Und warum lohnt es sich, eines zu erschaffen?
Worum geht’s in dieser Folge?
Das ist die erste Folge des Impact-Makers-Podcast. Hier erfährst du, was ich unter dem Begriff “Herzensbusiness” verstehe. Zu viele Selbstständige sind gefangen in ihrem Alltagsgeschäft. Der Traum vom freien Leben als Unternehmer:in kann schnell zum Alptraum werden. In dieser Folge bekommst du spannende Denkimpulse dafür, wie du dich aus so einer Situation heraus befreien kannst.
Ressourcen
Webseite der Stiftung Entrepreneurship von Günter FaltinDie Teekampagne“Kopf schlägt Kapital”* – der Bestseller von Günter FaltinAlle Bücher von Günter Faltin* bei Amazon Hinweis: Mit * gekennzeichnete Links sind Affiliatelinks. Wenn du darüber etwas kaufst, erhalte ich eine kleine Provision – der Preis für dich bleibt natürlich derselbe.
Das Script zur Folge
Warum lohnt es sich, ab und zu inne zu halten und zu schauen, ob das Geschäft das wir betreiben tatsächlich unser Herzensbusiness ist? Und was macht denn eigentlich ein echtes Herzensbusiness aus?
Meine Story
Vor achtzehn Jahren habe ich – zusammen mit Partnern – mein erstes Business gestartet. Und das war ein Internetbusiness. Das ganze hat sich anfangs richtig gut entwickelt. Nach ein paar Jahren hatten wir bald fünfzig Mitarbeiter an Bord und feierten einen siebenstelligen Jahresumsatz. Ich verdiente viel Geld und darauf war ich stolz. Genauso war ich stolz darauf, dass ich für dutzende Menschen Jobs geschaffen hatte.
Aber nach ungefähr acht Jahren änderte sich das langsam. Ich habe gemerkt, dass mir mein eigenes Business gar keinen richtigen Spaß macht. Ich habe gemerkt, dass ich überhaupt nicht stolz auf mein Produkt sein kann.
Das Produkt meiner Firma war eine Webseite für Produkt- und Preisvergleiche. Wir waren einer von vielen Anbietern und die Seite hob sich dabei nie von der Masse ab. Durch intensive Suchmaschinenoptimierung hat die Webseite trotzdem viele Besucher bekommen. Und so konnte sie mit Werbung und Verkaufsprovisionen entsprechend viel Geld verdienen.
“Wo ist denn nun das Problem?”, fragst du dich vielleicht gerade. Es gibt schließlich in jedem Job Phasen, wo wir nicht so glücklich sind. Das Leben ist nun mal kein Zuckerschlecken haben wir gelernt, erst recht nicht als Selbstständiger… du kennst vielleicht solche Parolen.
Das Problem zeigte sich erst, als mein Geschäft anfing zu stagnieren und schließlich über viele Jahre hinweg zugrunde ging. Denn weil ich mein Produkt und die ganze Branche überhaupt nicht mochte, konnte ich in diesen Jahren trotz vieler halbherziger Versuche nicht die nötige Energie aufbringen, um mein Unternehmen vor dem Untergang zu retten. Anfang 2015 haben wir den Geschäftsbetrieb eingestellt.
Meine Erkenntnis: Das nächste Business wird ein Herzensbusiness
Jetzt hatte ich von einem Tag auf den anderen kein geregeltes Einkommen mehr. Und ich habe mich mit Ende Dreißig fragen müssen, wie das weitergehen soll.
Zuerst habe ich ziemlich genau gewusst, was ich nicht mehr wollte. Zu allererst habe ich die Nase voll gehabt von einem Business ohne signifikanten Nutzen für meine Kunden. Was aber viel länger gedauert hat, war herauszufinden, was ich denn tatsächlich will.
Bei meiner Suche nach Inspiration bin ich auf die Ideen von Günter Faltin gestoßen. Günter Faltin ist ein Hochschulprofessor, Unternehmer und Bestsellerautor. Er hat unter anderem das Buch “Kopf schlägt Kapital” geschrieben. Falls du das noch nicht kennst, es lohnt sich meiner Meinung nach absolut, dieses Buch zu lesen. Faltin beschreibt darin, wie wir ohne viel Geld erfolgreiche Unternehmen gründen können – in dem wir schlaue Konzepte ausarbeiten, frühzeitig unser Konzept an unserer ZIelgruppe testen und immer wieder verbessern und außerdem Aktivitäten, die nicht unmittelbar zum Kerngeschäft gehören, an professionelle Dienstleister auslagern, .
Günter Faltin hat vor vielleicht dreißig Jahren das Unternehmen “Die Teekampagne” genau nach diesem Muster aufgebaut. Das Geniale an seinem Konzept: er hat damals die bestehenden Konventionen im Teehandel einfach ignoriert.
