Die entspannte Phase der Impfkampagne geht zu Ende, nun eskalieren Konformitätsdruck und die Jagd auf „Impfverweigerer“.
Ein Kommentar von Max Stadler.
Hinweis zum Beitrag: Der vorliegende Text erschien zuerst im „Rubikon – Magazin für die kritische Masse“, in dessen Beirat unter anderem Daniele Ganser und Hans-Joachim Maaz aktiv sind. Da die Veröffentlichung unter freier Lizenz (Creative Commons) erfolgte, übernimmt KenFM diesen Text in der Zweitverwertung und weist explizit darauf hin, dass auch der Rubikon auf Spenden angewiesen ist und Unterstützung braucht. Wir brauchen viele alternative Medien!
Sie möchten es erzwingen, ohne direkten Zwang auszuüben. Sie wollen brachial ihr Ziel erreichen, sich dabei aber immer noch den Anschein geben, die freie Entscheidung des Einzelnen zu respektieren. Ihre Kompromisslösung besteht in freiwilligkeitserzwingenden Maßnahmen. „Und bist du nicht willig, so brauch‘ ich Talkshows“, könnte man die Losung der Akteure der Durchimpfer in Anlehnung an Goethe zusammenfassen. Und Werbekampagnen aller Art, oft auch getarnt als „Sachbeiträge“. Da wird Impfzwang flugs privatisiert, so dass die Staatsmacht ihre Hände in Unschuld waschen kann. Da wird mit der Wiedererlangung der Freiheit gelockt — als sei es jemals legitim gewesen, uns diese zu nehmen. Da wird der Popanz einer angeblichen „Impfmüdigkeit“ an die Wand gemalt, als seien über 50 Prozent Menschen eines Landes in Anbetracht der sich abzeichnenden Impfschäden nicht schon sehr viel. Der Autor gibt einen Überblick über die aktuellen verbalen Verrenkungen der Impf-Einpeitscher.
Sascha Lobo, Helge Braun, Markus Söder, Karl Lauterbach, Claus Ruhe Madsen — was haben diese Herrschaften gemeinsam? Richtig, all jene Gestalten fordern einen indirekten Impfzwang für die gesamte Bevölkerung. „Impfskeptiker“, „Impfverweigerer“ oder neuerdings auch „Impfschwänzer“ müssten zur Vernunft gebracht werden. Und wer nicht hören will, der muss halt fühlen, so das Credo.
„Unser größtes Problem ist, dass es immer mehr Menschen gibt, die sich weigern, sich impfen zu lassen. Solange der Impfstoff knapp war, wollten ihn alle haben.“ So der Rostocker Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen in einem Interview mit der Welt. Beides sind Annahmen, die nicht durch die Wirklichkeit gedeckt sind. Eher gibt es immer mehr Menschen, die unter dem sozialen Druck einknicken und sich trotz ihrer Bedenken die gentechnischen Substanzen spritzen lassen. Dass es angeblich einen Zeitpunkt gab, an dem „alle“ den sogenannten Impfstoff haben wollten, ist ein Hirngespinst.
Die Ängstlichen wollten ihn, der Rest wollte ihn nie und will ihn auch weiterhin nicht.
Um die Impfmotivation hochzuhalten, hat der Däne auch schon einen Vorschlag:
„Indem man die Testpflichten überall aufrechterhält. Der Alltag für Ungeimpfte muss unangenehmer sein, dann überlegen sich die Leute, ob sie sich nicht doch lieber impfen lassen.“
Der gute Mann ist nicht allein mit diesen Ansichten. Ganz ähnlich äußerte sich bereits vor einigen Wochen der Irokesenfritze Sascha Lobo in seiner Spiegel-Kolumne. Ein „kalter Impfzwang“ werde kommen, und er freue sich drauf.
„Kalt“ dürfte in diesem Zusammenhang eine ganz treffende Bezeichnung sein, gefühlskalt, eiskalt.
In dasselbe Horn blies nun auch der Kanzleramtsminister Helge Braun. Als Teil der Risikogruppe (sehr fettleibig) sorgt er sich zweifellos um die Herdenimmunität. Für Geimpfte solle es keinen Lockdown mehr geben. Und was ist mit den Ungeimpften? Tja. Wer Nein zur Spritze sagt, der sagt auch Nein zur gesellschaftlichen Teilhabe.
Was verbirgt sich hinter diesen Entgleisungen? Man kann nur spekulieren, aber es dürfte daran liegen, dass die Regierung, die versammelte Presse und die Lauterbachs den kritischen Geist in der Bevölkerung unterschätzt haben.