Was kann aus dem MYZELIUM und der Bewegung des gemeinschaftsbasierten Wirtschaftens werden? Wie trägt das Ökosystem bei zu der Erreichung eurer Träume? Hört rein in die Vision von Ronja Pohl und Timo Wans und bekommt einen kleinen Einblick in unser Waldtreffen 2025 in Koblenz.
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Transkription
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Hallo und herzlich willkommen zum MYZELIUM-Podcast. Hier geht es um eine neue
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Art und Weise des Wirtschaftens, verbindend und lebensdienlich.
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Wir nennen es gemeinschaftsbasiert wirtschaften.
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Und dieser Podcast unterstützt dich
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dabei, deine Ideen und Unternehmungen gemeinschaftsbasiert umzusetzen.
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Hier teilen wir inspirierende Geschichten des Gelingens, nützliche Methoden
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und erfahrungsbasiertes Wissen aus dem MYZELIUM-Ökosystem und der Wandelbewegung.
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Mein Name ist Hanna Heller und ich freue mich sehr, dass du dabei bist.
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Heute in der 101. Folge unseres MYZELIUM-Podcasts nehmen wir euch mit auf die
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Visionsreise, die im September 2025 auf unserem Waldtreffen stattfand in Koblenz.
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Hier beginnen wir mit einem kleinen Intro von Ronja und einer Visionsreise,
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die sie kurz vor Corona aufgenommen hatte und gehen dann weiter zu der Vision
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unseres Myceliums von Timo Wanz, unserer Quelle, unser Geschäftsführer,
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den kennt ihr ja auch schon.
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Und dann starten wir einen kleinen Kreis oder haben wir gestartet auf unserem
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Wahltreffen mit den Träumen der Menschen, die auf unserem Wahltreffen waren vor Ort.
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Wir laden euch ein, mitzuträumen, wo kann sich das MYZELIUM gemeinsam mit euch,
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mit den Unternehmerinnen, den
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Anbieterinnen, den Gemeinschaften hin entwickeln. Viel Spaß beim Zuhören.
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Zum Start dieser Reise werden wir einen kleinen Hörimpuls von Ronja hören.
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Es soll ja um Visionen gehen. Also
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wo können wir hinkommen, wenn wir gemeinschaftsbasiert verwoben träumen?
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Das, was ihr jetzt hört, das ist ein bisschen aufregend, weil das war eigentlich
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mein Projekt, mit dem ich im MYZELIUM vor fünf Jahren gestartet bin.
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Und es macht mich ein bisschen emotional, weil es ist mitten in die Corona-Pandemie
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gefallen und ich habe von einem Stadtmycel in Mainz geträumt.
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Und das war einfach zu dem Zeitpunkt eigentlich absehbar, wann man sich überhaupt
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wieder sehen kann und so weiter. Und deswegen ist das dann so ein bisschen versandet.
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Aber ich habe dabei einen Stadtspaziergang so mit einer Zukunftsvision von so
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vielleicht drei Jahren damals geträumt, was möglich wäre. Also es ist wirklich
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eher so ein bisschen, ich glaube, es ist realistisch, was man in drei Jahren
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schaffen kann, wenn viele Leute an einem Strang ziehen.
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Und das sieht das ein bisschen als Disclaimer ab. Also es ist nicht die Vision,
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die wir im Team gesponnen haben, aber es ist eine, die jetzt gerade sehr gut
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passt als so Basic-Variante.
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Was könnte passieren, wenn sich Orte verbinden?
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Und ich freue mich total, dass die jetzt nochmal genutzt werden darf.
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Das sind vier Minuten, wo ihr einfach lauschen dürft und ein bisschen mit auf die Reise gehen dürft.
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Hallo, schön, dass du da bist. Ich nehme dich jetzt mit zu einem Stadtspaziergang
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in die nahe Zukunft. Los geht's.
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Wir starten hier in dieser Straße. Um dich herum sind viele Mehrfamilienhäuser.
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Siehst du, wie grün viele Fassaden geworden sind?
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Im Blätterwerk brummt und summt
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es. Die Insekten freuen sich und auch die Baumscheiben wurden bepflanzt.
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Schau mal nach oben, da gibt es noch mehr zu entdecken.
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Da siehst du die Solarpaneele auf dem Balkon?
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Neben Kräutern und Gemüse können
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Mieterinnen nun auch ihren eigenen Strom ernten. Ist das nicht klasse?
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Energiewende auf kleinstem Raum.
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Ein paar Meter weiter, hier in diesem Haus, befindet sich der Soli-Raum.
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Den verschiedenste Gruppen als Kurs- und Behandlungsraum nutzen.
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Ob Yoga, Klimagruppe oder systemische Beratung, da ist alles dabei.
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Nur wenige Meter weiter, ja genau da drüben, entsteht gerade ein gemeinschaftsbasiertes
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Geburtshaus, um möglichst vielen Frauen eine selbstbestimmte Geburt zu ermöglichen.
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Super, dass du ein Rat mitgebracht hast. Lass uns ein kleines Stück radeln.
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Ich möchte dir noch einen weiteren wichtigen Ort zeigen.
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So, da wären wir. Hier ist zur Mittagszeit einiges los.
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Der Duft nach Tomatensupp und Koriander liegt in der Luft. Das hier ist kein normales Kaffee.
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Darf ich vorstellen? Die Soli-Kantine.
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Hier gibt es jeden Tag einen regional-saisonalen Mittagstisch.
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Viele essen vor Ort, andere kommen mit ihren Behältern vorbei und holen das Essen ab.
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Und mit dem Lastenrad da rechts vor der Türe wird das Essen zusätzlich durch
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einen Fahrradkurier auch zu Menschen gebracht, die aus unterschiedlichen Gründen
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nicht selbst kommen können.
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Hier mag ich mit dir für eine Stärkung verweilen.
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Solange wir auf unser Essen warten, will ich dir noch mehr über den Raum erzählen.
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Und wir können uns noch etwas umsehen.
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Vormittags wird der Raum für Coworking und Vernetzungstreffen genutzt.
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Am Nachmittag und Abend verwandelt sich die Kantine in einen Workshop-Raum.
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Hier finden Einkoch-Workshops der Streuobst-Solavi sowie diverse Kochkurse statt,
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in denen Menschen über ein Jahr kochen lernen.
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Bei schlechtem Wetter trifft sich hier einmal in der Woche der interkulturelle Spieletreff.
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Da vorne an der Wand hängt unser schwarzes Brett.
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Schauen wir mal, was die nächsten Wochen im Stadtmyzel so los ist.
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Ah, im Gemeinschaftsgarten der Autarkiegruppe am Stadtrand findet am Wochenende
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der zweite Teil des Wurmkomposter-Workshops statt. Und die Gemeinschaftswerkstatt
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stellt die Werkzeuge. Super!
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Und hier ist auch noch ein Bericht der Gemeinschaftsbäckerei,
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die mit einer neuen Landwirtin kooperiert.
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Ach, wie bitte? Ah, unser Essen ist fertig. Komm hier herüber an den Tisch.
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Lass uns den Spaziergang mit einem leckeren Essen ausklingen.
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Ich hoffe, du hast einen kleinen Einblick bekommen. Kannst du dir vorstellen,
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was noch alles entstehen kann?
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Hier endet unser Spaziergang und der Aufbau des Netzwerks beginnt. Willst du dabei sein?
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Dass wir hier sind, ist schon auch immer einem Menschen geschuldet,
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der einfach mit seiner Vision um sich haut und man sich schlecht entziehen kann.
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Und vielleicht wisst ihr, von wem ich spreche.
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Er sitzt neben mir. Und deshalb starten wir diese Visionsreise,
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diese Traumreise einmal mit einem Blick in das wuselige Hirn von Timo Hansen.
