Myzelium Podcast

MP103 - Die Architektur lebendiger Projekte: Quellen, Subquellen und Teamdynamiken. Die (un)sichtbare Dynamik: Wie Quellen Teams formen


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    In dieser neuen Podcastfolge der Quelle-Reihe begrüßt Franka zwei Weggefährten aus dem Feld der Quellenforschung und Gemeinschaftsentwicklung: Johannes und Stefan. Gemeinsam tauchen sie tiefer in die Welt von Quellen, Subquellen und kreativen Entstehungsprozessen ein – und knüpfen damit an die vorangegangenen Episoden an.

    Wir sprechen darüber, wie Projekte entstehen, wachsen und scheitern – und welche oft unsichtbaren Dynamiken im Hintergrund wirken. Wie können wir Rollen, Verantwortung und Beziehungskultur so gestalten, dass kollektive Potenziale sich wirklich entfalten?

    Unsere Themen diesmal:

    Was ist die Quelle – und was macht sie aus und wofür trägt sie Verantwortung?
    „Alle entscheiden alles gemeinsam“: Warum Gleichheitsphantasien in Gründungen oft scheitern
    Welche Rolle spielt die zeitliche Ordnung von Quelle, Subquellen und Helfenden in Teams?
    Subquellen: Rolle, Legitimation und das Spannungsfeld von Äquivalenz & Primat
    Wie Quellen lernen, loszulassen – und warum das die Basis für Empowerment ist
    Erste Einsichten zur Forschung rund um Quellenübergaben

    Wir geben Einblicke in unsere Praxis im MYZELIUM, teilen Erfahrungen aus Begleitungen, sprechen über Tabus Rang und Macht und über die Schönheit, die entsteht, wenn Gruppen miteinander wachsen und ihre eigene „Architektur“ finden. Zum Schluss teilen wir, was wir im MYZELIUM planen, nämlich eigene Räume für Quellen und Johannes erzählt von seinem Forschungsimpuls, um eine mögliche Mustersprache zu entwickeln.

    Wenn dich unsere Arbeit inspiriert, werde gerne Fördermitglied im MYZELIUM Ökosystem e.V. oder unterstütze uns mit einer Spende – damit mehr Projekte kraftvoll, bewusst und gemeinschaftlich in die Welt kommen können. https://www.myzelium.com/mitglied-werden/

    Johannes Hochholzer ist Prozessbegleiter, Gemeinschaftsarchitekt und Formgeber mit einer Leidenschaft für komplexe Zusammenhänge und ko-kreatives Arbeiten.

    Mit einem Hintergrund in Biophysik, systemischem Denken und künstlerischer Praxis unterstützt er Menschen und Organisationen in Veränderungsprozessen. Ihn treibt an, Bedingungen zu schaffen, unter denen Zusammenarbeit wirksam, menschlich und langfristig tragfähig wird.
    Kontakt und Informationen: www.jhochholzer.de

    „Mit Bewusstsein für die Quelle(n) gemeinschaftliche Initiativen stärken“, Artikel von Johannes Hochholzer:

    https://medium.com/@johanneshochholzer/mit-bewusstsein-für-die-quelle-n-gemeinschaftliche-initiativen-stärken-d6937471ab6a

    Quellseminar von ConcousU:

    https://www.conscious-u.com/cusource/

    Vorherige MYZELIUM-Podcastfolgen zum Thema Quelle:

    https://www.myzelium.com/mp087-einfuehrung-in-die-quelltheorie-1-2/
    https://www.myzelium.com/mp088-einfuehrung-in-die-quelltheorie-2-2/

    Video zum Thema Führung und der erste Follower – Leadership Lessons from a dancing guy

    https://www.youtube.com/watch?v=fW8amMCVAJQa

    Artikel zu den Quell-Prinzipien von Eva Stützel (Ökodorf Sieben Linden):

    https://www.gemeinschaftskompass.de/de/das-quellen-prinzip/

    Buch „Work with Source“ von Tom Nixon

    https://workwithsource.com/

    Buch „kleines rotes Buch über die Quelle“ von Stefan Merckelbach

    https://www.buch7.de/produkt/ein-kleines-rotes-buch-ueber-die-quelle-stefan-merckelbach/1039629149?ean=9782970108764&partner=spiel-dein-leben

    Für diese Episode des MYZELIUM Podcast liegt machninell erstelltes Transkript vor. Es wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Im Zweifel gilt immer das gesprochene Wort.

