Hello! Lange ist es her dass ich eine Folge alleine aufgenommen habe, heute ist es wieder so weit.
Ich hatte das Thema Klinik schon in einer meiner ersten Folgen angesprochen, jedoch nur oberflächlich. Heute soll es intensiv um das Thema gehen. Für alle neuen Podcast Hörer: Mit Anfang 20 war ich für 3 Monate aufgrund schwerer Depressionen in einer psychosomatischen Klinik. Ich war wirklich schwer depressiv, sah kein Licht am Horizont, konnte den einfachsten Alltagspflichten nicht mehr nachgehen und bekam schließlich von meiner Psychologin eine Akuteinweisung verordnet.
3 Wochen später bekam ich einen Platz. Und da war ich dann: 20 Jahre alt, in einer Klinik und fragte mich, wie alles überhaupt so weit kommen konnte. Wie konnte ich in so jungen Jahren schon so am Abgrund angekommen sein? Was hatte ich falsch gemacht? Im Nachhinein aber eine der mit Abstand besten Erfahrungen, die mir hätte passieren können, denn ich habe unglaublich viel über mich selbst gelernt und bin in dieser Zeit extrem gewachsen. Ich habe Tools an die Hand bekommen, die mir bis heute noch in vielen Situationen das Leben erleichtern und mir Leichtigkeit geben. An den Wochenenden habe ich Vorträge angehört, meine Sichtweisen geändert und geübt, diese Tools umzusetzen.
Vor mir hatte ich die drei intensivsten, lehrreichsten und härtesten Monate meines Lebens. 7 Wochen tat sich nichts, gar nichts. Aber dann endlich, brachte ein Therapeut meinen Knoten zum Platzen. Ganz viel Schmerz und vor allem Wut brach aus mir heraus, aber gleichzeitig stellte sich in meinem Brustkorb ein Gefühl der Erleichterung und der Besserung ein. Ab da passierte etwas. Es ging bergauf. 12 Wochen intensive und harte Arbeit an mir selbst. Zudem hatte ich aber auch mit meinen Psychologen in der Klinik großes Glück: Sie leisteten wirklich unfassbar gute Arbeit und ohne sie wäre ich heute nicht der Mensch, der ich bin. Dafür bin ich sehr dankbar.
Ich möchte den Menschen da draußen Mut machen, dass es definitiv möglich IST, gesund zu werden und die Depression hinter sich zu lassen. Auch wenn man es während dieser Zeit wirklich nicht glaubt, aber es gibt einen Weg.
In dieser Folge geht es um die Fragen: Wie kam ich in die Klinik? Was sollte man bei einer "Klinikauswahl" beachten? Wie ist der Alltag in der Klinik aufgebaut? Was sind die Regeln? Wie sehen die Wochenenden aus? Was passiert nach der Klinik? Wie geht man mit Rückfällen um? Was für Menschen waren dort so?
Ich freue mich auf euer Feedback und hoffe, dem ein oder anderen die "Angst" vor Hilfe und/oder einer Klinik nehmen zu können.