Die Überzeugung, dass Inflation in erster Linie ein monetäres Problem sei, geht auf den Ökonomen Milton Friedman zurück, einem der bekanntesten Vertreter des Monetarismus. Mit ihrer Niedrigzinspolitik und ihren Ankaufprogrammen habe die EZB in den letzten Jahren eine Geldschwemme verursacht, die die Preise nach oben treibe, wird argumentiert. Die Zahlen zeigen jedoch: Angestiegen ist in den vergangenen Jahren nur das Zentralbankgeld und nicht die Geldmenge. Zentralbankgeld ist ein ganz eigenes Geld, das die Banken als Sicherheiten für die Kreditvergabe benötigen und um untereinander abzurechnen. Erhöht die EZB den Leitzins, dann will sie damit nicht die Geldmenge reduzieren, sondern die Wirtschaft dämpfen, indem sie Kredite und damit Investitionen teurer macht.
Das ist Folge 3 der 1. Staffel zum Thema "Wie funktioniert Geldpolitik?" In Ö1 gesendet am 14. Juni. 2023.