    Transkription

    0:00:10–0:00:15
    Hallo und herzlich willkommen zum Mycelium-Podcast. Hier geht es um eine neue
    0:00:15–0:00:18
    Art und Weise des Wirtschaftens, verbindend und lebensdienlich.
    0:00:18–0:00:23
    Wir nennen es gemeinschaftsbasiert wirtschaften. Und dieser Podcast unterstützt
    0:00:23–0:00:27
    dich dabei, deine Ideen und Unternehmungen gemeinschaftsbasiert umzusetzen.
    0:00:27–0:00:31
    Hier teilen wir inspirierende Geschichten des Gelingens, nützliche Methoden
    0:00:31–0:00:36
    und erfahrungsbasiertes Wissen aus dem Mycelium-Ökosystem und der Wandelbewegung.
    0:00:36–0:00:39
    Mein Name ist Hanna Heller und ich freue mich sehr, dass du dabei bist.
    0:00:49–0:00:53
    Mein Name ist Franka. Ich bin Transformationsbegleiterin im Mözelium und darf
    0:00:53–0:00:58
    heute mit meinen beiden Gästen, Johannes und Stefan, eine weitere Podcast-Folge
    0:00:58–0:00:59
    zum Thema Quelle aufnehmen.
    0:01:00–0:01:03
    Wir haben die Absicht, hier als Forschende und Praktizierende zusammenzukommen,
    0:01:04–0:01:09
    mit dem Wunsch, euch HörerInnen nochmal mit Perspektive auszustatten,
    0:01:09–0:01:13
    um eure Projekte kraftvoll und stimmig und vor allem auch gemeinschaftlich in die Welt zu bringen.
    0:01:13–0:01:17
    Und wir werden heute nochmal den Fokus weiten auf die sogenannten Subquellen
    0:01:17–0:01:22
    und einfach unser Feld und unser Konzept nochmal ergänzen.
    0:01:23–0:01:26
    Es gibt bereits ein existierendes Feld an Quellpraktizierenden.
    0:01:26–0:01:30
    Es wird viel Geldarbeit mit diesem Thema auch gemacht.
    0:01:30–0:01:35
    Es gibt viele 1 zu 1 Quellcoaching-Begleitungsgeschichten. Es gibt Seminare
    0:01:35–0:01:39
    zu Quellprinzipien, unter anderem von den Pioneers of Change oder auch von Conscious You.
    0:01:40–0:01:45
    Ich glaube, uns alle vereint der Wunsch, mehr Bewusstsein in solche Gruppendynamiken
    0:01:45–0:01:50
    zu bringen und vor allem kollektives Potenzial so richtig zu entfalten.
    0:01:51–0:01:56
    Und damit sind wir heute hier und lieber Johannes, ich möchte dich gerne einladen,
    0:01:56–0:02:00
    dich einmal vorzustellen, du bist auf diesem Feld ja auch mit. Wer bist du?
    0:02:00–0:02:03
    Was fasziniert dich an diesem Thema? Was ruft dich so?
    0:02:03–0:02:06
    Und vielleicht auch, wie arbeitest du eigentlich mit diesem Quellkonzept?
    0:02:07–0:02:12
    Ja, ich freue mich total, hier mit euch dabei zu sein und in dieses Thema einzutauchen.
    0:02:12–0:02:18
    Ich erfinde immer Titel für das, was ich mache. Also mal nenne ich mich Prozessbegleiter,
    0:02:18–0:02:20
    weil ich eben mit Menschen unterwegs bin.
    0:02:20–0:02:24
    Mal sage ich, ich bin Gemeinschaftsarchitekt, weil ich mich mit Räumen im physischen,
    0:02:24–0:02:27
    aber eben auch im sozialen Sinne beschäftige.
    0:02:27–0:02:31
    Formgeber, wenn ich Menschen begleite mit Ideen. Ich bin so jemand,
    0:02:31–0:02:35
    der gern zwischen Welten unterwegs ist. Also ich habe zum Beispiel ein Wohnprojekt
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    in dem jemaligen Kloster aufgebaut, begleite auch Gemeinschaftsprojekte.
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    Ich arbeite mit WissenschaftlerInnen, mit internationalen Change-Mekern.
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    Ich habe viele künstlerische Projekte, wo ich mit KünstlerInnen zusammenarbeite.
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    Also das heißt, ich habe nicht so die eine tiefe Expertise, sondern eher so
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    bin jemand, der in ganz verschiedene Felder seinen Kopf reinsteckt und da beiträgt und unterstützt.
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    Und meine Faszination für das Quellenthema kommt daher, dass ich mich eben viel
    0:03:01–0:03:05
    mit der Frage beschäftigt habe, wie können wir gut zusammenwirken und unglaublich
    0:03:05–0:03:08
    viel entdeckt habe, aber mir immer ein Puzzlestein gefehlt hat.
    0:03:08–0:03:15
    Und die Quellenprinzipien sind tatsächlich eine Grundlage, die plötzlich Dinge erklären.
    0:03:16–0:03:21
    Und für mich haben sie rückblickend total viele Dynamiken in Projekten erklärt, die ich erlebt habe.
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    Und jetzt ist für mich die spannende Frage, okay, aber was bedeutet das eigentlich
    0:03:26–0:03:31
    nach vorne, also in die Zukunft hinein? Wenn wir jetzt quasi aktiv zusammenarbeiten
    0:03:31–0:03:35
    in Projekten, wie können wir nach diesen Prinzipien tatsächlich aktiv handeln?
    0:03:35–0:03:39
    Und gerade eben in den Bereichen, wo ich unterwegs bin, wo es interdisziplinär
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    ist, wo Leute nicht quasi mit einem geteilten Verständnis der Welt zusammenkommen,
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    ist es dann nochmal spannender eben auch darauf zu schauen, ja,
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    was wirkt da eigentlich?
    0:03:50–0:03:53
    Weil manchmal habe ich so das Gefühl, wir hoffen einfach, dass die Zusammenarbeit klappt.
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    Und ich wünsche mir einfach, dass wir mehr da eben quasi aktiv auch vorher schon
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    hinschauen und sagen, was brauchen wir denn, dass das wirklich gelingen kann
    0:04:03–0:04:05
    mit dem Zustand unserer Welt.
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    Glaube ich fest daran, dass wir mit Zusammenarbeit Dinge bewegen können.
    0:04:09–0:04:13
    Aber dann sollte sie uns auch irgendwie gelingen und Spaß und Freude machen.
    0:04:13–0:04:16
    Stefan, du kannst dich ja richtig gut da anschließen. Dich beschäftigt das Thema
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    Quelle auch schon seit längerem und nicht nur das Thema Quelle,
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    sondern auch die gelingende Zusammenarbeit.
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    Was fasziniert denn dich daran und vielleicht auch, was hast du seit der letzten
    0:04:25–0:04:29
    Podcastaufnahme Neues erfahren oder auch Neues gelernt?
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    Ja, ich kann super gut anschließen, vor allen Dingen an dem Wort Puzzlestück von dir, Johannes.
