Wie autobiografisch ist Schuberts Liedkunst? Sein bedeutendster Zyklus, die "Winterreise", scheint diese Frage eindeutig zu beantworten. 1827, Schubert weiß um seine Krankheit, seine prekäre ökonomische Lage, die politische Depression, außerdem hadert er mit Wien, dieser Stadt so "leer an Herzlichkeit": Was hat ihm die Zukunft anderes zu bieten, als Erstarrung und Erfrorensein, in schwärzestem d-Moll? "Der Leiermann", das letzte jener 24 "schauerlichen Lieder", macht da wenig Hoffnung. Oder vielleicht doch?