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Timo, wenn du dich in das Jahr 2030 beamst oder in die nahe,
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nicht so weit wecke Zukunft, was wird gemeinschaftsbasiertes Wirtschaften,
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was wird das MYZELIUM vielleicht auch für eine Rolle spielen?
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Ich glaube, ich muss ganz kurz sagen, mit der Zukunft. Also ich habe mich ja
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ein bisschen damit beschäftigt und so.
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Und als ich mich dann mit der Jahreszahl beschäftigt habe, dann kam es ja erstes Jahr 2035.
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Und dann habe ich aber gemerkt, ich schreibe eigentlich keine Vision, sondern eine Utopie.
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Und die Utopie hat ja so an sich, dass sie aus der heutigen Perspektive ja schon
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ein bisschen irre klingt und unrealistisch.
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Und so Visionen sind ja schon potenziell erreichbar.
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Utopien tun sich eigentlich ja immer, der Spruch geht ja immer,
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die Utopie entwickelt sich ja nicht immer einen Schritt weg,
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wenn du einen auf sie zumachst.
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Und dann habe ich gemerkt, ich habe eine Auseinandersetzung mit der Zahl.
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Also glaube ich daran, dass diese Utopie schon 2035 realistisch ist oder umsetzbar ist?
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Oder ist es die Utopie für 30 oder doch lieber für 40? und da habe ich irgendwie
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gemerkt, so nee, also 35 ist eigentlich das Unterste, wo man jetzt auch ansetzen sollte.
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Also näher dran als sozusagen weiter weg. Genau. Ich hatte ja 30 gesagt,
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also ich wäre noch näher dran.
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Wir warten auf die Utopie. Okay.
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Also ich glaube, das Erste, was ihr auffällt, ihr redet von Vision und ich von Utopie.
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Naja, im Sinne dieser Hochschule will ich auch nochmal sagen,
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es gibt Zukünfte und sozusagen welche Zukünfte im Bereich des Möglichen sind,
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ist ja sozusagen in der Gegenwart gestaltbar und deshalb sind wir hier und deshalb
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sozusagen ist das jetzt auch eine Übung, um sozusagen,
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Vorstellungskraft zu üben und vielleicht durch eine gemeinsame,
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Vorstellungskraft, weil so war das auch mal mit dem Markt, der Idee des Marktes,
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das war auch eine reine Fiktion, eine Vorstellungskraft, die Idee des Geldes.
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Und so ist, glaube ich, eine gemeinsame Vorstellung zu entwickeln von Zukunft,
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die wir im Jetzt miteinander gestalten können.
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Das ist, glaube ich, ganz wichtig, damit es Realität wird, damit wir sozusagen
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unsere Handlungen auch gemeinsam ausrichten können. Und deshalb schieß los.
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Also wir sind im Jahr 2035. In den Nachrichten werden gerade die aktuellen Ergebnisse
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von verschiedenen Beitragsrunden großer deutscher Kollektive verkündet.
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Die Vereinten Nationen sind natürlich super wichtig und die Politiker,
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die dort sprechen, die brüsten sich darüber, wie kooperationsfähig die Zusammenschlüsse
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sind, die sie vertreten.
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Sowas wie Wirtschaftsleistungen, darüber lachen die Leute so.
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Also Kooperationsfähigkeit ist der neue Index. So,
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die Kinder in den Schulen, die lernen eigentlich nicht, wie man sich gegen andere
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Menschen durchsetzt, sondern wie man eine gewisse Form von Nützlichkeit entdeckt,
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den eigenen Platz in dieser Gesellschaft, wo man besonders gut wirken kann.
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Und Generationenkonflikte gibt es eigentlich nicht mehr,
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weil sowohl die älteren Menschen als auch die Jüngeren eigentlich permanent
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lernen, miteinander über ihre Bedürfnisse zu kommunizieren.
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Das Konzept Rente klingt danach komplett irre. Also irgendwie aufhören mit Arbeiten.
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Da hätte ja Arbeit eine Last sein müssen.
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Und es ist vielmehr so, dass Menschen, die einfach ein gewisses Alter erreicht
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haben, wo eine Form von produktiver Arbeit nicht mehr so möglich sind,
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einfach tatsächlich ihre Weisheit, aber auch durchaus auch noch ihre körperliche
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Leistungsfähigkeit so einbringen, wie es die Gemeinschaften eigentlich brauchen.
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Also ich glaube, das Spannendste ist eigentlich, dass alles möglich ist.
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Also wir leben in einer Gesellschaft, wo es formal einfach keinen Mangel gibt.
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Die Menschen haben verstanden, dass wir in der Vergangenheit leider echt großen Mist gebaut haben.
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Und ja, einfach...
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Jetzt ist dran, dass, sobald wir uns darauf geeinigt haben,
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bestimmte Aktivitäten umzusetzen, wie zum Beispiel das Geburtshaus neu zu gestalten
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oder die Nachbarschaftskantine auf jedes Balkon ein sogenanntes Kraftwerk zu setzen und so weiter,
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dass es dann eigentlich immer nur ganz einfachen sozialen Innovationen gibt,
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die umgesetzt wurde, die entdeckt wurde vor zehn Jahren.
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Und der Prinzip heißt eigentlich immer, es werden die Bedürfnisse ermittelt
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von den Menschen, die das Angebot umsetzen und die Menschen,
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die das Angebot nutzen, die geben einfach, was sie können.
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Und das ist einfach normal geworden.
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Sowas wie nach Preisen zu fragen oder so, das klingt im Nachhinein irgendwie
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ulkig und stattdessen wird halt immer gefragt, was brauchst du,
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was kann ich geben, was ist mein Bedarf und das fragen die Leute eben Ganz selbstverständlich.
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Und jetzt stellt euch einfach vor, wie
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diese Form sich einfach über ganze Wertschöpfungsketten ausgebreitet hat.
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Also es beginnt bei den Bauern, die einfach vor zehn Jahren angefangen haben,
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auf ihre Großhändler zuzugehen und zu sagen, hört mal zu, liebe Leute,
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das Spiel funktioniert so nicht.
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Also wir können hier nicht Lebensmittel produzieren und ihr nehmt halt das ab, was euch passt.
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Da draußen gibt es halt Klimakatastrophen. Übrigens, unsere Familien haben keinen
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Bock mehr, unter diesen Bedingungen dann auch Landwirtschaft zu betreiben.
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Wenn ihr wollt, dass wir das weitermachen, dann müsst ihr unsere Bedarfe decken,
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damit wir das tun können.
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Und das Wunder ist im Grunde, dass diese marktorientierten Großhandelsstrukturen Ja gesagt haben.
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Nicht, weil sie so ideologisch überzeugt waren. Die Alternative war einfach,
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dass es keine Bauern mehr gibt.
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Und dass sie dann selber Bauern werden müssten. Und das haben sie verstanden,
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dass das keine gute Idee ist.
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Auf einmal waren die Großhändler gemeinschaftsbasierte Strukturen und haben
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ja fest Lebensmittel abgenommen.
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Und was die Großhändler dann gemerkt haben, ist, dass sie ja mit dem Einzelhandel sprechen müssen.
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Weil jetzt haben sie ja fünf Kopf Salat abgenommen, obwohl der Einzelhandel nur einen Kopf will.
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Sondern sie sind zum Einzelhandel gegangen und der Einzelhandel hat am Ende
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die Endkonsumenten überzeugt.
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Und die gesamte Wertschöpfungskette ist auf einmal gemeinschaftsbasiert gewesen.
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Und dieser Prozess hat sich durch alle Wirtschaftssektoren durchgezogen.
