Nicht jeder, der “Wir sind das Volk” schreit, bekundet den Willen des Volkes. Ein Beispiel aus dem Neuen Testament zeigt, dass die Straße kein Ort echter demokratischer Willensbildung ist. Hier regiert das Empfinden, nicht die Vernunft. Das Ringen um die Wahrheit braucht vielmehr den parlamentarischen Diskurs.

Die europäische Idee ist keine Insel der Seligen mehr. Europa muss sich fragen, was der Sinn von Grenzen ist: Was wäre erreicht, wenn die Löcher in den Grenzen gestopft wären? Was bedeutet es, wenn sich Europa selbst hermetisch begrenzt? Eine PErspektive zu diesen Fragen bietet das Gleichnis vom reichen Mann und dem armen Lazarus (Lukas 16,19-31).

Steht die Kirche wieder einmal am Scheideweg? Viele pastoral Handelnde sehen sich angesichts der gesellschaftlichen Realitäten desillusioniert. Dabei ist der Auftrag des Neuen Testamentes eindeutig und illusionslos. Es ist Zeit, zurück zu den Quellen zu gehen.

Grenzen und Grenzkontrollen sind auch in Europa wieder ein genutztes politisches Instrument. Von Alters her dienen Grenzen der Sicherheit und auch die Bibel kennt keine „grenzenlose“ Gerechtigkeit.

Echte Ökumene ist keine Sache theologischer Verhandlungen. Für die verfolgten Christen ist sie eine existentielle Notwendigkeit. In der Bedrohung der eigenen Existenz erweist sich die Überwindung konfessioneller Grenzen als überlebensnotwendig.

Die Unheilspropheten schreien laut auf den Straßen. AfD, Donald Trump, Victor Orbán u.a. treten an um zu (ver)führen. Aber wie unterscheidet man eine wahre von einer falschen Prophetie und woran erkennt man einen guten Anführer? Das Buch des Propheten Maleachi und Mose im Buch Numeri bieten Antworten.

Der Ruf selbsternannter Verteidiger der Heimat nach dem Schutz der Grenzen entartet in abstrusen Appellen. Führende Mitglieder der AfD fordern sogar den Gebrauch von Waffen. Wer die Heimat so verteidigen will, stellt sich selbst an den Abgrund. Das Beispiel Jesu zeigt, wie man sich aus dieser Sackgasse befreien kann.

Die Generation der Augenzeugen des Holocausts stirbt und die Erinnerung droht zum reinen Schulbuchwissen zu werden. Wie können die nachfolgenden Generationen die Shoa erinnern? Der Lukasprolog bietet Perspektiven.

Der Mensch zeichnete sich einst durch die Fähigkeit zur Kommunikation durch differenzierte Artikulation aus. Ein Blick in die Timelines der sogenannten “sozialen” Medien zeigt aber eher einen Hang zur Rudelbildung, die jede differenzierte Reflexion unmöglich macht. Ein Blick in die Evangelien zeigt mögliche Auswege zu einer neuen Menschwerdung.

Auch für Flüchtlinge gilt das Grundgesetz: Wer ein Gesetz bricht, wird dafür bestraft. Die Täter der Silvesternacht müssen bestraft werden. Aber man macht es sich zu einfach, wenn man Flüchtlinge als den Sündenbock hinstellt.