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    Also mir ist es ganz genauso gegangen. Ich habe vor, ich glaube,
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    das ist jetzt anderthalb Jahre her, diese Idee und dieses Konzept entdeckt durch
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    einen Freund, der mir das Buch von Tom Nixon zugespielt hat, das Work with Source.
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    Ich habe das gelesen und das war einfach so wie so eine Revelation.
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    Ich habe in meinem Leben viele Projekte schon gemacht, viele initiiert,
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    umgesetzt und auch immer in kleineren Gruppen.
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    Und ich habe quasi rückwirkend gesehen, ganz klar, warum manche richtig gut
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    geflowt sind und funktioniert haben und manche gar nicht. und konnte mit diesem
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    Puzzlestück da wirklich ganz, ganz viel erkennen aus meiner Erfahrung heraus.
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    Und das hat uns ja damals dazu gebracht, diese ersten zwei Podcast-Folgen zu
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    diesem Thema aufzunehmen und uns damit zu beschäftigen.
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    Seitdem haben wir das viel ins Mycelium reingespielt, zum einen in unserer eigenen
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    Organisation und vor allen Dingen in die ganzen Projekte, die wir begleiten.
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    Und was ich vor allen Dingen gelernt habe und was ich wahrnehme,
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    wie wirkkräftig dieses Konzept ist und auf was für eine krasse Resonanz das stößt.
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    Also wie viele, gerade Menschen, die so eine kreative Energie haben und die
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    irgendwas tatsächlich starten und gemeinschaftsbasiertes Wirtschaften,
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    ist ja anbieterInnen orientiert.
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    Das heißt, wir haben im Zentrum immer eine Quellperson oder ein kleines Team.
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    Wie die das einfach aufnehmen und sich gesehen fühlen da drin und dieses Spüren
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    und einfach diese gemeinsame Wahrnehmung ist, hey, da ist richtig viel dran,
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    ist irgendwie tatsächlich real, was da so wirkt und was da entdeckt worden ist in dem Bereich.
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    Jetzt haben wir gleich schon so ein bisschen Deep Dive reingemacht und haben
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    auch schon mit ganz vielen Begriffen so um uns geworfen.
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    Auf der einen Seite möchte ich natürlich unseren HörerInnen die zwei Folgen
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    nahe legen, die wir schon aufgenommen haben.
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    Und gleichzeitig haben wir alle den Wunsch, heute auch eine Folge aufzunehmen,
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    die theoretisch auch ohne, dass ihr die gehört habt, verständlich ist.
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    Das heißt, ich würde einmal den Ball zu dir rüberspielen, Johannes,
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    und dich bitten, das Konzept, die Quellprinzipien einmal kurz nochmal zu erklären,
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    sodass wir da weitermachen können. Gerne.
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    Also du hast es schon als Konzept beschrieben. Es ist ganz wichtig eben,
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    dass es aus Forschung und Begleitung von ganz verschiedenen Unternehmen und
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    Organisationen entstanden.
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    Das heißt, die Quellprinzipien sind, ich beschreibe sie oft als Erfolgsmuster.
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    Also das heißt, Dinge, die in unterschiedlichen Formen immer wieder funktioniert
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    haben. Das heißt eben, was wir schon gesagt haben, rückblickend ist es total
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    einfach, dann gewisse Schlüsse zu ziehen.
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    Aber wenn wir jetzt quasi eben überlegen, wie können wir sie aktiv anwenden,
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    müssen wir sie immer in dem Kontext ganz, ganz spezifisch mit eigenem Leben füllen.
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    Und es gibt keine quasi perfekte oder richtige Variante, da werden wir auch
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    noch mehr gleich drüber sprechen, aber mal so quasi meine Version der Basics,
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    die sich auch immer wieder weiterentwickelt.
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    In menschlichen Initiativen gibt es immer eine Person und nur eine Person,
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    die diese Initiative zum Leben gebracht hat, indem sie ein Risiko eingegangen ist.
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    Und das hört sich erstmal überraschend an, wenn wir eben von gemeinschaftsgetragenen
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    Initiativen sprechen, wenn wir von einem Kollektiv sprechen.
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    Aber wenn wir in der Geschichte zurückgucken, gibt es meistens diesen einen
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    Punkt, wo eben ein Risiko unterschiedlicher Art von einer Person eingegangen wurde.
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    Das kann sein von ich lade Leute ein über ich investiere mein erstes Geld,
