Ostdeutschland im Nach-Wende-Chaos, Frankreich nach einem Regierungswechsel - und Helmut Kohl als Herr der schwarzen Kassen: Das ist das Rezept für eine Affäre, in der neben Schmiergeld-Managern des französischen Ölkonzerns Elf Aquitaine auch die umstrittene Treuhand auftaucht, und unzählige weitere schillernde Gestalten - der Leuna-Skandal.
Anfang der 2000er brach der Parteispendenskandal der CDU los, und schnell tauchte ein Verdacht auf: Stammten die Millionen in Kohls schwarzen Kassen aus Frankreich? Handelte es sich gar um Schmiergelder des französischen Skandal-Konzerns Elf Aquitaine? Immerhin hatte der die Leuna-Werke im mitteldeutschen Chemie-Dreieck gekauft. Nur: Wer hat sich da an wem bereichert?
Dieser Frage spüren die RND-Hauptstadtkorrespondenten Steven Geyer & Andreas Niesmann nach, zusammen mit dem Wirtschaftshistoriker Rainer Karlsch - dem ersten Forscher, der Einblick in die Leuna-Akten der Treuhand bekommen hat. Und der dabei, auf der Suche nach dem Leuna-Skandal, auf einige Überraschungen stieß.