Inspiriert von dem Foto Black Sun, das der amerikanische Fotograf
Minor White vor einem halben Jahrhundert machte, der dabei die
Technik der Solarisation anwandte und die Sonne so extrem überbelichtete,
dass sie auf dem Bild schwarz erschien, schuf Schink eine
Bilderfolge, bei der er die Belichtung auf eine Stunde ausdehnte.
Vor dem Hintergrund von Landschaften aus unterschiedlichen
Gegenden der Welt erscheint die einstündige Sonnenbahn als ein
unrealistisch und fremdartig wirkender dunkler Streifen in einem –
bedingt durch Jahreszeit und Breitengrad – entsprechend veränderten
Neigungswinkel, wobei das Gegenlicht die Unwirklichkeit der
Bilder noch verstärkt. Den Künstler interessiert die Beziehung von
Bewegungslosigkeit und Veränderung beziehungsweise die Wirkung
der auf diese Weise „angehaltenen Zeit“.
Biografie:
Hans-Christian Schink studierte von 1986 bis 1991 Fotografie an der
Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst bei Joachim Jansong.
Von 1991 bis 1993 war er in Leipzig Meisterschüler an der Hochschule.
In den folgenden Jahren bekam er mehrere Arbeitsstipendien, unter
anderem 1997 von der Stiftung Kulturfonds für das Künstlerhaus
Schloss Wiepersdorf und 2013 ein Projektstipendium der Stiftung
Kunstfonds.
2002 „artist in residence“ im Künstlerhaus Villa Aurora, Los Angeles
2012 Stipendiat der Villa Kamogawa, Kyoto
2014 Stipendiat der Deutschen Akademie Villa Massimo, Rom
Er erhielt mehrere Preise, so zum Beispiel 2004 den Deutschen
Fotobuchpreis in der Kategorie Fotobildbände für sein Buch „Verkehrsprojekte“
und 2008 den internationalen REAL Photography
Award für seine Serie „1h“.
Hans-Christian Schink lebt in Berlin.