Anastasia Biefang ist Oberstleutnant bei der Bundeswehr. Vor fast zehn Jahren hatte sie ihr Coming-Out als Transfrau, zu diesem Zeitpunkt war sie 40 Jahre alt.
Die Bundeswehr galt lang als hetero und männlich, das ist kein Vorurteil – tatsächlich ist es erst seit 2001 möglich, als Frau und als offen homo- oder transsexuell alle Laufbahnen bei der Bundeswehr einzuschlagen.
Heute bezeichnet Anastasia die Bundeswehr als nicht queerfeindlich – aber auch nicht queerfreundlich. Die Abwesenheit von Diskriminierung sei noch lange keine Wertschätzung. Und trotzdem liebt Anastasia ihren Job. Dass sie sich erst so spät geoutet hat, ist auch nicht nur ihrem Job bei der Bundeswehr zuzuschreiben.
In dieser Folge spricht Anastasia über ihren langen Weg hin zur Identifizierung als Trans für sich selbst, mangelnde Aufklärung, aber auch Unterstützung die sie erfahren hat. Wie ihr Elternhaus und ihre erste Ehe vor dem Coming-Out sie geprägt haben.
Bis hin zu diesem Moment, als sie sich vor ihrem Vorgesetzten als Transfrau bekennt und mitteilt geschlechtsangleichende Maßnahmen ergreifen zu wollen und welchen Wendepunkt diese Situation für ihr Leben bedeutete. Entgegen der großen Erwartung, bedeutet das Coming-Out für Anastasia kein Karriere-Ende. Trotzdem wird sie zum Präzedenzfall für die Prozesse der Bundeswehr, denn vor ihr hatte noch niemand mit so hohem Dienstgrad ein Coming-Out als transident.
2019 erhält Anastasia bei der Bundeswehr einen Verweis – wegen einer Beschreibung in ihrem Dating-Profil. Sie beweist ein weiteres Mal Haltung und hat mittlerweile Verfassungsbeschwerde gegen den Verweis eingelegt, die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts ist noch ausstehend.
All das in dieser Folge „Dieser eine Moment“. Ein Interview mit Philipp Fleiter und seiner Gästin Anastasia Biefang.
Heute engagiert sich Anastasia stark für queeren Aktivismus und Aufklärung. Eines liegt ihr besonders am Herzen: Jeder kann sich outen, in jedem Beruf.
Mehr zu Anastasia und ihrem Engagement auf Instagram @anastasiabiefang und @queerbw
Immer auf dem Laufenden über Philipp und seine Projekte auf Instagram @philippfleiter
Dieser Podcast ist eine Produktion von Philipp Fleiter und WeMynd im Auftrag von Podimo.
Neue Folgen alle 14-Tage montags überall, wo es Podcasts gibt.
Redaktion: Philipp Fleiter und Laila Keuthage | Produktion: WeMynd
Abonniert den Podcast, um keine Folge zu verpassen. Teilt die Folgen mit euren Liebsten und lasst uns eine Bewertung da.
Bei Podimo gibt es schon über 170 Folgen mit Maximilian Pollux und Claudia Kamieth. Wir sprechen über “Psychopathen”, “Serienmörder”, dann aber auch mal eine Staffel lang über “Liebe im Knast” oder “Gangs”.
Auf go.podimo.com/pollux könnt ihr 45 Tage kostenlos Podimo testen. Neben vielen weiteren exklusiven Podcasts könnt ihr dort auch alles Podcasts hören, die überall frei verfügbar sind und in über 25.000 Hörbüchern stöbern. Das Abo könnt ihr jederzeit monatlich mit einem Klick kündigen.