Sind Tricks wichtiger als die Persönlichkeit? Der GG Magic Perform Podcast gibt Antworten und Tipps.
Die Definition von Persönlichkeit ist ein Mensch mit ausgeprägter individueller Eigenart. Und hier stellt sich schon das erste Problem. Vor allem in jungen Jahren ist eine ausgeprägte Eigenart selten. Eine eigene Art für sich zu finden, kann nicht erlernt werden, sondern entwickelt sich über einen längeren Zeitraum hinweg.
Alle Profis wissen das, wenn sie ihr früheres Ich mit dem gegenwärtigen vergleichen. Während man als junger Zauberer eine Kopie vieler Sachen war, bildet sich mit der Erfahrung eine eigene Persönlichkeit. Der Weg ist spürbar und wird immer ausgeprägter und definierter. Es gibt aber auch jene, die auf dem anfänglichen Kopie-Level stehen bleiben.
Woher kommt Persönlichkeit?
Es ist die Faszination, die die Magie auslöst. Die Leidenschaft für die Zauberei ist auf der Bühne spürbar und ohne diese lässt sich eine eigene Art nicht entwickeln. Es ist das Feuer und der Spaß für diese Kunst, die die Begeisterung auf das Publikum überspringen lässt. Das Engagement, sich in der Zauberei zu entwickeln, entspringt aus diesem Feuer, einer für alle spürbaren Energie. Nur in einem begrenzten Rahmen lässt es sich verfeinern, vorhanden sein aber muss es von selbst. Natürlich kann es eine Leidenschaft für die Zauberei geben, die aber nicht mit der Leidenschaft für die Performance von Zauberei einher geht. Entsprechend wird auch hier der Funke nicht überspringen. Die Leidenschaft muss die vor Menschen dargestellte Magie gemeinsam betreffen.
Die Entwicklung ist das Entscheidende. Kopien bleiben immer Kopien. Wer aber seine eigenen Einflüsse in die Tricks integriert, die Tricks derart gestaltet, dass sie zu etwas Eigenem werden, entwickelt somit gleichzeitig eine Persönlichkeit für seinen Act.
Tricks wichtiger als Persönlichkeit?
Unsere Meinung: Die Frage ist falsch gestellt. Die Persönlichkeit fließt in den Trick mit ein und der Trick wird von der Persönlichkeit unterstrichen. Entsprechend ist es die Harmonie, die im Miteinander entsteht, um Perfektion zu erreichen. Da die eigene Persönlichkeit sich aber erst entwickeln muss und der Zusammenklang nicht von Anfang an da sein kann, steht zu Beginn der Trick im Mittelpunkt.
Das hat einen ganz einfachen Grund: Die Tricks können beim Publikum, ganz gleich, welchen persönlichen Hintergrund der einzelne Zuschauer hat, immer zum Gesprächsthema werden. Jeder kann einen gesehenen Trick subjektiv beurteilen, sich eine Meinung bilden und austauschen. Das Geheimnis der Zauberkunst steht im Vordergrund aller Gespräche und es geht darum, ins Gespräch zu kommen und im Gespräch zu bleiben. Das Publikum wird sich erst dann über Aussehen oder Persönlichkeit eines Zauberkünstlers unterhalten, wenn diese klar definiert sind. Den Trick aber gibt es von Beginn an.
Gewichtung & Umsetzung
Du bist als Zauberer in der Pflicht, Zauberkunst zu zeigen, ansonsten bist Du Comedian, Entertainer oder eine andere Art von Bühnenkünstler. Das bedeutet allen voran, dass der Trick das ist, was Dich als Zauberkünstler ausmacht. Stehst Du auf der Bühne, gerade auch beim Open Stage, muss in den ersten zwei Minuten der erste Trick-Effekt erfolgen, damit das Publikum dabeibleibt. Hierbei helfen starke Tricks mit harten Effekten, die das gewünschte Erstaunen auslösen. Findet Eure Art der Show, in der Ihr durchaus auch lustige Geschichten erzählen dürft, um Eure Persönlichkeit einzubauen. Aber der Humor steht nicht im Vordergrund, sondern die magische Unterhaltung. Die Persönlichkeit fließt also in die Tricks mit ein, die Tricks begleiten nicht das Entertainment.
Es gibt durchaus Stimmen, die die Persönlichkeit als A und O sehen. Für uns ist dies jedoch die Rechtfertigung dafür, dass es okay ist, auch mehr oder weniger gute Standardtricks zu zeigen, ohne sich weiterzuentwickeln. Erfährt ein Zauberkünstler aber keine Entwicklung, wird er auf dem Kopie-Standard zurückbleiben und niemals eine individuelle Eigenart herausbilden. Tricks und Persönlichkeit müssen daher auf einer Höhe harmonisch miteinander agieren und aufeinander abgestimmt sind. Hierzu kommt auch die schon oft erwähnte Thematik, dass ein noch so cooler Trick, der nicht zu einem selbst passt, schlichtweg fallengelassen werden muss; oder die Objektivität zu sagen, dass Tricks, die vor zehn Jahren ideal zu mir passten, jetzt nichts mehr mit mir zu tun haben, egal wie toll sie auch funktionieren mögen. Das gehört zur Authentizität und diese wiederum zur Persönlichkeitsbildung.
Wie weiß ich, was passt?
Grundsätzlich ist es die Erfahrung, die einen dies spüren lässt, und auch eine gesunde Selbstreflektion. In den Anfangsjahren kann das aber schwierig zu erkennen sein. Empfehlenswert sind in allen Phasen immer ein sehr kleiner Kreis an versierten Vertrauenspersonen, die fähig sind, konstruktive Kritik zu geben, die mir als Zauberer auch wichtig sind. Ehrlichkeit, Vertrauen und eine gewisse Grundlage an Fachwissen in ähnlichen Entwicklungsrichtungen sind Voraussetzung.
Weiterhin kann es helfen, Requisiten so umzugestalten, wie man sie sich vorstellt, dann werden sie ein Teil des persönlichen Tricks. Zwanghaft versuchen, ein Requisit in eine Präsentation zu quetschen, fühlt sich falsch an und ist es dann auch. Wichtig ist, nie stehenzubleiben und immer nach seinem eignen Ich zu forschen. Passt etwas zu mir oder will ich es nur, weil es bei einem anderen toll wirkt? Ehrliche Antworten auf sich selbst zu finden, kann geübt werden.
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