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    meine erste Zeit über ich mache etwas öffentlich und riskiere quasi eine Rückmeldung.
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    Also das kann total unterschiedlich sein, da gibt es auch keine Hierarchie an Risiko.
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    Aber wichtig ist dieses Risiko und diese eine Person, dass etwas ins Leben kommt.
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    Und diese Person ist eben mit dieser Initiative auf eine tieferte Art und Weise
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    verbunden, weil sie quasi diese Vision in die Welt bringt.
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    Und deswegen ist es auch wichtig zu trennen, wir Menschen haben manchmal wahnsinnig
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    viele Ideen, aber erst ab dem Moment, wo wir ins Risiko gehen und wo wir tatsächlich
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    etwas draus machen werden, wird zur Quillen.
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    Manchmal ist es dann auch gar nicht so einfach, das wirklich herauszufinden.
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    Wer hat denn jetzt hier gerade welches Risiko mit eingegangen?
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    Und diese Quellperson oder Quelle, wir verwenden eigentlich das Wort meistens
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    oder ich verwende es gleichermaßen, die erzeugt ein kreatives Feld.
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    Weil idealerweise ist das, was ich starten möchte, so einladen und so überzeugen,
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    dass Leute mitmachen wollen.
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    Und das Feld wird einladend, indem ich, sag ich mal, diese Vision anfange zu
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    formulieren und sage, warum wir eigentlich zusammenkommen.
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    In der Zukunft ist es meistens dann wichtig, auch Grenzen zu formulieren und
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    zu sagen, wir machen das nicht oder das ist nicht Teil des Anliegens.
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    Und ganz wichtig eben auch Verantwortung dafür zu übernehmen,
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    was in diesem Feld geschieht und wie dieses Feld sich auch kulturell oder eben
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    menschlich entfaltet. wie wir da zusammenkommen.
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    Und wenn wir dann eben auch in dem Feld verschiedene Menschen haben,
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    die zusammenkommen, dann gibt es sowas wie eine zeitliche Ordnung.
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    Die globale Quelle steht ganz am Anfang.
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    Die hat eben das erste Risiko eingegangen.
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    Und wenn ich dann eben ein Projekt starte, dann kann ich das in den seltensten
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    Fällen komplett alleine machen.
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    Wir sprechen ja auch über Kollektive und Gemeinschaften. Das heißt,
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    es kommen Menschen nicht dazu. Und es können Menschen auf zwei verschiedene
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    Arten dazukommen, entweder als spezifische Quelle.
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    Das heißt, sie übernehmen auf ihre Art und Weise selbst Verantwortung,
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    bringen eine eigene Vision mit rein für einen verschiedenen Bereich.
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    Das kann alles sein von Veranstaltungen organisieren über Kommunikation,
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    über Gemeinschaftskultur, über ein spezifisches Thema, über,
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    ich weiß genau, wie Permakultur funktioniert und das brauchen wir für das Projekt.
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    Und das heißt, eine spezifische Quelle übernimmt gleichermaßen Risiko und erzeugt
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    auch für sich selbst ein kreatives Feld, in dem dann wieder andere Leute,
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    also es kann quasi unendlich tief gehen in spezifischen Quellen,
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    da können wieder andere spezifische Quellen mit dran sein und das können Leute
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    sein, die aber gleichzeitig vielleicht auch an anderen Stellen Verantwortung
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    tragen und es gibt Beitragende.
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    Beitragende sind, sage ich mal, Menschen, die in dem Projekt oder in der Initiative
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    gerade tätig sind, ohne Beitragende.
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    Um großes Risiko einzugehen. Die einfach sagen, hey, das ist cool, lass mich dabei sein.
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    Das heißt, eine Quellperson erzeugt ein kreatives Feld.
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    Es entsteht diese zeitliche Ordnung von globalen Quellen und spezifischen Quellen und Beitragenden.
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    Und dann noch zwei kurze Themen, die wir nur anreißen.
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    Fällen können übergeben werden, aber das hat nichts mit irgendwie Rollen oder
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    irgendwelchen Ämtern zu tun, sondern es ist wirklich ein Prozess,
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    der quasi rein aus dem Vertrauen, aus der Übergabe der Vision passiert.
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    Und wenn ich das mache, ist es auch unumkehrbar, weil quasi ab dem Moment,
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    wo ich dir die Quelle und die Vision gegeben habe, ist es deine und du könntest
