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In den Kommentaren zu meinem letzten Wochenend-Artikel fragte ein Leser, wie viel Energie die Analyse des Geburtstagsbriefs benötigt hat. Meine Antwort lautete 0.34 Wh und, dass sein Kommentar ca. 0.30 Wh benötigt hat. Einerseits halte ich den Hinweis auf überhöhten Energieverbrauch für berechtigt; wir kennen ihn aus der Krypto-Geld-Debatte (Bitcoin-Mining) oder aus der Flugscham-Diskussion. Andererseits führt die einseitige Moralkeule (bzw. solche rhetorische Fragen) zu rein gar nichts. Ich könnte genauso gut fragen, wie viel Energie es kostet, drei Bananen beim Kauf in eine Plastiktüte zu stecken, oder ob die Autofahrt mit nur einer Person im Wagen energetisch sinnvoll ist, usw.
Sinnvoller finde ich ökologische Fussabdruck-Rechner. Anstatt Einzelaspekte im Sinne des Whataboutisms hervorzuheben, erhält man damit ein umfassendes Bild des persönlichen CO2-Verbrauchs. Einen reinen Energie-Rechner habe ich nicht gefunden, aber ein CO2-Rechner kommt dem nahe, weil die Gestehungskosten für den Energieverbrauch häufig mit der CO2-Belastung korrelieren. Hier ist ein fiktives Beispiel, um das deutlich zu machen: "Ich habe kein Auto, heize meine Wohnung auf maximal 19 Grad und verpacke meine Einkäufe in selbst mitgebrachten Behältern. Da mir KI-Abfragen wichtig sind, lasse ich dafür die Meiler brennen. Insgesamt beträgt mein Energieverbrauch nur die Hälfte von deinem."
Ein anderer Aspekt ist das Urheberrecht. Die meisten der grossen KI-Buden scheren sich einen Dreck um das Urheberrecht und versuchen ihr Crawling aller Inhalte mit Fair Use zu rechtfertigen. Falls dieses Argument vor Gericht keine Aussicht auf Erfolg hat, werden vereinzelt Verträge mit grossen Inhaltsschöpfern (z.B. Zeitungsverlagen) abgeschlossen. Die Inhalte von GNU/Linux.ch sind vollständig in die KI-Modell eingeflossen, weil wir uns nicht dagegen gewehrt haben und, weil unsere Inhalte unter der CC-BY-SA Lizenz stehen. Einige KI-Anbieter (z.B. Perplexity) kommen der Creative Commons Pflicht zumindest insoweit entgegen, dass GNU/Linux.ch als Quelle genannt wird. Grundsätzlich ist der Klau von geschützten Inhalten ein ungelöstes Problem, insbesondere wegen der ökonomischen Rechtsungleichheit: Versuch doch mal, als kleiner Content-Provider gegen KI-Big-Tech zu klagen.
Die Frage nach der Notwendigkeit kann immer mit ja oder nein beantwortet werden. Das hat nichts mit KI zu tun, sondern bezieht sich auf alle technologischen Neuerungen. Alles, was geht, wird auch verwendet. Da sollten wir uns nichts vormachen. ABC-Waffen sind geächtet, trotzdem werden sie verwendet. Es gibt Moratorien für gen-manipulierte Pflanzen und Lebewesen: Dolly das Schaf winkt euch zu. Falls Menschen sich mit einer Geschwindigkeit von über 100 km/h fortbewegen, werden sie sofort sterben. Die Frage nach der Notwendigkeit ist irrelevant. Selbstverständlich kann man mit einem Feuer in einer Höhle und einem saftigen Mastodon-Braten überleben, wenn da nicht die Kopfschmerzen wären, denen man mit einer Aspirin-Tablette Abhilfe schaffen kann.
Wir haben uns für diese Podcastfolge ausschliesslich auf Chat-Bots konzentriert und drei Testfälle angewandt. Alle Testfälle würde man in eine normale Websuche eher nicht eingeben:
Ralf hat diese Chat-Apps auf dem Smartphone und dem PC ausprobiert. Ich habe mich bei keinem der Chat-Bots angemeldet:
Ralf steht mit ChatGPT auf Kriegsfuss, weshalb ich das Ergebnis des OpenAI-Chatbots hier nur widerwillig nenne.