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Beim Bauen zum Beispiel.
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Sowas wie, also beim Bauern gab es zum Beispiel eine Bewegung zu,
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warum kann man es nicht auch einfach günstig bauen, warum muss immer alles teuer sein.
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Und auch in total technischen Betrieben, wie zum Beispiel, keine Ahnung,
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dem Bau von Lasern und so, hat man auch gemerkt, wenn man einfach permanent
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versucht, sich gegenseitig zu übervorteilen, kommt man nirgendwo weiter.
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Und es einfach viel, viel sinnvoller ist, wenn man Risiko und Konflikte einfach
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minimiert, indem man einfach mit viel Forschungsvertrauen, aber eben auch der
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Kooperationswille und Ehrlichkeit unterwegs ist.
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Genau. Und sowohl von dem, was wir als Industrie noch brauchen,
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als auch in der Landwirtschaft, im Bereich der Care-Arbeit, werden Bedürfnisse
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einfach kontinuierlich erkannt, Angebote gemacht und dann eben bedient.
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Und wenn man dann zurückguckt in die Zeit davor, wo weder Markt noch Staat wirklich in der Lage war,
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da irgendwie sinnvoll zu agieren und nicht in der Lage war, Bedürfnisse zu bedienen
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und es große gesellschaftliche Konflikte gab,
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leben wir jetzt in einer Gesellschaft, wo die Menschen einfach permanent merken,
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ja, ich habe ein Bedürfnis, ich weiß, wie wir das Bedürfnis bedienen können als soziale Technik.
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Jeder Mensch weiß, wie es geht und dann wird es einfach umgesetzt. So.
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Und wenn man dann übergeordnete Strukturen braucht, ja, dann werden die einfach gebaut. So.
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Und das ist mein 2035.
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Ich stehe hier in meinem Zuhause und schaue auf die Straße und ich sehe,
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wie meine Kinder spielen in einer Umgebung,
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wo sie alles werden und machen können, was sie möchten.
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Und in der Umgebung, wo sie sich bewegen können,
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frei eine bunte Möglichkeit für sie gibt,
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wo sie in einem Umfeld auch sind, wo vielleicht einfach auch keine Autos fahren
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und wir ein lebendiges Zentrum in unserer Stadt haben,
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wo die Menschen sich gegenseitig unterstützen und das Geld keine Frage mehr
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ist, habe ich viel oder habe ich wenig, sondern jeder kann teilnehmen,
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und muss sich nicht schämen, wenn er wenig Geld hat.
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Besser könnte ich meine Zeit nicht verbringen.
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Ja, vor zehn Jahren waren alle begeistert über diese Vision,
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die wir in Koblenz versprochen haben.
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Da ging es weiter und auf einmal gab es welche, die wollten die Einrichtungen,
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haben die und die Schritte als die besten gesehen und die anderen haben die
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und die Schritte als die besten gesehen.
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Und wie es eben auch schon zuvor oft so war.
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Aus den Meinungsverschiedenheiten sind richtige Konflikte geworden.
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Leute sind weggegangen. Manche haben applaudiert, dass sie weggegangen sind.
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Und andere haben sich Grüppchen gebildet, bis dann manche gar nicht mehr sprechen konnten.
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Ich weiß nicht, wie es geschehen ist. Es ist dann tatsächlich der Groschen gefallen,
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dass das einfach dazugehört. Verdammte Scheiße.
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Wir sind Menschen. Wir wissen kaum, wie wir geworden sind, wer wir sind und
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was wissen wir über andere Menschen.
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Dann haben die langsam alle gemerkt, ich will es wirklich wissen.
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Wer bist du? Wer bist du? Wer bist du?
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Wie kommst du, dass du jetzt hier das und das machst und so und so siehst?
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Und haben gemerkt, sie brauchen einander, um sich zu verstehen und sich auch selber zu verstehen.
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Und daraus ist eine Kraft entstanden, die uns befähigt hat, tatsächlich diese
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Vision wahr werden zu lassen.
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Und die anderen, die wohl mir meinen, die schnallen sie eh nicht.
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Die haben gemerkt, da geschieht was bei den Menschen.
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Da will ich auch hin, da will ich mehr von erfahren.
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Und so, wie ein Kastane in Tümpel und in Pfütze fällt, hat es Kreise gezogen.
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Da brauchen wir gar nicht missionieren und Leute zu überzeugen,
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sondern die haben gemerkt, dass da was entsteht, was ihnen viel mehr entspricht
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als alles, was sie bisher kannten.
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Ich bin froh, dass ich diese,
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auch diese Konflikte gerade durchgestanden habe und da geblieben bin.
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Ich hätte meine Zeit nicht besser verbringen können.
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Und das ist unter anderem so entstanden, dass zum Beispiel im Raum Köln ein
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Ort entstanden ist, in dem der mitten im Speckmantel Köln sitzt,
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zwischen den ganzen Milliardären und Millionären.
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Und die haben diesen Ort entdeckt und haben die Qualitäten dieses Ortes entdeckt
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und haben festgestellt, dass all das, was sie haben und all, auf dem sie sitzen,
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eigentlich nichts bedeutet, sondern dass das, was sie die ganze Zeit sich ersehnt
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haben, eigentlich dort zu finden ist, zwischen den Menschen,
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apropos Koschen gefallen.
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Und es ist dann ganz leicht der Groschen gefallen, dass auch sie das unterstützen
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möchten und gar nicht mehr so eine Ängste haben, an irgendwas Altem festhalten zu müssen,
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weil es genau das ist, was sie eigentlich die ganze Zeit, wo sie die ganze Zeit
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nach auf der Suche waren.
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Und das haben sie einfach über die Erfahrung erlebt.
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Da ist der Groschen gefallen.
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Und ja, dieser Ort, der war auch mit ganz vielen anderen Orten vernetzt,
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in Deutschland, in Europa, da wurde Wissen ausgetauscht,
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da wurden Erfahrungen ausgetauscht, da wurden Konflikte gelebt und Konsens gefunden.
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Und es gibt überall inzwischen Urban Factories, es gibt Recycling, Upcycling,
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Permakulturgärten überall und ganz viele Menschen, die einfach jeden Tag und
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jede Woche danach gestalten,
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wofür sie heute ein Ja haben, aus tiefstem Herzen.
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Und diese Energien ergänzen sich einfach tagtäglich und wenn dann mal ein Nein
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ist, macht das nichts, weil irgendjemand anders ein Ja dafür hat.
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Der Ort, wo ich bin, wo wir sind, ist ein alter Bauernhof im Dreiländereck Belgien-Luxemburg.
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Und der Ort ist ein Ort des Rückzugs für Pflanzen, die sich dort ansiedeln wollen,
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Wildkräuter sehr gerne, aber eben auch Kulturkräuter, Kulturpflanzen für Tiere, für Menschen.
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Dieser Ort versorgt Menschen aus der Umgebung bis hin in die Städte mit hochwertigen
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Produkten, Lebensmitteln und schafft gleichzeitig Möglichkeit auch für Städter,
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sich das mal anzuschauen, wie viel Arbeit das ist und wie viel Freude es ist,
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sowas auch zu produzieren und daran teilzuhaben.
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Ich stehe vor einer fünften Schulklasse und mache mit denen einen Workshop zu
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Lebendigkeit und was ihnen gerade Momentfreude macht und was ihre Visionen sind.
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Und jedes einzelne Kind hat, wenn es von der eigenen Lebendigkeit erzählt,
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noch das lebendige Leuchten in den Augen.
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Ich hätte meine Zeit nicht besser verbringen können. Ich auch.
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Ich hätte meine Zeit nicht besser verbringen können.
