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Wir begrüssen alle Umsteiger und Umsteigerinnen zur Folge 103 von "Captain it's Wednesday", dem Podcast über Freie Software und Freie Gesellschaft von GNU/Linux.ch, aufgenommen am 6. September von Felix Daum, Lioh Möller und Ralf Hersel. In dieser Folge stellen wir uns die Frage, ob es so viele Distributionen braucht.
HausmitteilungenAnfänger und Fortgeschrittene wundern sich über die grosse Anzahl von Linux-Distributionen (Distros). Eine Linux-Distribution ist eine Zusammenstellung von Software auf Basis des Linux-Kernels. Zu unterscheiden sind die Release-Modelle: Fixed (Debian stable), semi-rolling (Fedora) und rolling (Arch). Häufig bieten Distros Zusammenstellungen von Anwendungen für bestimmte Anwendungszwecke: Allgemein, Gaming, Mulitmedia, usw. Fast alle Distros bieten eine Auswahl von Desktop-Umgebungen (DE) (KDE-Plasma, GNOME, usw.) und konfigurieren diese manchmal, damit sie zum Erscheinungsbild der Distro passen. Häufig werden die DEs nur in der Vanilla-Version ausgeliefert. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal der Distros, ist ihr natives Paketformat (DEB, RPM, usw.) und die Paketverwaltung. Durch die wachsende Bedeutung von Container-Formaten (Flatpak), wird diese Unterscheidung nach und nach unwichtiger.
Wie viele Distributionen gibt es?Einen Überblick liefert die Wikipedia-Seite "Liste von Linux-Distributionen" und die Seite Distrowatch. Wie viele Distros es tatsächlich gibt, ist schwer zu sagen. Meine Recherche hat unterschiedliche Zahlen ergeben. Ich gehe von ca. 600 aktiv gepflegten Distributionen aus. Zählt man die veralteten und Spezial-Distros mit, kommt man auf ein paar Tausend.
Distrowatch zählt nur the Top-100 Distros auf, wobei das Ranking auf dieser Webseite ein eigenes Thema ist. Ich habe darüber einen Artikel geschrieben. Meine Liste der wichtigsten und populärsten Distros lautet (ohne Rangordnung):
Nun stehen einigen Höhrer:innen die Haare steil, ob dieser Auswahl. Und damit zeigt sich das Problem: Linux-Distributionen sind sehr vielfältig. Alma, Rocky und RHEL sind Server-Distros, während Debian sowohl Server als auch Desktop kann. Ubuntu steht auf den Schultern von Debian und Mint steht auf den Schultern von Ubuntu.
Deshalb lohnt sich ein Blick auf die Abhängigkeitsverhältnisse, aka Distro-Trees.
Distro-TreesDebian-Derivate: Datei:DebianFamilyTree1210.svg – Wikipedia
Knoppix-Derivate: Datei:KnoppixFamilyTree1210.svg – Wikipedia
Ubuntu-Dervivate: Datei:UbuntuFamilyTree1210.svg – Wikipedia
Redhat-Derivate: Datei:RedHatFamilyTree1210.svg – Wikipedia
Fedora-Derivate: Datei:FedoraFamilyTree1210.svg – Wikipedia
Gründe für die Distroflut1969 entwickelten Ken Thompson und Dennis Ritchie das Unix-Betriebssystem. Es war sehr beliebt. Der Code gehörte aber AT&T. AT&T schränkten die Nutzung ihres Codes zu Entwicklung anderer auf Unix aufbauenden Betriebssystemen ein. 1983 rief Richard Stallmann das GNU-Project ins Leben, das ein Ersatz für Unix sein sollte. Schlussendlich entwickelte Linus Torvalds Linux. Bei Linux handelt es sich um den OS-Kernel. Also das Verbindungsstück zwischen Software und Hardware. 1992 änderte sich die Lizenz von proprietär zur GNU General Public License.
Seitdem kann jeder, der will, ein eigenes Betriebssystem entwickeln.
Vorteile und Nachteile der DistroflutNachteile:
Vorteile:
Laut dem Statistikportal StatCounter steigt der Anteil von Linux auf dem Desktop langsam, aber kontinuierlich an. Weltweit beträgt er aktuelle 4.55 % wobei in Deutschland in den letzten Wochen die 5-Prozent-Marke überschritten wurde. Unter anderem liegt das an den Hardware-Anforderungen von Windows 11 und der geplanten Einführung von nicht abschaltbaren Überwachungsfunktionen, wie Microsoft Recall.
Wir werden oft nach Tipps für Einsteigerdistributionen gefragt. Statt fünf Distros zu empfehlen, raten wir eher dazu, sich die gängigen Desktop-Umgebungen anzuschauen, weil diese eure Erfahrungen mit Linux am meisten bestimmen. Schaut euch GNOME und KDE-Plasma an und wählt, was euch besser gefällt. Die meisten Distros unterstützen verschiedene DEs. Wählt eine Distribution mit einem fixen Release-Modell, wie z. B. Linux Mint.