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    sie mir quasi in einem Prozess vielleicht wieder zurück übergeben,
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    aber dann ist es ja schon deine Quelle, dann ist es nicht mehr die,
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    die ich gehalten habe, sondern sie verändert sich auch.
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    Und diese Rituale und dieses Vertrauen sind da einfach total ausschlaggebend.
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    Und als letztes sage ich immer nochmal dieses Paradoxon, was da drin steckt,
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    dass alle Menschen gleichwertig sind, weil sie alle gleichermaßen Quelle sein können.
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    Das heißt, auch globale und spezifische Quellen sind an der Stelle erstmal nicht unterschiedlich.
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    Und die globale Quelle ist einzigartig, weil sie die Person war,
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    die zuerst das Ganze gestartet hat und die Vision für dieses große Quellenfeld eben hält.
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    Diese Gleichzeitigkeit auszuhalten, das ist manchmal eine echte Herausforderung.
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    Genau, ich kann gleich da irgendwie anschließen. Also das Thema ist so ein bisschen
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    sozial brisant, könnte man sagen.
    0:11:49–0:11:54
    Im Sinne von, da geht es um das Thema Gleichheit oder Gleichwertigkeit.
    0:11:54–0:11:59
    Es geht um das Thema Macht und oft um diese vielleicht auch naive Vorstellung,
    0:11:59–0:12:03
    vor allem auch in Gründungsteams, dass doch alle irgendwie gleich sind.
    0:12:04–0:12:08
    Und dieses Quellkonzept löst, also gibt uns da eine andere Idee von.
    0:12:09–0:12:14
    Und was wir oft beobachten, auch im Mycelium, wenn wir auch Initiativen begleiten,
    0:12:14–0:12:17
    die auch schon in längeren Zeitraum gegangen sind, dann gibt es dort oft in
    0:12:17–0:12:19
    diesen Projekten irgendwie Verwirrung.
    0:12:20–0:12:23
    Es gibt auch sowas wie Kroll oder auch Bitterkeit.
    0:12:23–0:12:25
    Es gibt sowas wie Ineffizienz.
    0:12:25–0:12:28
    Und trotzdem, wenn wir das Thema Quelle dann so reinbringen,
    0:12:28–0:12:31
    merkt man so, da wird es ein bisschen eng irgendwie.
    0:12:32–0:12:35
    Also oft reagiert der Körper, oft auch von allen in diesem Raum dann erstmal
    0:12:35–0:12:37
    mit so einem engen Gefühl.
    0:12:38–0:12:41
    Man merkt, wir holen vielleicht auch was in die Mitte oder legen was in die
    0:12:41–0:12:45
    Mitte, was vielleicht so eine Kategorie Tabuthema ist.
    0:12:45–0:12:47
    Und da haben wir jetzt mit dem Zidium nicht so armen Problem,
    0:12:47–0:12:50
    weil wir auch ganz viel über Geld reden und mit Absicht ja auch zum Beispiel
    0:12:50–0:12:53
    diese Themen in die Mitte legen, weil wir glauben, dass sie wichtig sind.
    0:12:53–0:12:55
    Aber vielleicht kannst du da nochmal reingehen.
    0:12:55–0:13:00
    Wie können wir es schaffen, dass wir merken dürfen,
    0:13:00–0:13:05
    da ist was, da steckt was drin und gleichzeitig uns davon nicht abschrecken
    0:13:05–0:13:09
    lassen, sondern auch mit einer Lust, mit einer Neugier und vielleicht so einer
    0:13:09–0:13:15
    Entdeckungsfreude da reingehen und uns auch solche Gruppen und Initiativen angucken.
    0:13:15–0:13:20
    Also wie können wir diese Hürde so ein bisschen überwinden von Tabuthema,
    0:13:20–0:13:23
    wo wir oft so drumrum schwänzeln wollen, statt irgendwie direkt reinzugehen?
    0:13:24–0:13:27
    Zum einen hat es wirklich damit zu tun, dass wir oder ich erlebe,
    0:13:27–0:13:31
    dass wir so ein Idealbild von Gruppe und von Gemeinschaft haben.
    0:13:32–0:13:35
    Und dass das, was ich in der Einleitung quasi so gesagt habe,
    0:13:35–0:13:37
    das funktioniert halt einfach.
    0:13:37–0:13:42
    Und da ist auch so eine Wunschvorstellung von, lass das doch als Gemeinschaft zusammenkommen.
    0:13:42–0:13:47
    Und wir vergessen dabei aber einfach, was wir als Erfahrungen alle gesammelt haben.
    0:13:47–0:13:50
    Zum einen in unserem eigenen Leben in Gemeinschaft von, sage ich mal,
    0:13:50–0:13:55
    Familie, über Arbeit, über Schule, über wo auch immer wir in Gruppen reinkommen.
    0:13:55–0:13:58
    Und wir vergessen auch, sage ich mal, unsere kollektive Geschichte,
    0:13:58–0:14:04
    wie eben du hast das Thema Macht erwähnt. dort eben Schattentraumata vorhanden
    0:14:04–0:14:07
    sind, die nicht dadurch weggehen, dass man sie ignoriert.
    0:14:08–0:14:14
    Und das heißt, über Quellen zu sprechen, macht das transparent,
    0:14:15–0:14:21
    weil vor allem die Geschichte der globalen Quelle im Quellenfeld einfach sehr präsent ist.
    0:14:21–0:14:25
    Das heißt, je nachdem, welche Vorstellungen und Erfahrungen auch die globale Quelle von.
    0:14:26–0:14:30
    Gemeinschaft oder Kollektiv hat, prägt das sehr stark das Feld.
    0:14:30–0:14:33
    Oder eben, wenn ich eine Geschichte einfach habe, wo ich die Erfahrung gemacht
    0:14:33–0:14:37
    habe, ich kann Menschen in der Zusammenarbeit wenig trauen und ich bin die globale
    0:14:37–0:14:41
    Quelle, werde ich meinen spezifischen Quellen nicht so viel Vertrauen entgegenbringen,
    0:14:41–0:14:43
    einfach aus meiner eigenen Geschichte.
    0:14:43–0:14:48
    Und das heißt, das löst Schmerz aus, weil es das erstmal vielleicht irgendwie
    0:14:48–0:14:52
    unangenehm sichtbar macht und es schafft die Möglichkeit, das zu besprechen,
    0:14:52–0:14:57
    weil es nicht mehr so geisterhaft durch den Raum.
    0:14:58–0:14:58
    Verarbeitet.
    0:14:59–0:15:02
    Also das wäre so meine erste Antwort.
    0:15:03–0:15:08
    Die Frage, wie gelingt es uns, sowas reinzubringen, also der erste Schritt ist
    0:15:08–0:15:11
    immer quasi in Bewusstwerdungsprozesse gehen und sich tatsächlich trauen,
    0:15:12–0:15:16
    Dinge aufzuzeigen, bewusst zu machen und zu reflektieren und dann zu gucken, was da aufkommt.
    0:15:16–0:15:21
    Und auch die Bewusstheit darüber, vor allen Dingen, dass du hast sozial brisant