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Ich stehe in einem Ökodorf, in einer zukünftigen Modellsiedlung,
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die es vor zehn Jahren noch nicht gab.
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Aber jetzt in jeder Kommune gibt es so einen Ort der Gemeinschaft,
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wo genau dieses Miteinander, diese Kooperation gelebt wird.
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Und ein Lernort ist es für uns alle gewesen, wo wir uns auch innerlich endlich
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einen Platz schaffen können,
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dass wir uns an das rantasten können, was uns eigentlich viel besser tut.
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Und das ist das Aufeinanderzugehen.
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Und worauf ich besonders stolz bin, ist der Teil in dem Ort,
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in der Siedlung, wo junge Menschen zwischen 14 und 18 von den Erwachsenen liebevoll
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herangeführt werden an das Thema Intimität und Sexualität.
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Und wir das geschafft haben, irgendwie, es hat wundersame Weise,
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das Thema von Schuld und Scham zu befreien und so viel Natürlichkeit wieder
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einkehren zu lassen und Achtsamkeit und Respekt und Neugier und Vertrauen.
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Und das erfüllt mich so sehr, ich hätte die Zeit nicht besser verbringen können.
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Ich hätte meine Zeit nicht besser verbringen können, wenn ich wüsste,
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dass die Menschen sich in 2030 oder früher schon oder immer mehr einfach sich
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wirklich sicher fühlen.
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Und zwar nicht durch ihren Kontostand, sondern durch ihre Beziehungen.
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Ja, ich hatte auch eine wundervolle Zeit in den letzten fünf Jahren.
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Es gab viele Tränen, es wurde ganz viel gelacht.
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Ganz viele Menschen sind zu den nächstliegenden Wäldern gefahren und haben die
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Wälder wieder belebt, die Bäume wieder zum Lachen gebracht, sodass die Bäume
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wieder Vertrauen haben.
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Und natürlich auch das Land und der Boden, darunter mit der Landwirtschaft zwischen
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den Städten bis zum Wald hin.
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Dass wiederbelebt ist, dass die belebte Natur wieder mehr Vertrauen zu uns Menschen
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hat und dass wir ganz viele Verbindungen geschaffen haben von tollen Orten,
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von einem Licht- oder Kraftort zum nächsten, wo Menschen mit der Natur wirken
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können und sich auch wieder mit der Natur verbunden fühlen.
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Das war eine tolle Zeit. Vielen Dank.
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Ja, wenn es dann diese viele schöne Orte der Gemeinschaft gibt,
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wo Menschen ihr Potenzial entfalten können, wo sie ihre Bedürfnisse befriedigen
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können, wo die Kinder freispielen können und lernen können,
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dann ist all dieses Spriessen dadurch ermöglicht und dadurch in den letzten
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zehn Jahren viel schneller gegangen als bisher.
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Weil das nicht mehr einzelne Orte sind, weil die miteinander verbunden sind
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und auch weil die Systeme, die es vor zehn Jahren noch gab, das Bildungssystem,
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das Gesundheitssystem, das Wirtschaftssystem sich grundlegend geändert haben
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oder zumindest in der Haltung.
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Und es könnte sein, dass politische Parteien, Handelskammern,
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Genossenschaften, Banken und so weiter diese Aufgabe erfüllen,
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dass sie sich transformiert haben.
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Es könnte auch sein, dass es neue gibt, neue Formen der Organisation,
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die das ermöglichen Und dass wir von einem Gesundheitssystem zu einem Gesundheitswesen
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gekommen sind, von Krankenhäusern zu Gesundheitshäusern.
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Und dass wir ein Bildungssystem haben, was ermöglicht, dass das Fach Lebendigkeit gelebt wird.
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Und dafür muss diese unsichtbare Arbeit gemacht werden, an diese Systeme,
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die Menschen, die das vor zehn Jahren schon wollten, das verhindern,
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dass sie das machen können, dass sie das ermöglichen.
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Und dafür braucht es, sage ich mal, strukturelle Veränderungen und es braucht
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vor allem die Fähigkeiten auch bei den Menschen, um diese unsichtbare Arbeit zu machen.
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Also um mal in dem Waldmetapher zu sprechen, der Boden muss bearbeitet sein,
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das Unsichtbare unter der Boden.
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Da ist das MYZELIUM natürlich ein Teil davon, aber das sind auch die Regenwürmer
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und das sind die anderen.
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Und das sind diejenigen, die diese 50 cm tiefe Betonschicht durchwühlen und so weiter.
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Das ist unglaublich viel Arbeit und wenn ich dazu einen kleinen Beitrag geleistet
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habe, dann hätte ich meine Zeit nicht besser verbringen können.
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Ja, ich glaube, wir sind im verflixten siebten Jahr mit den umgekrempelten Ultras.
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Eigentlich gar nicht vorstellbar, dass es den Laden vorher schon acht Jahre ohne die Ultras gab.
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Keine Ahnung, wie wir das damals gemacht haben ohne die Gemeinschaft.
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Verflixtes siebtes Jahr, es wird immer intensiver und größer.
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Wahrscheinlich sind wir kurz davor, tatsächlich diese Utopie zu knacken,
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dass wir Kleidung einfach für alle zur Verfügung stellen können
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Und dass dafür nicht ohne Ende Ressourcen rausgeballert werden,
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sondern dass wir wirklich das haben,
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was gebraucht wird und dass das, was eh schon da ist, auch genutzt wird und
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wir das als Laden einfach drehen können, so wie die Menschen das wirklich brauchen.
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Und für meinen Sohn, der ist jetzt schon zehn, der findet das ganz normal und
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der stellt sich überhaupt nicht in Frage, dass man Dinge repariert und tauscht
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und irgendwo herbekommt, weil der kennt es gar nicht, dass man irgendwie shoppen geht.
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Also shoppen war eh ein komisches Hobby noch damals vor zehn Jahren,
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das gibt es zum Glück nicht mehr.
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Ja, und dass das Gemüse von unserem Bauernhof kommt und so, das findet er einfach
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ganz normal und das finde ich großartig.
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Und ja, ich hätte meine Zeit nicht besser verbringen können,
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weil wir es geschafft haben, viel mehr Menschen einzubinden in unserer Stadt.
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Und vor fünf Jahren noch, da war das irgendwie mit den Fähren und biologischen Sachen,
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da war das irgendwie eine Sache für die Menschen mit Geld und für die Studierenden, Privilegierten.
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Und das haben wir irgendwie hingekriegt, weil wir zusammengehalten haben,
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weil wir schon vor fünf Jahren angefangen haben, Orte, die nicht schaffen,
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wo sich Menschen finden, die da mit uns dran arbeiten,
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und ich fühle mich sicherer als vor fünf Jahren und ganz eingebettet in meine Gemeinschaft.
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Ich war am richtigen Ort zur richtigen Zeit.
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Ich hätte meine Zeit auch nicht besser verbringen können.
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Ich glaube, ähnlich wie ihr war ich am richtigen Ort, am richtigen Zeit und
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habe tolle Menschen getroffen.
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Und ich bin gerade in einem Quartier, in dem alle Haustüren offen sind.
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Alle können überall rein.
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Es gibt keine Angst vor irgendwelchen Nachbarn, weil sich alle kennen.
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Und immer mehr Menschen unterteilen gar nicht mehr zwischen Lohnarbeit und Freizeit
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und Hobby und Ehrenamt und Care-Arbeit,
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sondern es wird quartiersübergreifend einfach auf Augenhöhe aufgeteilt und geschaut,
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was wer gerade gern macht.
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Und alle haben viel mehr Zeit, es fühlt sich viel sinnvoller an.
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Ja, es gibt immer wieder so spontan, auch mitten auf der Straße,
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weil das eigentlich gar keine Straße mehr ist, sondern eigentlich wie so ein,
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Erlebnispfad.
