„Geschlossene Bordelle, geschlosse Herzen, ein Abend unter Kolporteuren, die unsre traurige Welt in die Senkgruben schleudern“, so der Literat Thomas Bernhard in seinem Gedicht „Ein Abend“, in welchem er den Überdruss gelebter Tagesreste zu stilisieren versucht. Die Brücke vom Bordell, als exemplarischen Aktionsraum des Erotischen, hin zur sinnlichen, allmenschlichen Gefühlsregung lässt sich jedoch gewiss auch außerhalb eines melancholischen Temperaments schließen. So stellt das Bordell einen geschlossenen Raum dar, der für Besucher eine offene Tür biete, um zu Verweilen, zu Genießen oder dem Auge einen Schauplatz zu bieten. Nach dem Aufenthalt liegt das Erodrom zurück, verweilt, bis ein Jedermann seinen Status als Gast erneut wahrnehmen möchte.