Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung. Gegen solche Dinge gibt es kein Gesetz.
Kommentar von MacDonald (CLV)
5,22.23 Es ist bedeutsam, dass der Apostel hier zwischen den Werken des Fleisches und der »Frucht des Geistes« unterscheidet. Werke werden durch menschliche Anstrengung vollbracht. »Frucht« wächst, wenn die Rebe am Weinstock bleibt (Joh 15,5). Werke und Frucht unterscheiden sich voneinander, wie eine Fabrik sich von einem Garten unterscheidet. Man beachte, dass das Wort »Frucht« in der Einzahl und nicht in der Mehrzahl steht. Der Heilige Geist bringt eine einzige Frucht hervor, nämlich Christusähnlichkeit. Alle Tugenden, die nun aufgeführt werden, beschreiben das Leben des Kindes Gottes. Dr. C. I. Scofield hat herausgestellt, dass jede einzelne Frucht dem Ackerboden des menschlichen Herzens fremd ist.
»Liebe« ist eine Eigenschaft Gottes, und wir sollten diese Eigenschaft ebenfalls besitzen. Sie wird in 1. Korinther 13 auf wunderschöne Weise beschrieben, und im Kreuz von Golgatha kann man ihre ganze Spannweite erahnen. »Freude« ist jener Zustand, worin der Betreffende nichts mehr begehrt und in Gott volle Genüge findet. Christus zeigt diese Freude in Johannes 4,34. »Friede« kann sowohl den von Gott zugeeigneten Frieden als auch harmonische Beziehungen unter Christen bezeichnen. In Lukas 8,22-25 können wir davon lesen, wie der Friede des Heilands aussah. »Langmut« ist Geduld in Anfechtung, Belästigung und Verfolgung. Ihr höchstes Vorbild finden wir in Lukas 23,34. »Freundlichkeit« ist Liebenswürdigkeit, die man vielleicht am besten in der Haltung des Herrn gegenüber Kindern sieht (Mk 10,14). »Güte« ist Freundlichkeit, die man anderen erweist. Ein Beispiel tätiger Güte finden wir, wenn wir Lukas 10,30-35 lesen. Mit »Treue« kann Vertrauen zu Gott oder zu unserem Nächsten, aber auch Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit gemeint sein. Das Letztere ist hier die wahrscheinlichere Bedeutung. »Sanftmut« bedeutet, die niedrige Stellung einzunehmen, die auch der Herr Jesus einnahm, als er seinen Jüngern die Füße wusch (Joh 13,1-17). »Enthaltsamkeit« bedeutet, dass man selbstbeherrscht ist, insbesondere auch auf sexuellem Gebiet. Unser Leben sollte diszipliniert verlaufen. Lust, Leidenschaften, Begierden, Sehnsüchte und Launen sollten unter Kontrolle gehalten werden. Wir sollten uns Mäßigung auferlegen. Darauf hat Samuel Chadwick einmal hingewiesen:
Ein Presseartikel über diesen Abschnitt würde heute etwa so lauten: »Die Frucht des Geistes ist ein freundlicher, liebenswürdiger Charakter, ein sprühender Geist und ein freudiges Gemüt, ein stilles Wesen und ruhiges Benehmen. Sie umfasst zurückhaltende Geduld in herausfordernden Umständen und mit nervtötenden Mitmenschen, mitfühlendes Verständnis und taktvolle Hilfsbereitschaft. Ferner gehört dazu großzügige Beurteilung anderer und großherzige Spendenbereitschaft, Treue und Verlässlichkeit unter allen Umständen, Demut, die bei der Freude anderer sich selbst vergisst und in allem beherrscht sowie diszipliniert ist. Dies ist das größte Zeichen der Vollkommenheit.« Wie bezeichnend, wenn wir das mit 1. Korinther 13 vergleichen!
Paulus beendet diese Liste mit einem kurzen Kommentar, dessen Bedeutung zunächst verborgen bleibt: »Gegen diese ist das Gesetz nicht gerichtet.« Natürlich nicht! Diese Tugenden gefallen Gott, nützen unseren Mitmenschen und sind gut für uns selbst. Doch wie wird diese Frucht hervorgebracht? Durch menschliche Anstrengung? Keinesfalls. Sie wird hervorgebracht, wenn Menschen in enger Gemeinschaft mit dem Herrn leben. Wenn sie in liebevoller Hingabe auf ihren Heiland schauen und ihm in ihrem Alltag gehorchen, dann bewirkt der Geist ein Wunder. Er verwandelt sie in Ebenbilder Christi. Sie werden ihm immer ähnlicher, indem sie ihn anschauen (2. Kor 3,18). So, wie die Rebe ihr Leben und ihre Nahrung vom Weinstock erhält, so bekommt der Gläubige in Christus alle seine Kraft vom wahren Weinstock. Damit ist er imstande, ein für Gott fruchtbares Leben zu führen.
5,24 »Die aber dem Christus Jesus angehören, haben das Fleisch … gekreuzigt.« Die Zeitform des Verbs zeigt hier, dass etwas wirklich Vergangenes gemeint ist. Das geschah bei unserer Bekehrung. Als wir Buße taten, nagelten wir in gewissem Sinne unsere alte, böse und verdorbene Natur mit ihren Leidenschaften und Begierden ans Kreuz. Wir haben beschlossen, nicht mehr der sündigen Natur gefallen zu wollen und uns nicht länger von ihr beherrschen zu lassen. Natürlich muss diese Entscheidung in unserem Leben immer wieder erneuert werden. Wir müssen das Todesurteil über das Fleisch fortwährend aufrechterhalten.
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