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Ernst Krakenberger wurde am 22. Dezember 1940 in Naarden, Niederlande, geboren. Sein Vater Otto Krakenberger arbeitet mit zwei jüdischen Partnern zusammen im Hopfenhandel in Nürnberg und muss das Geschäft nach der „Arisierung“ 1938/1939 aufgeben. Gemeinsam mit seiner Frau Martha flieht er in die benachbarten Niederlande, da er dort gute Kontakte zu einem deutschen Geschäftsmann namens Stockmann pflegt. Im Mai 1940 kapitulieren die Niederlande jedoch vor Nazi-Deutschland. Die deutschen Besatzer beginnen fast unmittelbar nach der Kapitulation, Maßnahmen gegen die niederländischen Juden zu ergreifen. Martha Krakenberger ist zu diesem Zeitpunkt schwanger. Wissend, was auf Juden in von Deutschen besetzten Länder zukommen wird, macht Familie Stockmann der Familie Krakenberger folgendes Angebot: „Wenn etwas ist, wir nehmen das Kind!“ Ab Mitte Mai lebt der knapp zweijährige Ernst bei Familie Stockmann in Aerdenhout, während die eigenen Eltern deportiert werden. Seine Hauptbezugsperson wird die erst 18-jährige Tochter der Familie, Maja Stockmann. Diese geht eine Scheinehe ein und gibt den kleinen Ernst als ihren eigenen Sohn aus. Die Familie versteckt noch ein weiteres jüdisches Kind, den 12-jährigen Herbert, der stets im Haus bleiben muss. Im Notfall können sich die beiden Jungen unter dem Boden eines Schrankes im Esszimmer verstecken. Ab 1943 lebt „Erni“ mit Maja alleine an verschiedenen wechselten Orten, da Familie Stockmann nun selbst untertauchen muss, da sie Kontakte zum niederländischen Widerstand pflegt und von den Deutschen gesucht wird. Ernst Krakenbergers Eltern überleben vier Konzentrationslager und werden erst Ende 1945 mit ihrem Sohn vereinigt. Auf den Wunsch ihrer katholischen Retter hin, lassen die Eltern ihren Sohn katholisch taufen. 1966 zieht Ernst Krakenberger zurück nach Nürnberg, um das väterliche Hopfengeschäft weiterzuentwickeln. Maja Stockmann und ihre Eltern erhalten von Yad VaShem die Auszeichnung „Gerechte unter den Völkern“.
Interviewpartner in dieser Folge:
Beginn des Interviews ab 8 Minuten
History Wissen:ab 1 Stunde 15 Minuten
Filmtipp: Die Schlacht um die Schelde
Homepage: http://raphaela-hoefner.com/
Ernst Krakenberger wurde am 22. Dezember 1940 in Naarden, Niederlande, geboren. Sein Vater Otto Krakenberger arbeitet mit zwei jüdischen Partnern zusammen im Hopfenhandel in Nürnberg und muss das Geschäft nach der „Arisierung“ 1938/1939 aufgeben. Gemeinsam mit seiner Frau Martha flieht er in die benachbarten Niederlande, da er dort gute Kontakte zu einem deutschen Geschäftsmann namens Stockmann pflegt. Im Mai 1940 kapitulieren die Niederlande jedoch vor Nazi-Deutschland. Die deutschen Besatzer beginnen fast unmittelbar nach der Kapitulation, Maßnahmen gegen die niederländischen Juden zu ergreifen. Martha Krakenberger ist zu diesem Zeitpunkt schwanger. Wissend, was auf Juden in von Deutschen besetzten Länder zukommen wird, macht Familie Stockmann der Familie Krakenberger folgendes Angebot: „Wenn etwas ist, wir nehmen das Kind!“ Ab Mitte Mai lebt der knapp zweijährige Ernst bei Familie Stockmann in Aerdenhout, während die eigenen Eltern deportiert werden. Seine Hauptbezugsperson wird die erst 18-jährige Tochter der Familie, Maja Stockmann. Diese geht eine Scheinehe ein und gibt den kleinen Ernst als ihren eigenen Sohn aus. Die Familie versteckt noch ein weiteres jüdisches Kind, den 12-jährigen Herbert, der stets im Haus bleiben muss. Im Notfall können sich die beiden Jungen unter dem Boden eines Schrankes im Esszimmer verstecken. Ab 1943 lebt „Erni“ mit Maja alleine an verschiedenen wechselten Orten, da Familie Stockmann nun selbst untertauchen muss, da sie Kontakte zum niederländischen Widerstand pflegt und von den Deutschen gesucht wird. Ernst Krakenbergers Eltern überleben vier Konzentrationslager und werden erst Ende 1945 mit ihrem Sohn vereinigt. Auf den Wunsch ihrer katholischen Retter hin, lassen die Eltern ihren Sohn katholisch taufen. 1966 zieht Ernst Krakenberger zurück nach Nürnberg, um das väterliche Hopfengeschäft weiterzuentwickeln. Maja Stockmann und ihre Eltern erhalten von Yad VaShem die Auszeichnung „Gerechte unter den Völkern“.
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Beginn des Interviews ab 8 Minuten
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