Wenn jeder Mensch absolut ehrlich wäre, käme vielleicht heraus, dass jeder schon mal gestohlen hat. Aber was ist, wenn jemand in einen Laden geht und nicht anders kann, als immer heimlich etwas einzustecken? Maximilian Pollux war früher so ein zwanghafter Dieb. Die drohende Strafe war dem Ex-Straftäter komplett egal. Ist das krank? Ab wann ist das eine psychische Störung? Kleptomanie?
Mit 9 Jahren wird Max das erste Mal erwischt, als er ein Päckchen Süßigkeiten klaut. Doch er hört nicht auf damit, lässt jahrelang massenweise Kleinkram mitgehen und schleust mit schauspielerischer Unverschämtheit sogar Elektrogeräte an Supermarkt-Kassen vorbei. Obwohl er die Sachen nicht wirklich braucht, obwohl er Geld hat, sie zu kaufen und immer wieder geschnappt wird. Im Gegenteil, er perfektioniert seine Methoden, fühlt sich als Versager, wenn er einen Tag nichts abgestaubt hat. Irgendwann wird ihm bewusst, dass er ein Problem hat. Doch Aufhören ist nicht so einfach.
Nina und Roman wollen wissen, wie er es trotzdem geschafft hat. Max erzählt, wie wichtig Einsicht, Information, Austausch und Therapie für ihn waren. Mit welchen Tricks konnte er seine fehlende Impulskontrolle überlisten? Und welche Rolle spielt ein schwarzer Riesendildo dabei? Was hat Kleptomanie mit selbst verletzendem Verhalten gemeinsam?
Maximilian hatte damals kein Unrechtsbewusstsein. Eine Erkenntnis, die für seine heutige Arbeit mit jugendlichen Straftätern wesentlich ist. Seine Abkehr vom Gangstertum führte zu der Überzeugung: „Ich klau nichts mehr, weil ich nichts haben will, dass ich mir nicht verdient habe!“
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