Im Sport und im Krieg gibt es Sieg und Niederlage. Wie ist es in der Liebe? Im Beruf? In Freundschaften?
Der Frage, ob du an etwas gescheitert bist, liegt ein klares Verständnis von richtig oder falsch, gelungen oder misslungen, zugrunde. Während beim Sturz vom Skateboard, der schlechten Klausurnote oder dem peinlichen Ausgleiten auf der Bananenschale der Fall eindeutig scheint, ist die Frage nach dem Scheitern in komplexeren Situationen schwer zu beantworten. Sie wird zur Frage der Normen, der Einflussfaktoren und deiner Einstellung zum Ergebnis.
Was auch immer du gerade spürst, Verlegenheit, Befangenheit, Schüchternheit, Peinlichkeit, Kränkung, Schmach oder Minderwertigkeitsgefühl – wir sagen dir, du kannst nicht scheitern! Wer dafür einen Beweis braucht, muss sich nur Fotos aus der Jugend ansehen. Frisuren, Schuhe, Outfits, die damals irre lässig waren, erzeugen heute Schamgefühle – und sind vielleicht schon morgen wieder Trend. Wenn also die Wahrnehmung des Scheiterns abhängig ist von Kontext, Zeit und Situation, ist sie verhandelbar und fragil. Das macht den Fail auf lange Sicht alleine zur Frage der Perspektive.