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Da passieren immer so spontane, coole Dinge, seien es irgendwelche Kinder,
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die mit so großen Schaukeln von der einen zur anderen Seite schwingen und wo
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man aufpassen muss, dass man da keinen Schuh an den Kopf bekommt.
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Seien es irgendwelche kleinen Bühnen, wo Impro-Theater gemacht wird,
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seien es Workshops zu was auch immer.
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Also man ist einfach immer überrascht und das ist das Coole,
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weil man sich einfach so treiben lassen kann und immer Orte findet,
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wo man inspiriert wird, wo man was lernen kann,
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wo man irgendwie von sich selber überrascht werden kann.
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Und natürlich gibt es auch ganz viel Musik.
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Und dann hat es doch noch geklappt in Wuppertal.
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Der kleine Fahrradladen Supercargo hat die Kurve gekriegt und wir haben eine
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Genossenschaft tatsächlich gegründet.
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Viele Leute in eine Gemeinschaft gekriegt, die davon überzeugt waren,
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dass es im Grunde ein Zentrum für Verkehrswende geben sollte.
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Und durch diese große Gemeinschaft, die das auch finanziell dann hinkriegen
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konnte, wurde die Wirksamkeit, ist jetzt die Wirksamkeit von Supercargo wirklich beeindruckend.
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Es ist nicht nur ein Fahrradladen, wo Fahrräder verkauft werden oder sagen wir
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mal Mobilität zur Verfügung gestellt wird und Fahrräder repariert werden.
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Wo die Leute lernen können, Verräter zu reparieren. Es ist schon ein Forum für
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neues wirtschaftliches Denken, weil wir haben echt viel Platz,
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auch für Veranstaltungen, um Treffen zu machen.
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Supercargo ist ja dann schon ein paar Jahre, ist ja schon seit Jahren Mitglied im Mithilien-Verein.
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Und letztes Jahr haben wir die Mitgliederversammlung ausgerichtet.
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Es war einfach toll, die 150 Leute bei uns im Laden begrüßen zu können.
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Und wie ist das möglich geworden? Das Team wurde einfach erweitert.
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Es ist tatsächlich der Traum oder war, wir haben eine Betriebswirtin gefunden,
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die sowohl Kompetenz als auch Leidenschaft bringen konnte und Bock hatte,
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dieses Projekt mitzustemmen.
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Und so kamen dann Technik und Ideologie und Begeisterung und Leidenschaft und
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betriebswirtschaftliche Kompetenz zusammen.
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Und mit dieser Mischung konnte der Traum wahr werden.
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Ich hätte die Zeit nicht besser verbringen können. Ja, und wie ist es passiert,
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dass aus kleinen Läden, die um ihre Existenz strugglen und kämpfen ohne Ende,
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plötzlich blühende, große, ich weiß gar nicht, wie man dazu sagt,
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so Ressourcencenter oder so Gemeinschaftsräume, Veranstaltungen wurden,
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wo man einfach wirklich ein- und ausgehen kann und dann trifft man,
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kann man da eigentlich seinen Alltag erleichtern, Da kann man sein Fahrrad reparieren,
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da kann man seine Textilien reparieren, da kann man seine unverpackten Lebensmittel einkaufen.
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Und die Leute stehen Schlange, um sozusagen Teil von diesen Orten sein zu können,
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weil sie merken, außenrum kann ich mir eigentlich nichts mehr leisten und funktioniert
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auch nicht mehr und es ist irgendwie Stress alles andere.
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Aber wenn ich in diesen Ort gehe, da gibt es irgendwie alles, was ich brauche.
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Zwar total anders, als ich es gewohnt bin, aber irgendwie ist es leichter und
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schöner und freudvoller und es gibt auch schöne Musik.
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Und ja, es kippt so langsam, dass die Leute wirklich Schlange stehen,
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um aus dem alten System ins Neue zu gehen.
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Und ich hätte meine Zeit nicht besser damit verbringen können,
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diese Orte mit aufzubauen, aber auch Gemeinschaftsgärtnerinnen mit aufzubauen,
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die diese Orte miteinander in Verbindung bringen.
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Die Leuten von der Idee erzählen, die Vorstellungsräume eröffnen,
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die Veranstaltungen in den Regionen organisieren, die neue Unternehmen in den
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Regionen langsam mit dem Pilz verweben und wie daraus sozusagen nicht bei diesem
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einzelnen Laden bleibt,
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sondern sich dieses Myzel in den Regionen ausbreitet und dann auch tatsächlich
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überregional sozusagen so eine Verbindung, so eine Schlagkraft,
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so eine Bewegung entsteht, Und die auch tatsächlich...
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Der Politik sagen kann, Leute, wie ihr es macht, ist einfach Mist.
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Guck mal, so ist es viel einfacher, so ist es viel schöner. Lass doch so machen.
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Und die Politik ist so überfordert und so desastros chaotisch,
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dass sie einfach aufgibt und sagt, ja gut, dann macht ihr halt selbst organisiert. dabei ist.
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Und einfach sozusagen die einfach sagen, komm, wir nerven euch nicht mehr, macht ihr einfach mal.
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Und so kann man entweder sozusagen sich autoritären Bewegungen anschließen,
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die Hass verbreiten oder man geht halt an die schönen Orte, wo es einfach Freude
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macht und Impro-Theater passiert und Musik zu hören ist.
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Und deshalb hätte ich meine Zeit nicht besser verbringen können,
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als diesen Pilz zu verbreiten?
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Ich bin gerade in einem Museum und zwar in einem Museum für Industriegesellschaften.
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Also ich glaube, der große Unterschied ist, man verbringt da nicht einfach ein paar Stunden, sondern,
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das ist ein Ort, wo wir gerade den Harz renaturieren und auf diesem Gelände
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gibt es vielfältige Erfahrungsräume.
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Man verbringt da, also früher hat man das Urlaub genannt, aber jetzt hat eben seine Zeit.
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Und ich bin zwei Wochen da und wir durchlaufen einfach nochmal so,
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wie die Leute früher gelebt haben, wo sie zum Shoppen nach Paris geflogen sind
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oder so und was das mit uns gemacht hat.
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Es wird auch nochmal reflektiert, wie man in einer der reichsten Gesellschaften
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dieser Erde überzeugt sein konnte, dass man arm ist.
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Also arm an Zeit, arm an Geld, dass das auch niemandem, dass das gar nicht groß
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hinterfragt wurde, dass die Medien das Ganze selbstverständlich reproduziert
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haben und wir auch alle das geglaubt haben.
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Genau, und wie das dann irgendwie zu der Dekonstitution kam und ich hätte meine
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Zeit nicht besser verbringen können.
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Ja, und ich habe da tatsächlich, jetzt habe ich zwei Mikros,
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tatsächlich diese Vision, die ich euch vor fünf Jahren zeigen durfte oder vorspielen durfte.
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Die geschafft habe, gemeinsam mit Gemeinschaftsgärtnerinnen in der ganzen Republik
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und auch schon so in dem deutschsprachigen Umfeld vorspielen zu können,
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so in abgewandelter Form und Orte, also Räume geöffnet hat, wo das Träumen und
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das Spüren von neuen Zukunften, wieder erlaubt war und zwar von Zukunft,
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die nicht Angst und Enge und Ressourcenmangel und Kriege und sonst was propagieren,
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sondern wo man wieder sich erlaubt, andere Zukunft zu träumen und zwar wo es
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nicht, weil wir ressourcenmäßig weniger und langsamer werden,
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dass jetzt irgendwie Mangel und Abspaltung hervorruft, sondern wo wir einfach
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merken, wir sind ganz reich in dem, wie wir quasi zusammen sind und es ist alles
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möglich, wenn wir uns gemeinsam auf den Weg machen.