Die großen Teehändler verkaufen unzählige Teesorten und verpacken die aufwändig in kleinen Portionen. Die Teebauern haben die meiste Arbeit, verdienen am Teeverkauf aber am wenigsten. Weil Tee wird den Bauern traditionell von Großhändlern zu Billigpreisen abgekauft. Dann wird er an Teebörsen gehandelt, dort von Exporteuren eingekauft und an Importeure in Europa weiterverkauft. Von dort gelangt er über weitere Zwischenhändler schließlich bis ins Regal im Supermarkt. Jeder einzelne Schritt in dieser Kette verteuert das Produkt für den Kunden, ohne dass tatsächlich zusätzlicher Wert hinzugefügt wird.
Die Teekampagne sagte sich, das muss doch anders gehen. Sie konzentrierte sich auf nur eine einzige Sorte Tee. Darjeeling Tee – eine Premium-Teesorte. Die kaufen sie in großen Mengen und in bester Qualität direkt von den Teebauern. Und sie verkaufen ihren Tee auch direkt an die Endkunden. Deswegen können sie auch den Bauern deutlich höhere Preise für ihren Tee bezahlen, als die von den Großhändlern bekommen.
Um auch noch Kosten für das aufwändige Verpacken einzusparen, verkauft die Teekampagne nur in einfachen Großpackungen an Teeliebhaber, die sich gleich einen Jahresvorrat zulegen wollen. Auf diese Weise kann ein Premiumprodukt in bester Qualität deutlich billiger angeboten werden als von den großen Wettbewerbern.
Faltin hat damit gezeigt, dass es möglich ist, durch ein systematisches Vorgehen und die richtige Einstellung ein Unternehmen zu gründen, das für alle Beteiligten vorteilhaft ist. Und aus diesen Erfahrungen hat er über die Jahre ein völlig neues Bild entwickelt, welche Rolle Unternehmer in unserer Gesellschaft spielen können.
Und er spornt die Menschen an, es ihm gleich zu tun. Sein Leitspruch dazu lautet dann auch – “Be an entrepreneur. Es gibt keine bessere Alternative.”
Das war genau die Art von Inspiration, nach der ich gesucht habe. Also bin ich nach Berlin gefahren, zu einer Veranstaltung namens Entrepreneurship Summit, die von Faltins Stiftung organisiert wird. Die ganze Veranstaltung, die Redner und Workshops, die Menschen die ich dort getroffen habe – das war für mich alles zu einhundert Prozent stimmig. Ganz anders, als ich das bisher in meinem Unternehmerleben erlebt hatte.
Das alte Bild vom Unternehmer
Durch diese Impulse habe ich einen inneren Konflikt endlich aufgelöst, der mich trotz meiner Tätigkeit als Unternehmer immer wieder ausgebremst hat:
Viele Menschen in Deutschland haben nämlich zum Thema “Unternehmertum” generell eine negative Grundhaltung. Manchmal war es mir deshalb unangenehm, einem Gesprächspartner davon zu erzählen, dass ich ein eigenes Unternehmen habe.
Aber warum? Hinter dem Begriff “Unternehmer” verbergen sich wahrscheinlich in vielen Köpfen noch überholte Stereotypen. Die einen sehen da den Fabrikant im feinen Dreiteiler mit Schnurrbart, Taschenuhr und Hut aus dem neunzehnten Jahrhundert, der seine Belegschaft knechtet, um sich selbst die Taschen vollzustopfen.
Andere sehen vielleicht den rücksichtslosen Businessman mit goldener Markenuhr im dicken Sportwagen, der für noch mehr Profit seine Großmutter verkaufen würde.
Bestenfalls sehen viele Menschen im Unternehmer – mit einer Mischung aus Respekt und Unverständnis – eine Person, die über jedes Detail im Unternehmen Bescheid weiß. Die sich mit Buchhaltung auskennt, die sich mit Arbeitsrecht auskennt, die sich mit Industrienormen auskennt – und die natürlich früh als erste kommt und abends als letzte geht.
Insgesamt sind das alles Bilder, mit denen wir uns nicht gern identifizieren.
Die Frage ist: Sind denn diese Bilder heute noch gerechtfertigt? Und der Günter Faltin sagt dazu sinngemäß, dass solche Vorstellungen von Unternehmertum nicht nur veraltet sind, sondern dass die Eigenschaften, die solchen Vorstellungen zugrunde liegen, längst nicht mehr die sind, die ein Unternehmer heute braucht, um erfolgreich zu sein.
Ein neues Unternehmerbild
In seinen Büchern, in seinen Reden und beim jährlichen Entrepreneurship Summit in Berlin versucht der Faltin unermüdlich, Menschen für eine neue Art von Unternehmertum zu begeistern – Er nennt das Entrepreneurship – auch, um seine Vorstellung von Unternehmern von den alten Bildern abzugrenzen. Nach seiner Philosophie ist der moderne Unternehmer viel eher ein kreativer Gestalter als ein zahlenfixierter Manager, mit dem er oft in Verbindung gebracht wird.
Er hat also viel mehr mit einem Künstler gemeinsam als mit dem antiquierten Fabrikdirektor, dem skrupellosen Geschäftemacher oder dem allwissenden Tausendsassa.
Und was unterscheidet jetzt diesen neuen Unternehmertyp von den alten Stereotypen? Es sind vier Punkte, die die moderne Unternehmerdenkweise ausmachen:
… den kompletten Inhalt dieser Folge findest du hier