    0:15:21–0:15:24
    gesagt, es kommt immer darauf an, in welchen Bereichen man irgendwie auch unterwegs
    0:15:24–0:15:27
    ist, aber in unseren Feldern ganz sicher, wo diese Gemeinschaft und auch die
    0:15:27–0:15:31
    Gleichwertigkeit, die ja grundlegend wichtig ist,
    0:15:31–0:15:34
    aber oft meiner Meinung nach so ein bisschen mit Gleichheit verwechselt wird
    0:15:34–0:15:38
    und der eben in diesen posthierarchischen Räumen unterwegs ist.
    0:15:38–0:15:42
    Wir sind alle massiv gekränkt in dieser Gesellschaft und verletzt von krassen,
    0:15:43–0:15:46
    dominanten Machtstrukturen, die es einfach seit Jahrhunderten gibt.
    0:15:46–0:15:51
    Und dementsprechend ist diese Gegenbewegung so, sowas wie Hierarchie darf es hier nicht geben.
    0:15:51–0:15:55
    Wir sind dieses Kollektiv Und es gibt nicht mal flache Hierarchien,
    0:15:55–0:15:59
    sondern es gibt einfach nur einen Pfannkuchen und übersehen dabei,
    0:15:59–0:16:06
    dass es ganz viele natürliche Hierarchien gibt und die nichts mit Machthierarchien zu tun haben oder,
    0:16:07–0:16:10
    wenn wir da noch irgendwann einen Schritt weiter gehen, dass eben auch den Begriff
    0:16:10–0:16:13
    Heterarchien oder Holarchien verwenden, das heißt,
    0:16:14–0:16:19
    Es gibt einfach, ein Teil ist immer ein Ganzes, ist immer Teil eines nächsten Ganzen.
    0:16:19–0:16:23
    Und da gibt es so verschachtelte Hierarchien, die aber nichts mit Macht auszumachen.
    0:16:23–0:16:25
    Nur weil ich Quellperson bin,
    0:16:25–0:16:28
    heißt das nicht, dass ich anderen befehlen kann, was sie zu tun haben.
    0:16:29–0:16:35
    Aber es erkennt an, dass es auch eine natürliche Systemhierarchien gibt,
    0:16:35–0:16:36
    wie zum Beispiel auch die Zeitfolge.
    0:16:37–0:16:39
    Es macht in der Art und Weise, wie was wirkt, ein Unterschied,
    0:16:40–0:16:44
    ob jemand seit zehn Jahren bei dem Projekt dabei ist oder ob er seit zehn Wochen dabei ist.
    0:16:44–0:16:47
    Das heißt nicht, dass wir nach zehn Jahren wie früher gelernt haben,
    0:16:47–0:16:50
    so, oh ja, die Neuen, die kann man ignorieren, den brauchen wir nicht zuhören
    0:16:50–0:16:51
    und denen sage ich erst mal, wo es lang geht.
    0:16:51–0:16:55
    Das heißt es nicht. Aber es bedeutet, das grundlegend mal anzuerkennen,
    0:16:55–0:16:57
    dass da was nicht gleich ist.
    0:16:58–0:17:02
    Genau, ich kann da gerne weitermachen, weil wir ja viel eben mit Initiativen
    0:17:02–0:17:03
    auch zusammenarbeiten und wenn die länger
    0:17:03–0:17:07
    bestehen, wir immer sogenannte Projektbiografien auch einmal zeichnen.
    0:17:07–0:17:11
    Also wir gucken mal, okay, wie hat das Ganze eigentlich angefangen und wo stehen wir auch jetzt?
    0:17:11–0:17:15
    Und gleichzeitig wir eben auch anfangen, die Quellhistorie da richtig sichtbar
    0:17:15–0:17:17
    zu machen oder wir versuchen das zumindest.
    0:17:17–0:17:21
    Und das ist oft sehr, sehr kraftvoll in diesen Teams und vielleicht hören das
    0:17:21–0:17:26
    ja auch gerade Menschen in Gründungsteams oder in solchen Teams und da könntet
    0:17:26–0:17:31
    ihr mal überlegen, wer bei euch eigentlich den Impuls hatte und dieses erste
    0:17:31–0:17:32
    Risiko eingegangen ist.
    0:17:33–0:17:38
    Wer die Menschen um sich und dieses Thema angefangen hat zu versammeln und wie
    0:17:38–0:17:43
    durch diesen Menschen oder dann auch durch die anderen die Leute so dazukamen.
    0:17:43–0:17:46
    Also ihr könntet euch zum Beispiel mal in einem Raum aufstellen oder es einfach
    0:17:46–0:17:50
    mal probieren und schauen, was da entsteht, wenn ihr sozusagen das Ganze auch
    0:17:50–0:17:52
    mal manifestiert in einem Raum.
    0:17:52–0:17:54
    Das als kleine Einladung an euch.
    0:17:55–0:17:58
    Wir haben jetzt viel schon von Quellen, aber auch schon von sogenannten Subquellen
    0:17:58–0:18:02
    gesprochen. Subquellen, also oder spezifische Quellen, so können wir sie auch nennen.
    0:18:02–0:18:07
    Das sind die Menschen, die oft Expertise reinbringen in einem spezifischen Feld,
    0:18:07–0:18:12
    die irgendwie eine fachliche Art von Leitung auch für dieses Feld übernehmen
    0:18:12–0:18:14
    und auch an der Umsetzung so dolle mitwirken.
    0:18:15–0:18:18
    Was genau ist nochmal diese Rolle, Johannes? Also was genau,
    0:18:18–0:18:20
    wie identifiziert man sich als Subquelle?
    0:18:21–0:18:25
    Was dürfen diese Subquellen zu? Was sind sie legitimiert? Und vielleicht kannst
    0:18:25–0:18:26
    du da noch mal so ein bisschen reingehen,
    0:18:26–0:18:31
    weil wir beim letzten Mal gemerkt haben, wir haben sehr viel die Quelle besprochen,
    0:18:31–0:18:36
    aber sind noch nicht so arg auf diese anderen Rollen gegangen von Subquellen
    0:18:36–0:18:38
    oder auch HelferInnen, sogenannte Helpers.
    0:18:39–0:18:42
    Also das ist ein Thema, was mich sehr bewegt.
    0:18:42–0:18:45
    Ich habe euch ja am Anfang erzählt, dass ich zum Beispiel manchmal von mir als
    0:18:45–0:18:49
    Formgeber spreche, weil ich an vielen Stellen als spezifische Quelle in ein
    0:18:49–0:18:52
    Feld reinkomme und dann helfe,
    0:18:53–0:19:01
    der Idee, die da ist, Form zu geben. Das heißt, an der Stelle bin ich spezifische Quelle von Form.
    0:19:01–0:19:04
    Das können manchmal Worte sein, das können manchmal Veranstaltungen sein.
    0:19:05–0:19:11
    Also das ist sehr offen, aber es ist wichtig anzuerkennen, dass die globale
    0:19:11–0:19:13
    Quelle quasi die beste Verbindung zur Vision ist.
    0:19:13–0:19:17
    Aber das heißt überhaupt gar nicht, dass sie die beste Person ist,
    0:19:17–0:19:21
    um das zu formulieren, um das rauszufinden, Sondern das ist meistens ein Gefühl,
    0:19:21–0:19:23
    was sich stimmig anfühlt.
    0:19:23–0:19:27
    Und das heißt, spezifische Quellen kommen dazu, um auch der globalen Quelle
    0:19:27–0:19:30
    zu helfen, herauszufinden, was ist es denn genau.
    0:19:31–0:19:35
    Und gleichermaßen ist eine spezifische Quelle eben auch eben wirklich Quelle.
    0:19:36–0:19:43
    Und also wenn ich spezifische Quelle bin, dann erlebe ich ähnliche Dinge wie die globale Quelle.
    0:19:44–0:19:49
    Also beispielsweise in einem Projekt bin ich zuständig für Marke, also Außenaufträgen.
    0:19:49–0:19:52