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Und so wurden an ganz vielen Orten die Menschen aktiv, weil sie gemerkt haben.
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Da ist so eine Sehnsucht.
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Und ich, also viele auch einfach aus ihrer Einsamkeit rauskam,
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weil plötzlich da so Orte waren, wo man sich treffen durfte,
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ohne die ganze Zeit zu konsumieren oder einfach auch wirklich sich trauen durfte,
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während man irgendwie Sachen in seinen Korb legte, mit denen man seinen Lebensmittel einsammelte,
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mit den anderen sprechen durfte. Und das nicht weird war.
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Sondern die Leute das ganz normal fanden, dass man halt mal kurz ein Gespräch
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führt oder sich gegenseitig beim Tragen helft oder was auch immer.
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Oder auch fragen konnte, hey, kannst du mir mal helfen?
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Ich wohne direkt da um die Ecke, aber ich habe hier schon ein kleines Kind und
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noch irgendwie einen Hund oder so.
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Und kannst du mich vielleicht mit der Tasche helfen? Das war komplett normal
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oder wurde komplett normal.
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Und das entstanden so viele Möglichkeitsbäume und niemand war mehr arbeitslos.
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Und es hatte niemand mehr Angst davor. Diese Strategie des Kapitalismus wurde
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einfach an der Wurzel rausgezogen, weil man merkte,
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man ist nie arbeitslos, sondern alle sind irgendwie sinnvoll in der körperlichen
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Art, wie sie es können oder in der mentalen Art, wie ihr Körper das zur Verfügung stellt.
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Und alle sind nützlich und teilen und wertvoll und sinnvoll und damit wurde
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diese Angst vor Arbeitslosigkeit entzogen und diese Ressource Geld wurde auch
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weniger wichtig, weil wir einfach uns,
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egal wie viel oder wie wenig wir haben und teilhaben durften und dürfen und
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das macht richtig Hoffnung.
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Und eine Vision die ganz konkret ist, ich fünf Jahre später,
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ich fahre mit John, Tim, mit meinem Sohn diese Latschstraße bei uns entlang wo.
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Wie vor fünf Jahren noch nur Monokulturplantagen von Obstbäumen,
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die nach fünf Jahren alle immer abgesägt an der Seite, dann rausgezogen liegen, mit Früchten dran,
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wo immer die Hälfte der Früchte, die erst gespritzt wurden, auf dem Boden liegen, das gibt es nicht mehr.
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Sondern diese Plantagen wurden zum Teil einfach im Agroforst-System wieder aufgebaut
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und bieten jetzt wieder diese Ressourcen, nämlich dass so stadtnah Lebensmittel
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angebaut werden können.
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Und da haben die Dörfer drumherum es einfach gerafft, dass sie das anders nutzen müssen.
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Und Yonde sagt jetzt nicht mehr, warum werden hier die Bäume rausgezogen?
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Die weinen doch, dass sie sterben doch, die weinen doch.
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Und dann sagt er, schau mal Mama, wie bunt es hier ist, schau mal die Schmetterlinge,
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Schmetterlinge, oh, guck mal, wie schön, die freuen sich ja.
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Und früher hatten die Schmetterlinge hier Angst und jetzt wollen die sich das sagt.
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Ich hätte meine Zeit nicht mehr. In fünf Jahren oder jetzt, heute, 2030,
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komme ich so durch verschiedene Gruppen, in denen ich so verschiedene Kreise,
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die ich so kenne, wo ich mich so wohlfühle oder auch manchmal nicht so wohlfühle.
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Und ich merke, dass sich was verändert hat. Es gibt einige, also die Menschen
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verstehen mehr von sich selbst, sie fühlen mehr.
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Sie das, was sie fühlen, können sie auch zulassen.
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Sie kennen ihre Bedürfnisse besser, können das kommunizieren.
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Und dadurch, dass sie sich ihre Bedürfnisse erfüllen können,
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dass sie sie kennen, können sie sich auch leichter erfüllen.
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Sie brauchen sich nicht mehr zu betäuben. brauchen nicht mehr sich auf irgendwelche
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Dinge zu kaprizieren oder sich abzulenken,
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sondern sie können sich ja, sie können einfach so das einfach fühlen,
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sie können es zulassen, was sie fühlen und sie fühlen es einfach und ja.
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Und dadurch sind sie einfach zufriedener, sie.
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Brauchen nicht mehr andere Leute für irgendetwas verantwortlich zu machen.
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Sie haben keine Schuldvorwürfe mehr gegen andere, so leicht.
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Das kommt natürlich immer nochmal wieder vor, aber dann stellen sie fest, naja, eigentlich.
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Aber dadurch, dass sie ihre eigenen Bedürfnisse fühlen, haben sie die Chance,
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sich da schon selbst zu entwickeln.
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Sie müssen nicht mehr so viel konsumieren. Sie suchen ihre Erfüllung mehr im
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Kontakt mit anderen Menschen.
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Wie habe ich dazu beigetragen? Ich weiß es nicht. Vielleicht einfach auch,
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indem ich selber versucht habe, so zu sein.
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Ich habe versucht, so zu sein, wie ich es mir wünsche,
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nach meinen Werten zu leben, mich selbst zu erkennen, meine eigenen Gefühle
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und Bedürfnisse zu erkennen, zu fühlen und einfach mir auch selbst zu erkennen
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und nicht andere für mich verantwortlich zu machen, für das, was in mir los ist.
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Und das hat ausgestrahlt. Es gibt einige, die das schneller aufgenommen haben.
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Was weiß ich, hier so in gemeinschaftsorientierten Kreise oder auch im GfK-Kreis oder so.
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Aber jetzt stelle ich fest, dass auch so in meiner Familie, wo die zum Teil
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ganz andere Herkünfte haben, dass da auch eine Entwicklung stattfindet.
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Die sehen das auch und die merken, dass da was ist, was besonders tief ist,
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was besonders bedeutungsvoll ist.
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Und sie nehmen das für sich an, von sich aus, und sprechen über ihre Gefühle
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und merken, dass ihre Gefühle ihre sind und dass nicht die anderen das machen.
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Und dadurch findet auch so eine Transformation statt, weil die Leute großzügiger werden.
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Sie sind nicht mehr klein und denken nicht mehr, ich muss das behalten,
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das ist meins, sondern sie sagen, ich kann das teilen und ich kann auch von
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anderen Dinge annehmen.
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Ja, und einfach indem ich selber diese Idee für mich entwickle und darin lebe, strahlt das aus.
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Und ich hätte meine Zeit nicht besser verbringen können.
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Ich bin fast zu Tränen gerührt, weil ich hätte damals echt nicht gedacht,
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dass dieses ewig immer an einer Seite,
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dieses Weiterwollen und das im Außen nicht wirklich zu sehen,
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dass es immer nur unten drunter weitergewachsen ist, dass es wirklich nach außen kommt.
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Ich bin heute total froh, dass ich meiner Intuition gefolgt bin und wirklich
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darauf vertraut habe und wenn es noch länger dauert und noch länger da weiter zu gehen,
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weil jetzt hat es ein unglaubliches Tempo entwickelt.
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Und dieses der Intuition folgen und wirklich langsam weiterzugehen und in dieser
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Achtsamkeit, dass wir nichts vergessen.
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Und meine Achtsamkeit, die lag wirklich auf Beziehung und dass dieses Beziehungsfeld
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unten wie eine Grundlage war.
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Ja, da bin ich wirklich für mich gegangen und habe da auch nicht aufgegeben.
