Mit dem Beginn der wärmeren Jahreszeit häufen sich auch die ersten Fohlengeburten. Nachdem jeder Züchter sich im vergangenen Jahr viele Gedanken um die richtige Anpaarungsentscheidung für seine Stute gemacht hat und nun lange Zeit auf sein Fohlen gewartet hat, hat die Spannung endlich ein Ende. Nach elf Monaten des Wartens liegt das Neugeborene Fohlen hoffentlich gesund und munter in der Box. Ein Erlebnis, das für die erfahrenen Züchter schon fast zum Alltag geworden ist. Als Neuzüchter bleibt es aber bei allen Belangen rund um die Geburt eines Fohlens sowie alles, was in der Vor- und Nachbereitung damit zusammenhängt, spannend. Hier kommen immer wieder viele Fragen auf, die es zu klären gilt. Neben der Suche nach dem perfekten Match von Hengst und Stute und der eigentlichen Geburt gibt es auch einige Formalien zu beachten und zu erfüllen, damit das neugeborene Fohlen beim Westfälischen Pferdestammbuch registriert werden kann.

Hier geht es zu allen Informationen zur Neuzüchterinitiative: https://bit.ly/WestfalensZüchterDerZukunft

„Man muss nicht groß sein, um groß zu sein“: Dieses Zitat von Marilyn Monroe ziert die Webseite der Hengststation Mieleszko-Vekens aus Paderborn. Hier hat Jill Mieleszko-Vekens den Hof ihrer Großmutter Renate Nixdorf übernommen und sich ihre eigene Reitponyhengststation und Reitponyzucht, gemeinsam mit ihrem Mann Frederik Vekens, über die Jahre aufgebaut. Reitponyhengste, die sowohl züchterisch als auch sportlich bereits tolle Erfolge feiern konnten sind hier mittlerweile beheimatet, oder haben ihre Karrieren hier begonnen. Einen großen Erfolg konnte die Station erst kürzlich beim Westfälischen Pferdezentrum in Münster-Handorf verbuchen. Im Rahmen der Kleinpferdekörung im vergangenen Dezember wurde ihr Reitponyhengst Komet zum gefeierten Siegerhengst gekürt. Aber nicht nur die Reitponyhengste stehen in Paderborn im Vordergrund. Auch die Zucht und der Verkauf von talentierten Reitpferden wird hier erfolgreich betrieben.

Was wären die Reiter und der Pferdesport ohne die Pferdebesitzer? Sie kaufen talentierte Nachwuchspferde und stellen sie Reitern zur Verfügung, um sich dann gemeinsam an den Erfolgen zu erfreuen. Ein Ehepaar, das dies seit vielen Jahren erfolgreich in Zusammenarbeit mit dem Westfälischen Pferdestammbuch macht, sind Ursula und Joachim Rosendahl. Auf zahlreichen Fohlen- und Reitpferde-Auktionen sowie auf dem Westfälischen Hengstmarkt sind sie zu Gast, um hier neue Talente zu entdecken und zu kaufen. Der jüngst größte Erfolg für ein Pferd aus ihrem Besitz war erst vor kurzem der Sieg im Großen Preis des Agravis Cups in der Halle Münsterland. Unter dem Sattel von Hendrik Dowe siegte hier Askala NRW, die von Familie Rosendahl dreijährig auf der Westfälischen Herbst-Auktion erworben wurde.

Den Titel der westfälischen Auktionskataloge ziert traditionell immer ein ganz besonderes Pferd, das ebenfalls über eine frühere Westfälische Auktion in fördernde Hände verkauft wurde. Bei der Westfälischen Winter-Auktion 2025 ist hier Shiva NRW stellvertretend für die erfolgreichen ehemaligen Auktionspferde als Titelbild des Auktionskataloges abgebildet. Dreijährig wechselte die Tochter des Sir Heinrich/Fürst Grandios aus der Zucht von August-Wilhelm Schmale über die Westfälische Herbst-Auktion den Besitzer. Seitdem sitzt Nadine Plaster im Sattel der talentierten Stute und hat sie bis in die schwere Klasse gefördert. Erst kürzlich gelang den beiden in der Frankfurter Festhalle ihr bislang größter Erfolg. Mit dem dritten Platz im Finale des prestigeträchtigen Louisdors-Preises beendeten sie die Turniersaison 2024.

Mit der 33 Folge dieses Podcast beenden wir das Jahr 2024. Das Westfälische Pferdestammbuch hat in diesem Jahr das 120-jährige Bestehen mit einem großen Jubiläumsfestival gefeiert. Auch viele weitere Veranstaltungen fanden auf der Anlage des Westfälischen Pferdezentrums ans der Sudmühlenstraße in Münster-Handorf statt. Nebenher sind die Mitarbeiter des Vereins auf verschiedenen überregionalen Fohlen- und Stutenschauen oder externen Fohlen-Auktionen auf großen Turnierplätzen in ganz Deutschland unterwegs. Auch auch über die Grenzen Deutschlands hinaus ist das Westfalenpferde bekannt und beliebt. Es werden Fohlen registriert und Pferde ins Ausland verkauft. Was waren die Highlights des Jahres 2024 und was steht am Westfälischen Pferdestammbuch im Jahr 2025 an?