    Und ich habe tatsächlich einfach ein starkes körperliches Gefühl,
    0:19:53–0:19:55
    wenn ich Texte lese, ob die stimmig sind.
    0:19:55–0:20:01
    Oder nicht. Aber das heißt, ich schreibe die meistens gar nicht oder ich komme
    0:20:01–0:20:03
    meistens irgendwie noch fünf Minuten vorher dazu und sage irgendwie noch,
    0:20:03–0:20:06
    ah super, aber guck mal, das müssten wir nochmal irgendwie anders formulieren.
    0:20:07–0:20:12
    Das heißt, ich nehme als spezifische Quelle damals sehr wohl meine Quellenaufgaben
    0:20:12–0:20:16
    wahr, indem ich eben auch eine Vision formuliere, indem ich Grenzen setze,
    0:20:16–0:20:18
    indem ich Verantwortung übernehme, zum Beispiel für Prozesse.
    0:20:19–0:20:23
    Und aber ich trage in diesem Großen und Ganzen bei.
    0:20:23–0:20:27
    Das heißt, ich bringe eine ganz gewisse Qualität mit rein.
    0:20:27–0:20:31
    Und ganz oft geht es auch so, dass es Quellen-Duos gibt.
    0:20:31–0:20:36
    Das heißt, gerade an der Stelle ist es so, dass man meistens die zweite Person
    0:20:36–0:20:41
    einfach wirklich zur Klärung und als Sparing braucht und kann da eben,
    0:20:42–0:20:45
    also ich habe zum Beispiel ein Duo mit einer Künstlerin, wo wir viel zusammenarbeiten,
    0:20:45–0:20:49
    wir können dann nicht immer wirklich super trennen, wer jetzt an der Stelle
    0:20:49–0:20:53
    welche Idee hat, aber wir haben über die Zeit gemerkt, wer welche Qualitäten hat.
    0:20:53–0:20:56
    Also sie zum Beispiel macht total viel Die künstlerische Arbeit,
    0:20:56–0:21:01
    während ich zum Beispiel Die Titel produziere Für die Projekte,
    0:21:01–0:21:05
    die wir machen Weil sie mir dann ganz lang Viel erzählt und ich sage du.
    0:21:06–0:21:09
    Wollen wir das nicht so nennen? Und dann geht das Gespräch weiter.
    0:21:09–0:21:13
    Das heißt, da zum Beispiel agiere ich dann eben als, was ich manchmal Formgeber nenne.
    0:21:13–0:21:18
    Und ich glaube, solche Dynamiken gibt es immer wieder in diesen unterschiedlichen
    0:21:18–0:21:20
    Konstellationen mit unterschiedlichen Qualitäten.
    0:21:20–0:21:23
    Jemand kann total gut auf Finanzen schauen. Jemand kann total gut auf,
    0:21:23–0:21:27
    ja, keine Ahnung, Permakultur schauen, wenn wir eben zum Beispiel ein Projekt
    0:21:27–0:21:28
    haben, wo das relevant ist.
    0:21:28–0:21:31
    Johannes, du hast jetzt auch gerade schon von diesen sogenannten,
    0:21:32–0:21:35
    oder von den zweiten Personen gesprochen, die oft so relevant sind auf diesem Feld.
    0:21:35–0:21:38
    Wir nennen die in der Fachsprache First Follower.
    0:21:39–0:21:42
    Das heißt, das sind die Menschen, die eben nach der Quelle oft aufs Feld kommen
    0:21:42–0:21:45
    und die unfassbar wichtig sind, damit dieses ganze Projekt wirklich losgeht.
    0:21:45–0:21:50
    Und Stefan, du hast da auch so ein paar Erkenntnisse zu und möchtest da auch
    0:21:50–0:21:51
    gerne nochmal tiefer reingehen.
    0:21:51–0:21:55
    Ja, mir ist es so ein Anliegen, diese Wertschätzung dem entgegenzubringen.
    0:21:55–0:22:01
    Also wie wichtig alle Menschen sind, die auf solche Felder kommen und wir haben
    0:22:01–0:22:04
    ja die ersten zwei Punkte sehr, sehr viel über die globale Quelle gesprochen
    0:22:04–0:22:09
    und jetzt ist für mich die Frage, wie ist man eigentlich auch tatsächlich gute spezifische Quelle,
    0:22:09–0:22:13
    wie gelingt es der globalen Quellen, die spezifischen Quellen wirklich einzuladen
    0:22:13–0:22:14
    und gut mit ihnen zu sein.
    0:22:14–0:22:18
    Und ich glaube, in Projekten, so die erste Folgeperson ist so richtig,
    0:22:18–0:22:20
    richtig krass wichtig, weil du gerade von Duos gesprochen hast.
    0:22:20–0:22:22
    Und was ich ganz viel sehe.
    0:22:22–0:22:25
    Tatsächlich auch teilweise Paare, aber das ist dann nochmal eine andere Dynamik.
    0:22:26–0:22:29
    Und ich weiß nicht, ob Menschen das kennen. Es gibt tatsächlich ein altes,
    0:22:29–0:22:33
    zehn Jahre altes YouTube-Video, wo einer auf so einem Festival tanzt.
    0:22:33–0:22:37
    Also ich werde es raussuchen und verlinken. Und der tanzt auf diesem Festival
    0:22:37–0:22:40
    ganz alleine. Und der tanzt sehr...
    0:22:41–0:22:44
    Extrovertiert, um es mal so zu formulieren. Das heißt, der geht auf jeden Fall
    0:22:44–0:22:47
    ein großes Risiko ein, nämlich der zeigt sich, so wie er da losgeht.
    0:22:48–0:22:51
    Und da passiert ganz lange nichts und dann kommt eine Person und fängt an,
    0:22:51–0:22:52
    mit diesem Menschen zu tanzen.
    0:22:52–0:22:56
    Und dann macht es klack, klack, klack und auf einmal 20 Sekunden später,
    0:22:56–0:22:57
    wuff, ist da fast ein Moshpit.
    0:22:58–0:23:02
    Und das zeigt diese Bedeutung, weil eine Person, die was alleine macht,
    0:23:02–0:23:03
    ist im Zweifel ein Verrückter.
    0:23:03–0:23:06
    Und ich habe da noch ein anderes kleines Beispiel, die ich auch noch dazulegen.
    0:23:06–0:23:09
    Ich komme ja aus Tübingen, ich fahre Stocherkarn, das sind so Holzboote im Sommer.
    0:23:10–0:23:13
    Und da fahre ich zum Beispiel auch Schulklasse im Sommer und da habe ich eine
    0:23:13–0:23:16
    Schulklasse und irgendwann ist da der eine Verrückte in dieser Klasse,
    0:23:16–0:23:19
    der denkt sich natürlich, geil, der zieht sich auf die Unterhose aus,
    0:23:19–0:23:21
    springt ins Wasser und fängt an zu baden. Und dann passiert so gar nichts.
    0:23:22–0:23:26
    Und dann trauen sie sich nicht, so 15-Jährige. Und dann auch genau die gleiche Beobachtung.
    0:23:26–0:23:29
    Dann gibt es eine zweite Person, die von ihm irgendwie auch so ein bisschen,
    0:23:29–0:23:32
    hey, jetzt komm und jetzt mach doch auch mit und die springt mit ins Wasser
    0:23:32–0:23:36
    und das bricht quasi diesen Bann.
    0:23:36–0:23:41
    Und dann waren fast alle im Wasser und innerhalb von zwei Minuten hinterher.
    0:23:42–0:23:45
    Und das ist diese krasse Bedeutung für diese zweite Person.
    0:23:46–0:23:49
    Und da möchte ich so eine große Wertschätzung aussprechen für die,
    0:23:49–0:23:50
    wie krass wichtig die ist.
    0:23:50–0:23:54
    Und ich kann noch ergänzen, was ich daran sehe, was daran wieder schwierig ist.
    0:23:54–0:23:57
    Wo kommen wir wieder her? Also was steht für eine Kränkung dahinter,
    0:23:57–0:24:01
