Hörspiel von Benjamin Maack.
"Bin ich jetzt ein Leben müde?", fragt Benjamin Maack, als er mit seinem großen, schwarzen Rollkoffer vor der Psychiatrie steht. Vier Jahre zuvor hatte er sich schon einmal eingewiesen, nach einem Nervenzusammenbruch – die Diagnose: Depression.
Jetzt ist er wieder hier und berichtet von den letzten Nächten, die er nicht mehr im Ehebett, sondern auf dem Sofa verbringt, schlaflos, nervös, in Panik. Und dem Alltag in der Klinik, wie er mit den Mitpatienten "Alarm für Cobra 11" schaut und wie er in der Kreativwerkstatt lernt, zu sticken. Wie ihm statt Frau und Kindern die Pfleger zum 40. Geburtstag gratulieren und er irgendwann aus Versehen die Klinik "Zuhause" nennt. Er erzählt von Medikamenten, ihren Nebenwirkungen, von Selbstmordgedanken und jenem Abend, an dem auch starke Beruhigungsmittel nicht mehr helfen und er auf "die Geschlossene hinter der Geschlossenen" verlegt wird – ständig schwankend zwischen Hoffnung und tiefer Verzweiflung.
Mit Stefan Konarske (Ich), Stefan Hunstein (Arzt), Matthias Leja (Therapeut), Patricia Ziolkowksa (Therapeutin), Tanja Schleiff (Hanna), Bibiana Beglau (Britney), Sonja Dengler (Friederike), Valentin Herre (Theo, Benjamins Sohn), Oscar Musinowski (Zimmernachbar, Freund, Pfleger), Jannek Petri (Freund, Pfleger), Heiko Raulin (Mitpatient, Zimmernachbar), Bernhard Schütz (Zimmernachbar, Fernando Pessoa, Schriftsteller), Tim Seyfi (Zimmernachbar, Pfleger) und Benjamin Maack (Nachwort).
Komposition: Nikolai von Sallwitz.
Technische Realisation: Andreas Völzing, Bettina Krol und John Krol.
Regieassistenz: Martin Buntz.
Regie: Iris Drögekamp.
Dramaturgie: Michael Becker.
Produktion: NDR 2020 l URSENDUNG l 96 min. [mit vorangestelltem Nachwort].
Verfügbar bis 07.08.2022.
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