Ich weise darauf hin, dass mein kleiner Test keinen Anspruch auf Vollständigkeit und wissenschaftliche Methoden erhebt. Es ist eine subjektive Momentaufnahme mit lebensfernen Fragen, ohne die Einstellmöglichkeiten der Chat-Bots zu berücksichtigen. Meine Gewinner sind:
Der Looser ist OpenAIs ChatGPT. Insbesondere das aktuelle Modell GPT-5 ist gequirlte Kacke (sorry). Da stimmt nichts.
Ausserdem sei gesagt, dass es hier nur um Sprachanfragen ging. Beim Generieren von Bildern, Musik und Videos können die grossen Anbieter bessere Ergebnisse liefern. Doch lag ausserhalb des Umfangs dieser Podcast-Folge.
Joëls FazitChatGPT lieferte bei mir (Plusversion) bei allen drei Fragen eine korrekte Antwort, wobei bei der Frage 1 ebenfalls keine Quellen geliefert wurde - dafür gibt es aber auch den Recherche-Modus.
Tatsächlich scheint die kostenlose Version von ChatGPT ohne Login sehr viel schlechter zu sein als die Version, die man bekommt, wenn man angemeldet ist - dabei kommt es nicht darauf an, ob man die plusversion oder die Gratisversion nutzt.
PerplexityAI liefert oftmals sehr gute Antworten, wenn es eine Recherche-Anfrage ist, sprich Perplexity sollte eigentlich als normale Suchmaschine benutzt werden und nicht als Chatbot zum Lösen von Rätseln usw.
Zwar kann PerplexityAI als normaler KI-Chatbot verwendet werden, die wahre Stärke liegt aber in der Recherche und dem Sammeln von Quellen sowie der Verarbeitung von Informationen aus diesen Quellen.
By GNU/Linux.ch5
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In den Kommentaren zu meinem letzten Wochenend-Artikel fragte ein Leser, wie viel Energie die Analyse des Geburtstagsbriefs benötigt hat. Meine Antwort lautete 0.34 Wh und, dass sein Kommentar ca. 0.30 Wh benötigt hat. Einerseits halte ich den Hinweis auf überhöhten Energieverbrauch für berechtigt; wir kennen ihn aus der Krypto-Geld-Debatte (Bitcoin-Mining) oder aus der Flugscham-Diskussion. Andererseits führt die einseitige Moralkeule (bzw. solche rhetorische Fragen) zu rein gar nichts. Ich könnte genauso gut fragen, wie viel Energie es kostet, drei Bananen beim Kauf in eine Plastiktüte zu stecken, oder ob die Autofahrt mit nur einer Person im Wagen energetisch sinnvoll ist, usw.
Sinnvoller finde ich ökologische Fussabdruck-Rechner. Anstatt Einzelaspekte im Sinne des Whataboutisms hervorzuheben, erhält man damit ein umfassendes Bild des persönlichen CO2-Verbrauchs. Einen reinen Energie-Rechner habe ich nicht gefunden, aber ein CO2-Rechner kommt dem nahe, weil die Gestehungskosten für den Energieverbrauch häufig mit der CO2-Belastung korrelieren. Hier ist ein fiktives Beispiel, um das deutlich zu machen: "Ich habe kein Auto, heize meine Wohnung auf maximal 19 Grad und verpacke meine Einkäufe in selbst mitgebrachten Behältern. Da mir KI-Abfragen wichtig sind, lasse ich dafür die Meiler brennen. Insgesamt beträgt mein Energieverbrauch nur die Hälfte von deinem."