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Wir begrüssen alle Umsteiger und Umsteigerinnen zur Folge 103 von "Captain it's Wednesday", dem Podcast über Freie Software und Freie Gesellschaft von GNU/Linux.ch, aufgenommen am 6. September von Felix Daum, Lioh Möller und Ralf Hersel. In dieser Folge stellen wir uns die Frage, ob es so viele Distributionen braucht.
HausmitteilungenAnfänger und Fortgeschrittene wundern sich über die grosse Anzahl von Linux-Distributionen (Distros). Eine Linux-Distribution ist eine Zusammenstellung von Software auf Basis des Linux-Kernels. Zu unterscheiden sind die Release-Modelle: Fixed (Debian stable), semi-rolling (Fedora) und rolling (Arch). Häufig bieten Distros Zusammenstellungen von Anwendungen für bestimmte Anwendungszwecke: Allgemein, Gaming, Mulitmedia, usw. Fast alle Distros bieten eine Auswahl von Desktop-Umgebungen (DE) (KDE-Plasma, GNOME, usw.) und konfigurieren diese manchmal, damit sie zum Erscheinungsbild der Distro passen. Häufig werden die DEs nur in der Vanilla-Version ausgeliefert. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal der Distros, ist ihr natives Paketformat (DEB, RPM, usw.) und die Paketverwaltung. Durch die wachsende Bedeutung von Container-Formaten (Flatpak), wird diese Unterscheidung nach und nach unwichtiger.
Wie viele Distributionen gibt es?Einen Überblick liefert die Wikipedia-Seite "Liste von Linux-Distributionen" und die Seite Distrowatch. Wie viele Distros es tatsächlich gibt, ist schwer zu sagen. Meine Recherche hat unterschiedliche Zahlen ergeben. Ich gehe von ca. 600 aktiv gepflegten Distributionen aus. Zählt man die veralteten und Spezial-Distros mit, kommt man auf ein paar Tausend.
Distrowatch zählt nur the Top-100 Distros auf, wobei das Ranking auf dieser Webseite ein eigenes Thema ist. Ich habe darüber einen Artikel geschrieben. Meine Liste der wichtigsten und populärsten Distros lautet (ohne Rangordnung):
Nun stehen einigen Höhrer:innen die Haare steil, ob dieser Auswahl. Und damit zeigt sich das Problem: Linux-Distributionen sind sehr vielfältig. Alma, Rocky und RHEL sind Server-Distros, während Debian sowohl Server als auch Desktop kann. Ubuntu steht auf den Schultern von Debian und Mint steht auf den Schultern von Ubuntu.
Deshalb lohnt sich ein Blick auf die Abhängigkeitsverhältnisse, aka Distro-Trees.
Distro-TreesDebian-Derivate: Datei:DebianFamilyTree1210.svg – Wikipedia
Knoppix-Derivate: Datei:KnoppixFamilyTree1210.svg – Wikipedia
Ubuntu-Dervivate: Datei:UbuntuFamilyTree1210.svg – Wikipedia
Redhat-Derivate: Datei:RedHatFamilyTree1210.svg – Wikipedia
Fedora-Derivate: Datei:FedoraFamilyTree1210.svg – Wikipedia
Gründe für die Distroflut1969 entwickelten Ken Thompson und Dennis Ritchie das Unix-Betriebssystem. Es war sehr beliebt. Der Code gehörte aber AT&T. AT&T schränkten die Nutzung ihres Codes zu Entwicklung anderer auf Unix aufbauenden Betriebssystemen ein. 1983 rief Richard Stallmann das GNU-Project ins Leben, das ein Ersatz für Unix sein sollte. Schlussendlich entwickelte Linus Torvalds Linux. Bei Linux handelt es sich um den OS-Kernel. Also das Verbindungsstück zwischen Software und Hardware. 1992 änderte sich die Lizenz von proprietär zur GNU General Public License.
Seitdem kann jeder, der will, ein eigenes Betriebssystem entwickeln.
Vorteile und Nachteile der DistroflutNachteile:
Vorteile:
Laut dem Statistikportal StatCounter steigt der Anteil von Linux auf dem Desktop langsam, aber kontinuierlich an. Weltweit beträgt er aktuelle 4.55 % wobei in Deutschland in den letzten Wochen die 5-Prozent-Marke überschritten wurde. Unter anderem liegt das an den Hardware-Anforderungen von Windows 11 und der geplanten Einführung von nicht abschaltbaren Überwachungsfunktionen, wie Microsoft Recall.
Wir werden oft nach Tipps für Einsteigerdistributionen gefragt. Statt fünf Distros zu empfehlen, raten wir eher dazu, sich die gängigen Desktop-Umgebungen anzuschauen, weil diese eure Erfahrungen mit Linux am meisten bestimmen. Schaut euch GNOME und KDE-Plasma an und wählt, was euch besser gefällt. Die meisten Distros unterstützen verschiedene DEs. Wählt eine Distribution mit einem fixen Release-Modell, wie z. B. Linux Mint.
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