Das Militär tötet nicht nur Menschen, sondern betätigt sich auch als Totengräber für Natur und Umwelt — für unser aller Lebensraum. Ein Exklusivabdruck aus „Die Öko-Katastrophe: Den Planeten zu retten, heißt die herrschenden Eliten zu stürzen“, herausgegeben von Jens Wernicke und Dirk Pohlmann. Mit Beiträgen von Noam Chomsky, Rainer Mausfeld, Chris Hedges, Charles Eisenstein, Franz Ruppert, Ullrich Mies, Nafeez Ahmed, Karin Leukefeld, Florian Kirner, Dirk Pohlmann, Sven Böttcher, Steffen Pichler, Jonathan Cook, Susan Bonath, Wolfgang Pomrehn, Stephan Bartunek, Roland Rottenfußer, Peter H. Grassmann, Murtaza Hussain, Klaus Moegling, Caitlin Johnstone, Medea Benjamín, Anselm Lenz, Felix Feistel, Nicolas Riedl, Jens Bernert, Hermann Ploppa und Jens Wernicke.
Ein Standpunkt von Medea Benjamin.
Die weltweit wachsende Bewegung für Umweltgerechtigkeit ist bewusst intersektional und zeigt auf, dass die globale Erwärmung mit Themen wie Rassismus, Armut, Migration und öffentlicher Gesundheit zusammenhängt. Ein Bereich, der eng mit der Klimakrise verknüpft ist, jedoch wenig Beachtung findet, ist der Militarismus. Der bläst nicht nur viel Dampf in die Luft und verwüstet weite Landstriche, er entzieht den Staatshaushalten auch die Gelder, die für den Klimaschutz dringend gebraucht würden. Im Folgenden finden Sie einige Beispiele dafür, wie diese Probleme — und ihre Lösungen — miteinander verflochten sind.
1. Das US-Militär schützt die großen Ölkonzerne und andere Rohstoffindustrien.
Das US-Militär wird oft eingesetzt, um sicherzustellen, dass US-Unternehmen weltweit Zugang zu natürlichen Resourcen, insbesondere Öl, für die Rohstoffindustrie haben. Der Irakkrieg 1991 war ein eklatantes Beispiel eines Krieges um Erdöl.
Heutzutage hängt die Militärunterstützung der USA für Saudi-Arabien mit der Entschlossenheit der US-amerikanischen fossilen Brennstoffindustrie zusammen, den Zugang zu den Erdölvorkommen weltweit zu kontrollieren.
Hunderte der auf der ganzen Welt verbreiteten US-Militärstützpunkte befinden sich in ressourcenreichen Regionen und in der Nähe strategischer Schifffahrtsstraßen.
Wir können die Tretmühle fossiler Brennstoffe erst dann verlassen, wenn wir das US-Militär davon abbringen, als weltweiter Beschützer der großen Ölkonzerne aufzutreten.
2. Das Pentagon ist der weltweit größte institutionelle Verbraucher fossiler Brennstoffe.
Wäre das Pentagon ein Land, würde ihn allein sein Kraftstoffverbrauch zum 47. größten Treibhausgasemittenten der Welt machen, größer als ganze Staaten wie Schweden, Norwegen oder Finnland.
Die US-Militäremissionen stammen hauptsächlich aus dem Betanken von Kampfmitteln und Kriegsgeräten sowie der Beleuchtung, Heizung und Kühlung von weltweit mehr als 560.000 Gebäuden.
3. Das Pentagon beansprucht jene finanziellen Mittel, die wir brauchen, um die Klimakrise ernsthaft anzugehen.
Wir geben heute mehr als die Hälfte des jährlichen Ermessenshaushaltes der US-Bundesregierung für das Militär aus und das, wo die größte Bedrohung der nationalen Sicherheit der USA nicht der Iran oder China, sondern die Klimakrise ist.
Wir könnten das derzeitige Budget des Pentagons halbieren und hätten immer noch ein größeres Militärbudget als China, Russland, Iran und Nordkorea zusammen. Die Einsparungen von 350 Milliarden US-Dollar könnten dann in einen „Green New Deal“ fließen.
Nur ein Prozent des Militärbudgets von 2019 in Höhe von 716 Milliarden US-Dollar würde ausreichen, um hiermit 128.879 Arbeitsplätze innerhalb einer „Grünen Infrastruktur“ zu finanzieren.
4. Militärische Operationen hinterlassen ein giftiges Erbe.
US-Militärstützpunkte zerstören die Landschaft, belasten den Boden und vergiften das Trinkwasser. Auf dem Kadena-Stützpunkt in Okinawa hat die US-Luftwaffe den dortigen Boden und das Wasser mit gefährlichen Chemikalien, wie Arsen, Blei, polychlorierten Biphenylen, Asbest und Dioxin,