Lass mich die Nacht überleben: Mein Leben als Journalist und Junkie (Jörg Böckem)
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Dies sind die Erkenntnisse aus diesem Buch.
Erstens, Der Einstieg in die Sucht – Ursachen und Mechanismen, Jörg Böckem beschreibt sehr detailliert die ersten Schritte in seine Drogenkarriere. Er beleuchtet die psychologischen und sozialen Beweggründe, die ihn auf diesen Weg geführt haben. Oft sind es nicht nur Neugier oder jugendlicher Leichtsinn, sondern auch emotionale Verletzlichkeit, mangelnde Anerkennung und der Drang nach Zugehörigkeit. Das Buch verdeutlicht, dass Sucht häufig eine komplexe Verkettung von persönlichen Krisen, gesellschaftlichem Druck und fehlenden emotionalen Ressourcen ist. Durch Böckems lebendige Schilderungen erhalten Leser einen klaren Einblick in die Mechanismen, die viele Menschen – oft unbemerkt – in die Sucht treiben. Besonders wichtig ist hierbei das Verständnis für die Normalisierung des Substanzgebrauchs im sozialen Umfeld, was Hemmschwellen abbauen lässt und so den Einstieg erleichtert. Böckem gibt nicht nur Fakten wieder, sondern vermittelt die emotionalen Prozesse, die ihn damals geformt haben und vielen Betroffenen vertraut vorkommen dürften.
Zweitens, Doppelleben als Journalist und Junkie, Ein zentraler Aspekt des Buches ist das Doppelleben, das Böckem über Jahre hinweg führte. Nach außen glänzte er als erfolgreicher Journalist, schrieb Artikel für angesehene Medien und war im Kulturbetrieb anerkannt. Doch hinter dieser Fassade verbarg sich seine Sucht, die seinen Alltag bestimmte. Das Buch zeigt eindrucksvoll, mit welch enormem Stress und psychologischer Anspannung ein solches Versteckspiel verbunden ist. Böckem beschreibt, wie sehr der Alltag von Angst, Schuldgefühlen und ständigem Drang nach dem nächsten Kick geprägt war. Er beleuchtet, wie schwierig es ist, in einem leistungsorientierten Umfeld offen mit seiner Abhängigkeit umzugehen, und wie sehr der Wunsch nach Normalität und Akzeptanz eine Rolle dabei spielt, die Krankheit im Verborgenen zu halten. Das Doppelleben führt zu einer Entfremdung von sich selbst und den Mitmenschen – ein Gefühl, das in vielen Süchtigen Resonanz findet.
Drittens, Der Alltag in der Abhängigkeit – körperliche und seelische Folgen, Jörg Böckem schildert eindrucksvoll die Alltagsrealität eines Lebens mit Heroin. Er geht auf die körperlichen Leiden und Entzugserscheinungen ein, die jede Phase der Sucht begleiten. Dazu gehören gesundheitliche Probleme, finanzielle Not, der ständige Druck, ausreichend Nachschub zu beschaffen, sowie die Zerrüttung sozialer Beziehungen. Noch gravierender sind die seelischen Folgen: Das ständige Wechselbad der Gefühle zwischen Euphorie, Selbsthass und Hoffnungslosigkeit. Böckem gelingt es, diese Unsicherheiten und inneren Kämpfe plastisch darzustellen. Durch seine Erzählweise wird deutlich, wie allumfassend die Abhängigkeit das Leben dominiert: Pläne, Träume und Routinen werden vollends von der Substanz bestimmt. Leser erfahren aus erster Hand, wie schwer es ist, aus diesem Teufelskreis auszubrechen, wenn Suchtzentrum und Sehnsucht nach Erlösung das Denken und Handeln bestimmen.
Viertens, Weg zur Genesung – Therapie, Rückschläge und Erfolge, Ein großer Teil des Buches ist Böckems Weg zur Heilung gewidmet. Er beschreibt die Entscheidung, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, und die intensiven Erfahrungen in Therapiezentren. Das Buch verschweigt dabei nicht, wie langwierig und von Rückschlägen geprägt die Genesung sein kann. Böckem berichtet von Zweifeln, Scham und der Angst vor dem Scheitern. Zugleich gibt er Hoffnung: Kleine Fortschritte, die Unterstützung durch Mitpatienten und Therapeuten, sowie die Kraft, sich immer wieder neu für das Leben zu entscheiden. Das Buch zeigt sehr authentisch, dass ein Rückfall nicht das Ende, sondern oft ein Teil des Prozesses ist. Böckems Geschichte motiviert, nicht aufzugeben und Hilfe zuzulassen. Für viele Betroffene und Angehörige ist es eine Ermutigung, aus der Dunkelheit der Sucht heraus einen individuellen Weg zur Genesung zu finden.
Schließlich, Gesellschaftlicher Umgang mit Sucht und Betroffenen, Abschließend tritt Böckem auch als kritischer Beobachter der Gesellschaft auf. Er analysiert, wie tabuisiert und stigmatisiert Suchterkrankungen noch immer sind – selbst in aufgeklärten Kreisen. Das Buch gibt Einblick in die Schwierigkeiten, mit Behörden, Arbeitskollegen und dem sozialen Umfeld offen über Sucht zu sprechen. Vor allem aber thematisiert er die Notwendigkeit eines empathischeren, offenherzigeren Umgangs mit Betroffenen und die Rolle der Medien bei der Informationsvermittlung. Böckem kritisiert eine Gesellschaft, die zwar gerne über Extreme berichtet, aber wenig Verständnis und Unterstützung für die Grauzonen und individuellen Schicksale aufbringt. Seine Reflexionen fordern zum Umdenken und zum Dialog auf. Sie unterstreichen die gesellschaftliche Verantwortung, den Weg aus der Sucht nicht nur zu ermöglichen, sondern gezielt zu begleiten und zu entstigmatisieren.