Das Gespräch mit Tilla Theus ist etwas ganz besonderes – denn ohne die Architektin wäre das „Widder Hotel“ nicht das, was es heute ist; jedes Zimmer sähe anders aus, die gesamte Konstruktion, und jedes Detail.
Wie es Mitte der Achtzigerjahre des letzten Jahrhunderts dazu kam, dass sich ein zarte junge Frau gegen die gesamte männliche Konkurrenz durchsetzen konnte, erfahren wir im Gespräch, dass Tilla Theus für unseren Podcast mit Lisa Feldmann aufgezeichnet hat. Wir hören von einer zehnjährigen Bauzeit, tausenden von Eingaben an Denkmalschutz und Stadt-Archäologen, den Herausforderungen und Chancen, die dieses aussergewöhnliche Projekt mit sich brachte.
Wie würde man die acht ursprünglich nicht zusammenhängenden, mittelalterlichen Gebäude zu einem Hotel-Komplex zusammen fassen können? Wie würde man Niveau-Unterschiede sinnvoll ausgleichen, wie dem künftigen Hotel-Personal die tägliche Arbeit ermöglichen? Die Auseinandersetzung mit diesen Problemen, die Lösungen, die gefunden werden mussten, die Verhandlungen mit Möbelherstellern, Vorbesitzern und nicht zuletzt dem Auftraggeber des „Widder Hotels“ selbst, lässt Tilla Theus im Gespräch für uns noch einmal Revue passieren.
Und wir erfahren, wie das erste internationale 5-Sterne-Boutique-Hotel entstand – oder besser gesagt: erfunden wurde. Denn den Begriff gab es vorher noch nicht - das „Widder Hotel“ ist somit auch ewige Avantgarde und Tilla Theus eine echte Pionierin.