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Und ich habe ja die Jahre vorher schon so viel damit gearbeitet und auch diese
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Kinder im Blick zu halten,
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dass die Kinder wirklich unsere Zukunft sind und wenn die nicht gesund groß werden,
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dass wir so nacharbeiten müssen oder wir können dann nur therapieren und dass
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das Verständnis jetzt da ist.
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Da bin ich so stolz drauf, da bin ich so stolz drauf, dass dieses Projekt,
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was ich eigentlich schon vor 30 Jahren angefangen habe, dass das jetzt wirklich in der Welt ist.
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Und wirklich in die Stadt wirkt und ganz viele Ableger gemacht hat im ganzen
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Umfeld und wir auch weiter ausgedehnt unsere Expertisen und eigentlich unser Wissen schon,
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dass das wirklich in die Welt ging.
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Und da bin ich wirklich dem Myzelium total dankbar, dass die so begleitend an
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der Seite standen und ich wusste, dass da ganz viele andere Projekte an der
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Seite sind, die das unterstützt haben.
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Mit unterstützt haben. Ja, ich hätte meine Zeit nicht besser verbringen können.
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Ja, ich hätte meine Zeit nicht besser verbringen können wie mit euch.
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Hier an diesem Ort, und das sage ich mir so in 30 Jahren, da bin ich 95,
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und sitze in irgendeinem, darf in irgendeinem Sessel sitzen,
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an einem wunderschönen Ort. Weil, was ist passiert?
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Ja, wir sind für viele, viele Menschen ein ganz schönes Ärgernis geworden.
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Weil die wollen einfach am Alten festhalten.
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Und es sind aber ganz viele Zukunftsorte und Zukunftsinitiativen entstanden,
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aus guten Gemeinschaften heraus.
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Und die funktionieren einfach gut.
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Und das ist natürlich ein ganz großes Ärgernis für die alten Kräfte,
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aber noch viel mehr Freude und Begeisterung für immer mehr Menschen,
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die sich dem gerne anschließen wollen.
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Und wir haben das tatsächlich geschafft, Orte zu schaffen, europaweites Netzwerk,
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vielleicht weltweites Netzwerk von solchen Orten.
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Und da gibt es eine Wirtschaft und die arbeitet so, dass jeder das hat,
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was er wirklich braucht.
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Und dass die anderen sich dafür zuständig fühlen, dass der andere das auch wirklich
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bekommt, was er braucht.
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Dass er das bekommt, was er braucht, auch an Geld, zum Beispiel um seine Fähigkeiten,
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seine Kompetenzen und seine guten Ideen wirklich entfalten zu können.
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Und ein Zusammenleben der Menschen, wo man das Recht nicht kaufen kann,
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wie man das ja im Moment muss, mit immer teureren Anwaltsbüros,
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wenn man sich irgendwo durchsetzen will.
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Sondern das ist eben so organisiert, dass jeder auch teilhaben kann,
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ohne Parteizugehörigkeit, wenn er sich engagieren will, wenn er Sinnvolles beitragen
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kann und will, dann geht das auch und das ist so organisiert.
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Und wir haben ein geistiges, ein kulturelles Zusammenleben entwickelt,
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Bildung, Gesundheit, Kultur, Geldwesen, Rechtswesen, was auch immer.
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Wir haben das so entwickelt, dass das wirklich frei sein kann und nicht gekauft
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von Wirtschaft und Politik.
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Und wir haben einen Geldkreislauf entwickelt, der funktioniert so gut,
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dass das eben aus Schenkgeld heraus funktionieren kann.
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Das heißt, da ist keine Möglichkeit mehr der Erpressung und des Bedingungen
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stellen, sondern das entscheiden diejenigen, die es tun wollen.
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Und damit ist etwas erfüllt worden, das ist mir vor einem Jahr begegnet,
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in einem Seminar für freiheitliche Ordnung, ein Ausspruch eines Nobelpreisträgers
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und der hat das erforscht.
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Das ist also keine Ideologie, sondern das ist naturwissenschaftlich erforscht,
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in einem Meer von Chaos und der ist Chemiker.
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In einem Meer von Chaos können Inseln der Kohärenz ein ganzes System auf eine höhere Ordnung heben.
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Und er hat dann sein ganzes weiteres Leben damit verbracht, das sozusagen zu
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beweisen, dass es für soziale Systeme auch gilt.
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Und solche Orte sind jetzt entstanden mit dieser Wirksamkeit und diesem Miteinander.
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Und deswegen habe ich meine Zeit nicht besser verbringen können wie mit Menschen,
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die genau solche Visionen möglich machen wollen.
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2025 haben wir bei einem Treffen in Koblenz ganz viele tolle Menschen kennengelernt
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mit vielfältigen Kompetenzen und Vorstellungen,
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aber irgendwie auch so einer gemeinsamen Vision.
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Und dann sind wir in uns gegangen und haben überlegt, wie könnten wir denn all
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das, was wir schon können, wissen, vielleicht auch an die anderen weitergeben.
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Herausforderungen, wie haben wir Probleme gelöst, wie können wir voneinander
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lernen und haben dann uns überlegt, vielleicht einen solidarischen Lernweg anzubieten im MYZELIUM,
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wo jeder beitragen kann, der mag und den anderen quasi so eine Art Seminar gibt.
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Naja und die ersten Jahre waren wir dann bei Permakulturprojekten im Frankfurter
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Raum und im Wald in Hessen,
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haben was zur Waldpädagogik gelernt und waren auf dem Biobauernhof in Luxemburg
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an der Grenze und haben dort auch was über Kräuter gelernt und haben uns all
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diese tollen Zukunftsräume angeguckt und haben alle unsere Kompetenzen zusammengelegt.
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Und das weitergetragen und damit zu einer besseren Welt beitragen.
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Ja, in zehn Jahren bin ich sehr berührt über die ganzen Samen,
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die aufgegangen sind und wie viel mehr Samen da noch aufgehen und immer mehr Samen aufgehen.
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Und sich verbreiten und die Pilze aus dem Boden kommen und ihre Sporen verbreiten.
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Und ja, diese Welt,
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in der die Kinder heute so ganz anders aufwachsen wie vor zehn Jahren und die
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Jugendlichen und die Erwachsenen anders miteinander umgehen und ihren Gefühlen
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und auch die alten Menschen ganz anderen Platz haben.
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Wie heute. Nein, wie damals.
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Ja, ich hätte meine Zeit nicht besser verbringen können. Ich sitze in Freiburg
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mit ganz vielen Menschen im Wald.
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Und die Stadt hat sich total verwandelt, das Jahr 2031.
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Wir haben vor sieben Jahren angefangen mit so kleinen Projekten,
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so eine kleine Gruppe, beherzt wirtschaften.
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Dann haben wir angefangen mit Geldseminaren, Also so Identifikation mit Geld
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aufzulösen und ganz neue Dinge auszuprobieren, was man mit Geld alles machen
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kann und wie man das machen kann.
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Und schon damals hatte ich da eine bestimmte Aufgabe, nämlich das mit der Gemeinschaft
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auch zu erweitern auf den unsichtbaren Bereich, also die Mikroorganismen, die Wesen.
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Wir haben auch in den Geldseminaren angefangen, dem Geldwesen zu begegnen.
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Und dann hat sich herausgestellt, dass es ganz viele verschiedene Geldwesen
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gibt und dass auch Menschen, die in Banken arbeiten und im Finanzsektor plötzlich
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mit einem Geldwesen nach Hause gefahren sind und mit diesem Geldwesen Dinge besprechen.
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Und dann haben wir auch angefangen, mit so Gruppen zusammenzustellen,
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die sich dafür interessiert haben, mit diesen ganzen unsichtbaren Wesen zusammenzukommen.
