In dieser Generalaudienz setzt der Papst seine Katechesenreihe über Sinn und Wert des Alters fort. Er geht auf das Buch Kohelet ein, bei dem angesichts der Vergänglichkeit alles Seienden den Sinn der Existenz zunächst einmal radikal in Frage gestellt wird. Ist nicht alles im Wortsinn gleich-gültig, also letztlich egal? Eine solche Sicht, mag zunächst als befreiend erscheinen, doch über kurz oder lang führt sie zu einer Lähmung der Seele, die das frühe christliche Mönchtum als „Akedia bezeichnete, was man in etwa mit „Überdruss übersetzen kann. Wir erleben, wie die Wissenschaft Fortschritte macht und das ist gut so. Aber es fehlt die Lebensweisheit, sie scheint an einem toten Punkt angelangt zu sein. Die älteren Menschen hätten hier die wichtige Aufgabe, mit ihrer Lebenserfahrung und dem notwendigen Humor jener tristen Weltsicht entgegenzutreten, die viel Wissen anhäuft, darin aber weder Sinn noch Erfüllung entdecken kann.
Es übersetzte Sylvia Kritzenberger