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Oliver Rathkolb ist einer der bekanntesten Zeithistoriker Österreichs. Als Professor am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien und Autor zahlreicher Bücher hat Rathkolb maßgeblich dazu beigetragen, das Verständnis für österreichische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts zu vertiefen. Geboren wurde er 1955 in Wien, wuchs aber in Gmünd in Niederösterreich auf. Er studierte Juristik und Geschichte und promovierte in Jus und Philosophie. 2005 wurde er Mitbegründer des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Europäische Geschichte und Öffentlichkeit, ein Thema, das ihn bis heute interessiert. 2008 wurde er Universitätsprofessor. Er ist ein Übersetzer der Vergangenheit in die Gegenwart. Nun wird er emeritiert. Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz erklärt er, vor welchen Herausforderungen Demokratien weltweit stehen und warum viele Verantwortung an "starke" Persönlichkeiten abgeben wollen. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet auf Ö1 am 15.11.2024
Schon zu DDR-Zeiten bestand sie darauf, ihre eigene Sicht der Dinge zu vertreten. Im Oktober 1989 war sie Mitbegründerin der politischen Bewegung "Demokratischer Aufbruch". In der Wendezeit war Daniela Dahn Mitglied der "Runden Tische", um die neue Situation zwischen Ost- und West-Deutschland demokratisch mitzugestalten. Seit 1990 publizierte sie Bücher über die Folgen der Wiedervereinigung. Dahns neues Buch, erschienen im Rowohlt-Verlag, trägt den Titel "Der Schlaf der Vernunft - Über Kriegsklima, Nazis und Fakes." Darin geht es um den Rechtsruck , den gescheiterten Ausgleich zwischen deutschem Osten und deutschem Westen und um Entscheidungsträger, die versagen, Frieden zu schaffen und gegen den Klimawandel vorzugehen. Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz analysiert Dahn, arum sich der Westen und der Osten Deutschlands 35 Jahre nach dem Mauerfall immer noch so fremd sind und warum die Vernunft gerade zu schlafen scheint. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet am 7.11. auf Ö1.
Geboren wurde Thomas Gottschalk 1950 in Bamberg. 1971 wurde er freier Mitarbeiter beim Bayrischen Rundfunk. Mit Radiosendungen wie der B3-Radioshow wurde er ein Star. Seinen Durchbruch beim Fernsehen schaffte er 1976 mit der Musikclip-Sendung Szene. Es folgten Sendungen im ZDF wie Na sowas! und von 1987 bis 2011 Wetten, dass ...? Gottschalk pendelte zwischen RTL, Sat1 und den öffentlich-rechtlichen Sendern. Er wirkte als Schauspieler und Synchronsprecher. Gottschalk hat wie kein anderer die deutsche Fernsehlandschaft geprägt. Nach seinen autobiografischen Bestsellern "Herbstblond" und "Herbstbunt" erscheint nun sein Buch "Ungefiltert - Bekenntnisse von einem, der den Mund nicht halten kann". Darin setzt er sich mit der modernen Welt auseinander, die ihn manchmal ratlos zurücklässt. Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz versucht er, die Regeln und Fallstricke unserer Gesellschaft zu verstehen. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet auf Ö1 am 25.10.2024.
Anfang des 16. Jahrhunderts war eine Zeit der großen Umbrüche. Der Bauernkrieg von 1525 war eine Massenbewegung, die nach Freiheit strebte und das Ende der feudalen Machtverhältnisse forderte. Die 1956 in Melbourne geborene Historikerin Lyndal Roper beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den großen Machtverschiebungen im Europa des 16. Jahrhunderts. 2017 legte sie eine herausragende Biografie des Reformators Martin Luther vor. In ihrem neuen Buch "Für die Freiheit" fasst sie ihre wissenschaftlichen Forschungen über den Bauernkrieg von 1525 in gut lesbarer Form zusammen. Sie kommt zu dem Schluss: Wie auch heute strebten schon damals die Menschen nach Freiheit, Gerechtigkeit und einem guten Leben. Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz erzählt die Spezialistin für die Geschichte der Neuzeit an der Universität Oxford von den Utopien der Bauern im Krieg von 1525, die von unserem modernen Denken gar nicht weit entfernt sind. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet am 18.10. auf Ö1.
Iris Hefets kam im April 1965 in der Wüstenstadt Beer Sheva im Süden Israels zur Welt. Ihr Vater war dort geboren worden. Ihre Mutter kam als neunjähriges Mädchen aus Marokko nach Israel. "Stockzionistisch" sei ihre Familie gewesen, sagt Iris Hefets. Als Ariel Sharon Ministerpräsident von Israel wurde und sich die politische Lage im Land zuspitzte, verließ sie 2002 gemeinsam mit ihrem Mann, einem Herzspezialisten, ihr Heimatland. Seither lebt sie in Berlin, wo sie "mehr zur Jüdin wurde" als in Israel. Iris Hefets ist Psychotherapeutin, der die Zusammenarbeit mit Deutschen, mit den "Tätern", besonders wichtig ist. Durch diese Begegnungen kämen Israelis mit ihrer eigenen Täterschaft in Berührung. Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz erzählt sie von ihrem ersten Leben in Israel und ihrem zweiten Leben in Deutschland, wo sie nichts mehr schätzt als die freie Rede. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 11.10.2024.
