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By Lovis Kauertz
The podcast currently has 225 episodes available.
Es könnte so schön sein: In einem Naturpark sollen sich Tiere und Menschen gleichermaßen erholen. Vor allem sollen die natürlichen Lebensräume für Flora und Fauna bewahrt und verbessert werden. So steht es zumindest unter „§ 3 Zweck“ in der Verordnung über den Naturpark. Der Naturpark als teilweise steuerfinanzierter Verein hat die Aufgabe, die Ziele aus dieser Verordnung umzusetzen. Während auf dem Papier der Erhalt und die Verbesserung der natürlichen Lebensräume eine hohe Priorität haben, sieht die Realität oft anders aus. Es gibt zahlreiche Berichte und Beobachtungen, die auf Konflikte zwischen Naturschutzinteressen und anderen Interessen hinweisen.
Auch außerhalb von Restriktionsgebieten zur Afrikanischen Schweinepest (ASP) geht man in Sachsen weiter radikal und rücksichtslos gegen Wildschweine vor.
War es bereits zuvor möglich Wildschweinen mittels einer „Rund-um-die-Uhr-Bejagung“ mit Hilfe von Scheinwerfern und von Nachtzieltechnik und ohne jegliche Schonzeiten nachzustellen, sind inzwischen auch Fangmethoden im Einsatz, die weder als weidgerecht noch als tierschutzkonform bezeichnet werden können. Selbst der präventive Totalabschuss von Wildschweinen wurde in Sachsen schon gefordert und scheint nach wie vor das Ziel zum Beispiel in Forstbetrieben des Staatlichen Betriebs Sachsenforst (SBS) zu sein.
Am Niederrhein ist der Biber inzwischen fest etabliert. Er besiedelt die meisten Altarme und Kiesbaggerseen längs des Rheins, sowie einige seiner Nebenflüsse. An der Lippe, die in Wesel in den Rhein mündet, kommt er verbreitet vor und er hat es auch in die Ruhr geschafft. Ganz anders sieht es bisher unmittelbar nordöstlich angrenzend im Kreis Borken aus:
Seit 2009 lebt hier genau ein einziger Biber an dem Flüsschen Bocholter Aa. Wir berichteten im vergangenen Jahr bereits über ihn:
Wie ein Biber nach Borken an den Niederrhein kam
Die Reise des Bibers nach Borken
Viele schöne Worte machen es nicht besser: Fuchsjagd ist tierschutzrelevant und ökologisch überflüssig. Geben Sie dem Fuchs Ihre Stimme.
Tierquälerei hat auch im Landkreis Fulda einen Namen: Deutscher Jagdterrierclub AG Kuppenrhön.
Ein viel zu kleiner Zwinger mit einem Boden aus verdreckten Holzhackschnitzeln, ohne Beschäftigungs- und Spielmöglichkeiten und nur zwei kleinen hohlen Baumstammstücken als Versteck, zwei verängstigte Füchse mit stumpfem Fell, überall liegt dünner breiiger Kot – die Zustände in der im Namen des Jagdterrierclubs betriebenen Schliefenanlage in Eiterfeld-Ufhausen im Landkreis Fulda (Hessen) könnten kaum schlimmer sein.
Die Welt ist voller Talente in allen denkbaren Bereichen. Doch im Gegensatz zu anderen Bereichen, in denen qualifizierte Menschen ihr Talent nutzen können, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten oder sich zumindest mit einem Job zufrieden zu geben, bleibt die Kunst die Ausnahme.
„Fuchsjagd beenden! Dieses Hobby schafft Leid und keinen Artenschutz“ ist mit einigem Abstand auf Platz 1 der diesjährigen Themenwahl bei Abstimmung21 gekommen. Das Thema führte und führt weiterhin zu hitzigen Diskussionen: Es gäbe doch viel wichtigere Themen auf dieser Welt, oder: Wie ist es möglich, dass ein solches Randthema auf den ersten Platz gelangt?
Wenn unsere Energiereserven einmal aufgebraucht sind, wird aufgetankt. Eine unserer „Tankstellen“ liegt in den Niederlanden, genau gesagt im Naturschutzgebiet „Amsterdamse Waterleidingduinen“ südlich von Zandvoort. Für uns ist die atemberaubend schöne Dünenlandschaft eine einzigartige Welt, in die wir nur allzu gern eintauchen. Sie ist auch die Fuchswelt, die uns bisher leider verborgen blieb. Hier lassen sich die Tiere ungestört beobachten, an kaum einem anderen Ort kommt man ihnen so nahe und wird überrascht vom Repertoire füchsischer Eigenschaften wie Neugier, Vorsicht, Mut, Schläue und Verspieltheit. Erst wenn der zweibeinige Spitzenprädator fehlt, erfasst man die Komplexität dieser Tiere.
„Willkommen im Spielzimmer der Füchse“, das große Banner mit niederländischer Aufschrift weckt unsere Vorfreude auf die vor uns liegenden Stunden im jagdfreien Naturschutzgebiet. Die Amsterdamse Waterleidingduinen beherbergen eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren. Die Sanddünen filtern Regenwasser und sind seit dem 19. Jahrhundert die Quelle für das Trinkwasser der Stadt Amsterdam. Etwa ebenso lang werden dort Füchse gesichtet. Sie sind an die Anwesenheit von Menschen gewöhnt und wurden bzw. werden dort nicht gejagt.
In Nordrhein-Westfalen wurde jüngst eine Schliefenanlage geschlossen und die beiden dort für das Jagdhundetraining benutzten Füchse in eine artgerechte Haltung überführt.
Ausschlaggebend für den Erfolg waren die Beobachtung und die Dokumentation von Verhaltensauffälligkeiten der Füchse. Videos und Fotos belegten die Bewegungsstereotypien, die belastbare Nachweise für erhebliches Leiden waren. Insbesondere Videos der im Kreis rennenden und hechelnden Füchse zwangen das zuständige Veterinäramt zum Handeln: Beide Füchse wurden umgehend in eine artgerechte Haltung gebracht. Die Fläche ihres neuen Lebensraums beträgt etwa 600 qm und ist abwechslungsreich strukturiert. Todesangst, Stress und bestenfalls auch körperliche Leiden gehören für sie der Vergangenheit an.
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