Ein anderer Aspekt ist das Urheberrecht. Die meisten der grossen KI-Buden scheren sich einen Dreck um das Urheberrecht und versuchen ihr Crawling aller Inhalte mit Fair Use zu rechtfertigen. Falls dieses Argument vor Gericht keine Aussicht auf Erfolg hat, werden vereinzelt Verträge mit grossen Inhaltsschöpfern (z.B. Zeitungsverlagen) abgeschlossen. Die Inhalte von GNU/Linux.ch sind vollständig in die KI-Modell eingeflossen, weil wir uns nicht dagegen gewehrt haben und, weil unsere Inhalte unter der CC-BY-SA Lizenz stehen. Einige KI-Anbieter (z.B. Perplexity) kommen der Creative Commons Pflicht zumindest insoweit entgegen, dass GNU/Linux.ch als Quelle genannt wird. Grundsätzlich ist der Klau von geschützten Inhalten ein ungelöstes Problem, insbesondere wegen der ökonomischen Rechtsungleichheit: Versuch doch mal, als kleiner Content-Provider gegen KI-Big-Tech zu klagen.
Die Frage nach der Notwendigkeit kann immer mit ja oder nein beantwortet werden. Das hat nichts mit KI zu tun, sondern bezieht sich auf alle technologischen Neuerungen. Alles, was geht, wird auch verwendet. Da sollten wir uns nichts vormachen. ABC-Waffen sind geächtet, trotzdem werden sie verwendet. Es gibt Moratorien für gen-manipulierte Pflanzen und Lebewesen: Dolly das Schaf winkt euch zu. Falls Menschen sich mit einer Geschwindigkeit von über 100 km/h fortbewegen, werden sie sofort sterben. Die Frage nach der Notwendigkeit ist irrelevant. Selbstverständlich kann man mit einem Feuer in einer Höhle und einem saftigen Mastodon-Braten überleben, wenn da nicht die Kopfschmerzen wären, denen man mit einer Aspirin-Tablette Abhilfe schaffen kann.
Wir haben uns für diese Podcastfolge ausschliesslich auf Chat-Bots konzentriert und drei Testfälle angewandt. Alle Testfälle würde man in eine normale Websuche eher nicht eingeben:
Ralf hat diese Chat-Apps auf dem Smartphone und dem PC ausprobiert. Ich habe mich bei keinem der Chat-Bots angemeldet:
Ralf steht mit ChatGPT auf Kriegsfuss, weshalb ich das Ergebnis des OpenAI-Chatbots hier nur widerwillig nenne.
Ich weise darauf hin, dass mein kleiner Test keinen Anspruch auf Vollständigkeit und wissenschaftliche Methoden erhebt. Es ist eine subjektive Momentaufnahme mit lebensfernen Fragen, ohne die Einstellmöglichkeiten der Chat-Bots zu berücksichtigen. Meine Gewinner sind:
Der Looser ist OpenAIs ChatGPT. Insbesondere das aktuelle Modell GPT-5 ist gequirlte Kacke (sorry). Da stimmt nichts.
Ausserdem sei gesagt, dass es hier nur um Sprachanfragen ging. Beim Generieren von Bildern, Musik und Videos können die grossen Anbieter bessere Ergebnisse liefern. Doch lag ausserhalb des Umfangs dieser Podcast-Folge.
Joëls FazitChatGPT lieferte bei mir (Plusversion) bei allen drei Fragen eine korrekte Antwort, wobei bei der Frage 1 ebenfalls keine Quellen geliefert wurde - dafür gibt es aber auch den Recherche-Modus.
Tatsächlich scheint die kostenlose Version von ChatGPT ohne Login sehr viel schlechter zu sein als die Version, die man bekommt, wenn man angemeldet ist - dabei kommt es nicht darauf an, ob man die plusversion oder die Gratisversion nutzt.
PerplexityAI liefert oftmals sehr gute Antworten, wenn es eine Recherche-Anfrage ist, sprich Perplexity sollte eigentlich als normale Suchmaschine benutzt werden und nicht als Chatbot zum Lösen von Rätseln usw.
Zwar kann PerplexityAI als normaler KI-Chatbot verwendet werden, die wahre Stärke liegt aber in der Recherche und dem Sammeln von Quellen sowie der Verarbeitung von Informationen aus diesen Quellen.

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