Theo Deutinger, geboren 1971 in Tirol, ist Architekt, Stadtforscher und Kurator. Er ist bekannt für seine raumtheoretischen Schriften über die Transformation der europäischen Stadtkultur und seine Publikationen wie das ?Handbook of Tyranny' und ?Joy and Fear'. Deutinger ist Mitbegründer und künstlerischer Leiter der Kunst und Architektur Biennale minus20degree. Seine Arbeiten wurden unter anderem 2017 im Stedelijk Museum in Amsterdam, 2019 im Storefront for Architecture in New York und 2020 im Schweizerischen Architekturmuseum in Basel gezeigt. Nach vielen Jahren in Rotterdam lebt und arbeitet Theo Deutinger wieder in Österreich. Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz erklärt er anhand seines 2023 veröffentlichen Buches "Handbook of Tyranny" architektonische Rahmenbedingungen für Überwachung, Herrschaft und Autoritarismus. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet am 04.10.2024 auf Ö1.
Mitri Raheb war von 1988 bis 2017 Pfarrer der Weihnachtskirchen -Gemeinde. Sein beruflicher Fokus lag von jeher auf der Ausbildung junger Menschen in Bethlehem und Umgebung. 1995 gründete er das Internationale Begegnungs-Zentrum und 2006 das mittlerweile zur Universität erhobene Dar al-Kalima College of Arts and Culture. 2020 eröffnete Mitri Raheb eine im März 2024 von der israelischen Armee dem Erdboden gleich gemachte Zweigstelle. Nun kam er mit einer kirchlichen Delegation, bestehend aus Vertretern der griechisch-orthodoxen, der anglikanischen und der römisch-katholischen Kirche nach Wien, um die Kirche aufzurufen, sich für den Schutz der Christen in Gaza und im Westjordanland einzusetzen. Renata Schmidtkunz traf ihn zum Gespräch. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet am 3.10.2024
Mit 23 Jahren war Lisa Kaltenegger, geboren im März 1977 in Kuchl bei Salzburg, das jüngste und einzige weibliche Mitglied der Forschungsgruppe "Design Darwin Mission" der European Space Agency. Das Ziel: Erdähnliche Planeten zu entdecken. Vor elf Jahren hat Kaltenegger die ersten beiden Planeten, in rund 1000 Lichtjahre von uns entfernt mitentdeckt. Kaltenegger lehrte an der Harvard Universität und gründete 2015 an der Cornell Universität im Staat New York das Carl Sagan Institut - benannt nach dem großen US-amerikanischen Astronomen und Wissenschaftskommunikator -, dem sie als Direktorin vorsteht. Der Fokus liegt auf der Suche nach Leben im All. Ihre Forschungsleistungen hat die Astronomin in ihrem neuen Buch "Alien Earths - Auf der Suche nach neuen Planten und außerirdischem Leben" verewigt. m Gespräch mit Andreas Obrecht erzählt sie, was sie am Weltall fasziniert und geht der Frage nach, ob wir alleine im Universum sind. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet am 27.9.2024 auf Ö1.
Klaus von Dohnanyi, geboren 1928 in Hamburg, stammt aus einer bedeutenden deutschen Familie: seine Mutter war die Schwester des evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer, der am 9. April 1945 im KZ Flossenbürg ermordet wurde. Sein Vater Hans von Dohnanyi , Jurist und ebenfalls im Widerstand gegen das NS-Regime wurde auch am 9. April 1945 hingerichtet. Klaus von Dohnanyi studierte wie sein Vater Jus. Es zog ihn in die Politik: Von 1981 bis 1988 war er Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg. Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz erinnert er sich 80 Jahre nach dem Stauffenberg-Attentat an seine vaterlose Kindheit und Jugend, die Lehren, die er aus dem Widerstand seiner Eltern gezogen hat und reflektiert über die globalen Machtverschiebungen, die gerade stattfinden. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 20.9.2024
Es ist der koloniale Blick auf den Forschungsgegenstand Mensch, der die südkoreanische Forscherin Jeehye Kim interessiert. Bilder, die das Verhältnis zwischen Betrachter und Betrachteten deutlich zum Ausdruck bringen: Kolonialherren und Kolonialisierte. Konkret untersucht Kim diesen wissenschaftlichen Rassismus anhand von Fotografien einer japanisch-anthropologischen Expedition aus dem Archiv des japanischen Generalgouvernements in Korea in den 1910er Jahren. Korea war von 1910 bis 1945 japanische Kolonie. Die 1987 in Seoul, Republik Korea, geborene Jeehye Kim hat in Korea und Deutschland Fotografie, Kunstgeschichte und Geschichtswissenschaften studiert. Sie lebt seit 2009 Jahren in Berlin und hat derzeit ein Fellowship an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften/ifk in Wien. Eine Eigenproduktion des ORF, ausgestrahlt auf Ö1 am 13.9.2024.
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