In dieser Folge sind wir in Senne, genauer gesagt im Stalag 326. In dieses ehemalige Strafgefangenenlager mussten während des Zweiten Weltkrieges zehntausende, meist sowjetische, Kriegsgefangene unter schlimmsten Bedingungen Zwangsarbeit verrichten, was sie oft nicht überlebten. Und auch an diesem Ort und anhand von zwei Biografien erkennen wir, wie unterschiedlich sich die Menschen trotz gleicher Ausgangslage entscheiden und entwickeln konnten.
Heute sieht der Leiter der Gedenkstätte, Oliver Nickel, es als seinen persönlichen Auftrag an, Aufklärung anzubieten und Austausch zu ermöglichen. Dafür trifft er sich nicht nur mit Personen, die während der Zeit in der Umgebung lebten, sondern auch mit Personen, die quer durch Europa reisen, um die Grabstätte ihres hier verstorbenen oder auch ermordeten Vaters, Großvaters, ihrer Mutter oder Großmutter zu finden und damit wenigstens ein wenig Frieden finden zu können. Diese Geschichten stehen für das millionenfache Schicksal der betroffenen Familien.
Ebenso spannend: Oliver Nickel selbst spielte schon während seiner Kindheit auf diesem Gelände, und wusste nicht, wo er sich hier eigentlich befindet. Klingt spannend? Ist es auch!