Wie gut sind die Pläne der Regierung gegen hohe Strom- und Gaspreise? Und wo bleibt der Klimaschutz? Das und mehr sagt Energieökonom Andreas Löschel.
Die Bundesregierung hat angesichts hoher Gas- und Strompreise ein drittes Entlastungspaket beschlossen, dass die Folgen der Energiekrise für die Bürgerinnen und Bürger abfedern soll. Russland hat den Gashahn jetzt endgültig zugedreht und Deutschland streitet über die Zukunft seiner letzten drei Atomkraftwerke. Wie gut die Ampel das Land jetzt auf den Winter vorbereitet, darüber spricht Energieökonom Andreas Löschel im Podcast. (ab 5.30 Min.)Auch wenn die Gasspeicher jetzt gut gefüllt seien, sagt Löschel, „hapert es immer noch am Gas Einsparen“. Es sei viel zu lange davon ausgegangen worden, dass das Gas aus Russland schon weiter fließen werde. Der Wissenschaftler und Leitautor des Weltklimarates hält auch wenig von der jetzt beschlossenen Strompreisbremse. Wesentlicher sei es eigentlich, jetzt „den Gasmarkt anzugehen, auch was die Entlastungen angeht“. Stattdessen wende sich jetzt die Regierung den gestiegenen Strompreisen zu. Damit würden aber „Symptome“ bekämpft, statt „Ursachen“. Welche Maßnahmen der Ökonom für geeignet hält, den Gasverbrauch deutlich zu senken, sagt er ebenfalls im Podcast, und er erklärt, warum Eingriffe auf dem Strommarkt auch Investoren in Erneuerbare Energien irritieren könnten. Die Intensität der politischen Debatte über die drei letzten noch laufenden Atomkraftwerke in Deutschland allerdings steht seiner Ansicht nach „in keinem Verhältnis“ zu deren Relevanz für die Stromversorgung. „Offensichtlich“, sagt Löschel hier, seien die Themen, „die besonders dringend sind, nicht die Dinge, die man jetzt im politischen Kontext nach vorne“ bringen wolle. Zuvor erklärt Klimaphysikerin Brigitte Knopf vom MCC im Podcast warum das Entlastungspaket der Bundesregierung ihrer Ansicht nach ein fatales Signal für den Klimaschutz enthält. (ab 1.30 Min.) Und Dennis Tänzler vom Klima-Beratungsinstitut Adelphi kommentiert die fossile Rolle rückwärts der neuen britischen Premierministerin Liz Truss und deren mögliche Folgen für die internationale Klimapolitik. (ab 36.10 Min.)Wir würden den Gradmesser gerne noch besser machen und vor allem erfahren, was Ihr davon haltet. Wir haben deshalb hier eine wirklich kurze Umfrage erstellt. Über Eure Teilnahme würden wir uns sehr freuen, für alle die mitmachen, gibt es als Dankeschön einen Monat gratis das E-Paper.Und schreiben könnt Ihr uns auch gerne direkt, und zwar an [email protected].