Die Westfälische Hauptkörung 2024 ist Geschichte. Insgesamt 88 dressur- und springbetonte Hengste stellten sich dem Urteil der westfälischen Körkommission um die Zuchtleiter Katrin Tosberg und Thomas Münch. Mit großer Spannung erwartet wird am Ende der Körtage immer die Entscheidung, wer der neue Siegerhengst des Jahres wird. Sowohl unter den Dressur- als auch unter den Springhengsten wird der Hengst noch einmal besonders geehrt, der sich über alle drei Präsentationen am besten gezeigt hat. Am Ende ist es oft knapp und es entscheiden Nuancen darüber, wer ganz vorne steht. Den Titel „Siegerhengst“ zu erhalten ist für alle beteiligten eine große Ehre und dem Hengst bleibt dieser Titel ein Leben lang erhalten.

Britta Knaup spricht mit dem Züchter und Aussteller des diesjährigen Siegerhengstes der springbetonten Hengste, Joachim Hufenstuhl, über seine Freude und sein Gefühl bei der Ehrung und Verkündung wer der neue Sigerhengst ist, wie es zu der Anpaarungsentscheidung für den Chaccothage Blue PS-Sohn kam, sein Interesse an der Pferdezucht und dem Pferdesport, den Familienbetrieb in Lindlar und die Zukunft von Pferdesport und Pferdezucht aus seiner Sicht.

Das positive Körurteil für einen jungen Hengst ist erst der erste Schritt für eine erfolgreiche Vererberlaufbahn. Um langfristig im Hengstbuch I des Zuchtverbandes geführt zu werden, müssen die Hengste noch eine erfolgreich eine Leistungsprüfung ablegen. Hier erfolgt eine Bewertung der Hengste in verschiedenen Teilprüfungen. Das Westfälische Pferdestammbuch führt die Zuchtbücher für verschiedenste Pferderassen. So unterschiedlich wie die Rassen sind auch ihre Hengstleistungsprüfungen, die verschiedenen Teildisziplinen und die Anforderungen, die an die Hengste gestellt werden.

Alle Informationen zum Ablauf der Hengstleistungsprüfungen für Reitpferde sind auf der Seite der FN zu finden: https://www.hengstleistungspruefung.de/

Das Highlight im Kalender der Züchter ist in jedem Jahr die Hengstkörung, die im Westfälischen Pferdezentrum traditionell Anfang Dezember ausgetragen wird. Mit Spannung werden hier die Auftritte der potenziellen Nachwuchsvererber erwartet. Nach der Vorstellung an der Hand, im Freilaufen sowie an der Longe oder im Freispringen fiebern alle den Körurteilen entgegen. Die Entscheidung, ob ein Hengst gekört wird oder nicht trifft eine Kommission aus ausgewählten Vertretern des Zuchtverbandes. Den Vorsitz dieser Kommission haben die Zuchtleiter inne. In Westfalen sind dies Katrin Tosberg und Thomas Münch.

Die Hengststation von Mathieu Beckmann liegt in Wettringen inmitten der Hauptzuchtgebiete der größten deutschen Zuchtverbände. Das Gestüt steht auf den vier Säulen Aufzucht, Ausbildung, Verkauf und Hengsthaltung. Aushängeschild der Hengststation ist heute mit Sicherheit der Grand Prix erfolgreiche Hengst Benicio sowie sein westfälischer Sohn Be my Dancer. Aber auch weitere Hengste wie z.B. der in der schweren Klasse erfolgreich Fürst Samarant haben ihre Karrieren auf der Westfälischen Hauptkörung begonnen und sind nun als Beschäler auf der Hengststation Beckmann beheimatet. Mathieu Beckmann ist aber nicht nur Hengsthalter, sondern auch Entdecker von Nachwuchstalenten: Zahlreiche Hengste sind bei ihm aufgewachsen, unter seiner Leitung auf die Westfälische Hauptkörung vorbereitet worden und dann in weitere fördernde Hände verkauft worden. So unter anderem der einstige Siegerhengst Danciero oder die erfolgreichen Springpferde Karajan und Ebanking.

Auf der Hengststation von Danica Duen in Bad Oyenhausen sind erfolgreiche Ponyhengste beheimatet und das in mehreren Ponygernerationen. Siegerhengste der Körungen, Siegerstuten der Westfälischen Elite-Schau und zahlreiche Westfalen- und Bundeschampions gehen aus den gut gepflegten Stämmen hervor. Nicht selten kommt es vor, dass Züchterin, Besitzerin und Reiterin eines dieser Champions die Hausherrin Danica Duen selbst ist. Auch Tochter Sophie Luisa Duen ist im Dressursattel hocherfolgreich unterwegs und strebt an, ihrer Mutter auf dem Reitponyviereck Konkurrenz zu machen. In diesem Jahr stellte das Mutter-Tochter-Gespann alle drei Westfälisch gezogenen Bundeschampions in Warendorf vor.