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Das waren dann Zahnärzte, Bauunternehmer und andere, die dann zum Beispiel erst
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mal mit dem Boden gesprochen haben, bevor sie da ein neues Bauprojekt angefangen haben.
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Oder Zahnärzte, die mit den Zwergen geredet haben, wie man diese komplexe Veränderung,
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also diese Zahnkorrektur machen könnte, anders als bisher.
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Und so haben ganz viele verschiedene Berufsgruppen und Bevölkerungsgruppen angefangen,
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Gemeinschaft auch nochmal übermenschlich zu erleben, wesenhaft.
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Und das hat aber geholfen, auch den Menschengemeinschaften viel leichter zueinander
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zu finden, weil sie angefangen haben,
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sich gegenseitig auch wesenhaft wahrzunehmen und diese ganzen Konflikte irgendwie
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anders anzugehen und zu sagen, ah.
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Das ist ein ganz anderes Wesen als ich.
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Ah, das ernährt sich von was ganz anderem und das braucht was anderes als ich.
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Ach so, aber ich. Und so haben wir dann gelernt auch von den Wesen und es ging
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sehr viel leichter, als wir uns das vorgestellt haben.
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Und jetzt sitzen wir hier in Freiburg und wir haben sogar festgestellt,
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wir sind nicht nur eine Lebensgemeinschaft hier in dieser Stadt mit 600.000 Menschen.
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Wir sind sogar eine Schöpfungsgemeinschaft, denn wir sitzen zusammen und kreieren, wie wir leben wollen.
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Und das hat sich echt gelohnt. Aber wer hätte das gedacht?
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Also besser hätte ich meine Zeit nicht verbringen können. Bitte schön.
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Ja, ich freue mich, dass ich ein bisschen mitmachen durfte.
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Jetzt nicht nur, dass wir anfangen können, mal anders zu denken,
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sondern tatsächlich das auch zu tun.
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Und durch dieses Tun ist es ja viel leichter, ohne was zu reden,
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andere auch zu überzeugen.
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Und die grundlegenden Denkhaltungen, die sich da immer weiter verändern, ist erstens,
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dass Arbeit nicht so eine Last ist, dass ich mein Geld verdienen muss,
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sondern dass ich da den sinnvollen Zusammenhang erlebe.
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Ist zweitens, dass ich merke,
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brauche nicht mehr die Unabhängigkeit von den anderen, weil das ist ja sowieso
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eine Illusion, sondern wenn es uns, egal wie groß jetzt die Gruppe,
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gut geht, dann geht es auch mir gut.
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Also ich brauche dann nicht mehr nur an mich denken und so die grundlegende
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Einstellung, was wirtschaften ist,
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vielleicht weniger, was ich so gerne wünschen würde, mir da zusammen überlege,
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sondern das wirtschaften ist, sich das Ganze anzuschauen, wenn du willst, die Erde als Ganzes.
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Und wie teilen wir das untereinander auf, dass es am sinnvollsten für alle ist,
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also sowohl die Ressourcen, die Fläche,
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die Arbeit, die Produkte, also Wirtschaft ist die Kultur des Teilens,
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das wird man langsam verstehen und immer mehr auch tun können und eben nicht
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die Kultur des immer mehr Aufaddierens für sich selber.
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Ja, ich stehe 2030 mit einer ganzen großen Gruppe von Menschen zusammen,
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die zehn Jahre vorher Panikattacken bekommen haben, als sie gehört haben,
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dass bis dahin ein völlig unbekannter deutscher Denker seine 99 Thesen über
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die Zukunft an das deutsche Eck geknöppelt hat.
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Und die aber über sich jetzt lachen können, weil sie einfach auch diese schöne
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Begleitung bekommen haben, dass sie damals einfach zwar Angst davor hatten,
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aber ihnen Wege gezeigt worden sind,
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wie kann man den nächsten kleinen präzisen Schritt machen, weil all diese Menschen
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waren alle damals nicht böse und blöd,
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aber sie sind halt so geprägt worden, dass sie das alles nicht sehen konnten,
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was andere schon gesehen haben und sie einfach einen langen Weg brauchten,
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um in diese Gemeinschaft reinzukommen und wie sie dankbar sind heute,
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dass sie über viele Dinge,
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die heute zwar auch sagen würde, das war immer nicht nötig, dass wir diese Zwischenschritte
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alle noch gehen mussten, aber für die Menschen war es halt nötig.
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Und über diese Wege sind sie alle 20, 35, äh 20, 30, ne 35 war es ja, 10 Jahre.
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Konnten sie halt alle mitgehen und haben einfach so viel Erfahrung gesammelt,
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dass sie, falls es nochmal so einen Wandel braucht,
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nicht gleich wieder in Panik ausbrechen, sondern eine Lehre haben,
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dass man vieles bewegen kann, wenn man einfach seine Unterstützung dabei kriegt.
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Und dann ist auch noch passiert, dass auf einmal viel mehr Menschen ein mehr
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verkörpertes Leben geführt haben und nicht nur den Kopf für den Wandel eingesetzt
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haben, sondern gespürt haben, Ah,
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mein Ausatmen, mein Zurruhekommen.
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Ja, und mein ganzer Körper kann auch dazu beitragen, zu der großen Frage,
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wie will ich leben und was will ich zum Wandel beitragen.
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Und da sitzt so viel Intelligenz, die auf einmal frei werden konnte,
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weil viel mehr Menschen in ihrem Körper wieder waren.
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Ich lebe in zehn Jahren in einer Welt, wo die Menschen einfach immer mehr und
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mehr verstanden haben, auf sich selbst zu hören und die Zeit, die sie hier haben,
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womöglich schön für sich zu verbringen, dass die Werte, die heute jetzt oder
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die damals gegolten haben, dass die einfach nach und nach sich auflösen und
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dass einfach dieses Miteinander zählt.
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Das ist eine sehr schöne Vorstellung in meiner Zukunftsvision.
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Ich hätte meine Zeit nicht besser verbringen können,
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als dazu beizutragen, dass alle Menschen auch mit ganz unterschiedlichen Einschränkungen
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und Herausforderungen sich als Teil der Mitte der Gesellschaft fühlen.
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Und ich mich umblicke und dass die Gesellschaft als gemeinsame Fürsorgegemeinschaft
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da ist, nicht nur die Familien oder Angehörigen,
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die entscheiden zu unterstützen,
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sodass...
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Es keine Frage mehr darin gibt, welche Fähigkeiten und Fertigkeiten wertvoller
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in dieser Gesellschaft sind, sondern dass wir eine Kultur in uns haben,
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aufeinander zu blicken und uns gegenseitig zu unterstützen und wertzuschätzen für wie wir beitragen.
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Also ich lebe heute in einer Welt, in der es keine letzte Generation mehr gibt, sondern eine erste.
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In einer Welt, in der Menschen sich, alle sich, wir uns wieder nahe gekommen sind.
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In der Mütter sich und Väter sich und Nachbarn, Freunde sich den Kindern zuwenden.
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Als unseren Kindern, also Kinder von uns allen.
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Die Kinder genährt werden durch uns alle. Der Raum ist für leise Stimmen von
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den Menschen, die viel getragen haben.
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Es gibt überall kleine, alte, leere Dörfer, die sich wieder gestaltet haben,
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die wieder belebt worden sind, wo es einen Marktplatz oder eine Mitte gibt,
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auf der Menschen zusammenkommen und feiern,
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gemeinsam ernten und lebendig sind.
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Und ja, diese großen Prozesse im Kleinen erforscht haben.
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Also wo eigentlich die ganze Politik so funktioniert wie eine einzige Beziehung.
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Also wo Natur und Mensch wieder eins sind.
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