Stell Dir mal vor, Du wärst Teil einer Gemeinde, die jeden Tag sichtbare Wunder Gottes erlebt (übernatürliche Phänomene), in der niemand krank oder schwach wird, deren Kleidung und Schuhe sich niemals abnutzen, in der alle materiell wohlhabend sind und in der niemand sich Sorgen um die Versorgung seiner Bedürfnisse machen muss. Ihre einzige Verantwortung besteht im Grunde darin, auf Gott zu schauen und Ihm zu folgen. Dies, und natürlich viel mehr, beschreibt das Volk Israel auf ihrem Weg von Ägypten ins Gelobte Land. Gemäß Google Maps beträgt die Entfernung von Kairo, Ägypten, nach Jerusalem 761 Kilometer. Mit dem Auto würdest Du 9 Stunden 28 Minuten brauchen, zu Fuss 152 Stunden. Wenn man also 8 Stunden täglich gehen würde, könnte man die Strecke in 19 Tagen schaffen. Das Volk Israel war aber um die 38 Jahre unterwegs und drehte wohl eine ganze Reihe von unnötigen „Ehrenrunden“, obwohl Gott für alle sichtbar immer gegenwärtig war.
Folgender Bibeltext verbindet die Geschichte Israels mit dem christlichen Glauben und mahnt davor, die gleichen Fehler zu machen. Für uns Christen geht es nicht mehr um das Erreichen eines physischen Landes, aber es geht definitiv darum, dass wir uns in Christus auf einem Weg befinden, den wir so gut wie möglich verstehen sollten. Obwohl unser Endziel ein Leben mit Christus in seiner Herrlichkeit ist, dürfen wir in unseren Herzen in dieser jetzigen Zeit der Weisheit des bekannten Spruches folgen: Der Weg ist das Ziel! Dieser Weg wird von Jesus wie folgt definiert: „Ich bin der Weg ...“ (Johannes 14,6).
Lesen 1. Korinther 10,1-13 ngü
„Ihr dürft nämlich nicht vergessen, Geschwister, wie es unseren Vorfahren ´zur Zeit des Mose` erging. Über ihnen allen war die Wolkensäule, und alle durchquerten sie das Meer, sodass sie alle ge-wissermaßen eine Taufe auf Mose erlebten – eine Taufe durch die Wolke und durch das Meer. Sie aßen alle dieselbe Nahrung – das Brot vom Himmel, das Gott ihnen gab –, und tranken alle densel-ben Trank – einen Trank, den Gott ihnen gab, das Wasser aus dem Felsen (wobei der wahre Fels, der sie begleitete und von dessen Wasser sie tranken, Christus war). Und trotzdem hatte Gott an den meisten von ihnen keine Freude, sodass er sie in der Wüste umkommen ließ. Was damals mit unse-ren Vorfahren geschah, ist eine Warnung an uns: Unser Verlangen darf nicht auf das Böse gerichtet sein, wie es bei ihnen der Fall war. Werdet keine Götzendiener, wie manche von ihnen es waren. Es heißt ja in der Schrift: »Das Volk feierte ein Fest zu Ehren des goldenen Stieres; man setzte sich nie-der, um zu essen und zu trinken, und dann wurde wild und zügellos getanzt.« Auch auf Hurerei dür-fen wir uns nicht einlassen, wie manche von ihnen es taten. ´Ihre Unmoral wurde damit bestraft,` dass an einem einzigen Tag dreiundzwanzigtausend von ihnen umkamen. Wir müssen uns davor hü-ten, Christus herauszufordern, wie manche von ihnen es taten, worauf sie von Schlangen gebissen wurden und starben. Hütet euch auch davor, euch gegen Gott aufzulehnen und ihm Vorwürfe zu machen, denn manche von ihnen wurden deshalb von dem Engel des Gerichts getötet. Aus dem, was mit unseren Vorfahren geschah, sollen wir eine Lehre ziehen. Die Schrift berichtet davon, um uns zu warnen – uns, die wir am Ende der Zeit leben. Wer also meint, er stehe fest und sicher, der gebe Acht, dass er nicht zu Fall kommt. Die Prüfungen, denen ihr bisher ausgesetzt wart, sind nicht über ein für uns Menschen erträgliches Maß hinausgegangen. Und Gott ist treu; er wird euch ´auch in Zukunft` in keine Prüfung geraten lassen, die eure Kraft übersteigt. Wenn er euren Glauben auf die Probe stellt, wird er euch auch einen Weg zeigen, auf dem ihr die Probe bestehen könnt.“
Beim Nachsinnen über diesen Text fiel mir auf, dass drei sündhafte Verhalten Israels erwähnt wer-den, die zu deren Sturz und Bestrafung führten. Interessanterweise betreffen diese Sünden den Geist, die Seele und den Körper des Menschen. Götzendienst ist eine Sünde des Geistes, Hurerei eine Sünde des Körpers und Murren (Gott Vorwürfe machen) eine Sünde der Seele.