    eben nicht gleichwertig sein zu wollen, sondern auch nicht die zweite Person sein zu wollen.
    0:24:01–0:24:07
    Wir kommen aus einer Kultur, in der ganz klar ist, dass zweiter Platz ist erster Verlierer.
    0:24:07–0:24:11
    So formuliere ich das mal. Wer weiß schon, wer als zweites auf dem Mond war?
    0:24:11–0:24:12
    Wir wissen es nur von der ersten Person.
    0:24:13–0:24:15
    Und deswegen ist es, glaube ich, auch oft sehr, sehr schwierig,
    0:24:15–0:24:19
    sich auch gut in diese Rolle wirklich anzunehmen, zu sagen, ja,
    0:24:19–0:24:26
    ich bin die erste spezifische Quelle, aber wir sind eng zusammen und ich bin total wichtig.
    0:24:26–0:24:30
    Und da auch wieder diese Gleichzeitigkeit anzuerkennen, wir sind irgendwie ein
    0:24:30–0:24:33
    Duo und wir sind super wichtig und gleichzeitig erkennen wir aber an,
    0:24:33–0:24:36
    dass eindeutig einer von uns beiden das Ding gestartet hat.
    0:24:37–0:24:40
    Also wir haben jetzt schon über die Quellen, über die Subquellen gesprochen
    0:24:40–0:24:45
    und es gibt auch noch weitere Rollen in diesem Feld, sogenannte Helpers,
    0:24:45–0:24:46
    also die Helferinnen und Helfer.
    0:24:46–0:24:49
    Johannes, kannst du uns da nochmal ein bisschen Einblick geben?
    0:24:49–0:24:55
    Also ganz wichtig auch nochmal aus dieser Perspektive der Gleichwertigkeit,
    0:24:55–0:24:59
    nicht jede Person ist immer in der Lage, ein Risiko einzugehen.
    0:25:00–0:25:04
    Und wir haben auch manchmal die Vorstellung, dass wenn ich jetzt quasi so wirklich
    0:25:04–0:25:09
    ein gemeinschaftsgetragenes Projekt starte, dass jede Person,
    0:25:09–0:25:12
    die da irgendwie dabei ist, quasi full on mit dabei sein muss.
    0:25:12–0:25:17
    Aber das finde ich ja auch ganz schön in den ganzen Konzepten von gemeinschaftsgetragenen
    0:25:17–0:25:22
    Wirtschaften, dass es vielleicht für jemanden einfach total großartig ist zu sagen,
    0:25:22–0:25:25
    vielleicht sogar, ich gebe dem einfach mal ein Darlehen oder ich bin einfach
    0:25:25–0:25:28
    nur mit ein bisschen Geld dabei oder ich komme einmal und nehme mir nur das,
    0:25:29–0:25:33
    was da, also in der Solalie, was quasi dann zum Beispiel als Gemüse genommen wird.
    0:25:34–0:25:37
    Was heißt, in diesem Kontext bin ich beitragen, aber das Projekt würde ohne
    0:25:37–0:25:41
    diese Person nicht funktionieren und es gibt da auch einen sehr klaren Beitrag und.
    0:25:43–0:25:46
    Im Idealfall ist auch das Quellenfeld einfach so unterstützend,
    0:25:47–0:25:50
    dass ein Wechsel zwischen diesen verschiedenen Rollen total gut möglich sein kann.
    0:25:50–0:25:54
    Weil vielleicht lässt das meinen Lebensumstand später irgendwann wieder zu,
    0:25:54–0:25:58
    dass ich sage, jetzt habe ich Zeit, jetzt würde ich gerne Verantwortung übernehmen.
    0:25:58–0:26:03
    Sagt mir doch mal, wo könnte ich mit meinen Qualitäten irgendwie mehr ins Risiko
    0:26:03–0:26:04
    gehen, also Verantwortung übernehmen.
    0:26:05–0:26:09
    Und dann wird jemand vom Beitragenden plötzlich zur spezifischen Quelle oder
    0:26:09–0:26:12
    aber jemand merkt, du, ich müsste jetzt was übergeben, ich kann diese Quelle
    0:26:12–0:26:14
    gerade nicht mehr halten, ich würde raustreten.
    0:26:14–0:26:21
    Also ich persönlich sehe da keine Wertung drin, quasi im Sinne der Qualität des Beitragens.
    0:26:21–0:26:27
    Das ist einfach eben ein unterschiedliches Risiko oder ein unterschiedliches
    0:26:27–0:26:30
    Commitment und wir brauchen alle gleichermaßen.
    0:26:31–0:26:37
    Genau, da würde ich auch gerne nochmal was ergänzen, aus einem Erfahrungsbericht sozusagen teilen,
    0:26:37–0:26:42
    wo wir auch über die Quelle gesprochen haben in einem Projekt und dann aber
    0:26:42–0:26:48
    wie so ein Downgrading-Gefühl bei den Helfern und Helferinnen sozusagen,
    0:26:49–0:26:51
    also die, die wir identifizieren konnten und sich eigentlich auch selber in
    0:26:51–0:26:52
    der Rolle so gesehen haben,
    0:26:53–0:26:57
    gleichzeitig so ein Gefühl eben entstanden ist von, ach, jetzt bin ich ja hier nur der Helper.
    0:26:58–0:27:02
    Und das ist mir nochmal richtig wichtig zu betonen, was du eben auch gerade gesagt hast.
    0:27:03–0:27:06
    Also wir sprechen über die Quelle, vor allem mit dem Wunsch,
    0:27:07–0:27:12
    dass diese Perspektive richtig dienlich ist für die Projekte und es überhaupt nicht darum geht,
    0:27:13–0:27:15
    sozusagen da eine Bewertung reinzubringen und irgendwie zu sagen,
    0:27:15–0:27:19
    der eine ist wichtiger als der andere, gar nicht, sondern vor allem diesen Projekten
    0:27:19–0:27:24
    und Initiativen zu helfen, dass sie wirklich kraftvoll und geklärt und wirklich
    0:27:24–0:27:26
    auch verbunden in diesem Team sozusagen sind.
    0:27:27–0:27:28
    Gerade an der Welt sind.
    0:27:29–0:27:32
    Für mich ist so, also es war nämlich auch die Überlegung, was ist so ein bisschen
    0:27:32–0:27:35
    die Unterscheidung oder wie fühlt es dir anders an?
    0:27:35–0:27:37
    Und du hast es vorhin gesagt, Johannes, spezifische Quellen kommen auf ein Feld
    0:27:37–0:27:42
    und die bringen ihre eigene Vision für was innerhalb dieses Gesamtfeldes mit.
    0:27:42–0:27:46
    Ich nehme da auch das Beispiel, man gründet einen großen Gemeinschaftsort zum
    0:27:46–0:27:51
    Beispiel und weiß, man will den ganzen Ort auch mit Permakultur irgendwie bespielen
    0:27:51–0:27:53
    und dann kommt eine spezifische Quelle,
    0:27:53–0:27:56
    die sagt, ich wollte schon immer in meinem Leben oder ich bin klar,
    0:27:56–0:27:59
    was ich in meinem Leben so richtig Großes will, wofür ich da bin.
    0:28:00–0:28:02
    Nämlich ich möchte irgendwo einen Ort und einen Platz finden,
    0:28:02–0:28:05
    wo ich Permakultur quasi richtig in die Welt bringen kann.
    0:28:05–0:28:08
    Und das ist dann für mich eine klare, spezifische Quelle. Die bringt eine eigene
    0:28:08–0:28:12
    Vision mit und die Frage ist dann immer nur, passt diese Vision in das Feld
    0:28:12–0:28:16
    des Gesamten oder steht sie eben daneben, dann passt es halt nicht.
    0:28:17–0:28:20
    Und die Beitragenden, wie du sie genannt hast oder Englisch,
    0:28:20–0:28:23
    die Helpers, das sind welche, die kommen dann dazu und die wollen,
    0:28:23–0:28:27
    glaube ich, einfach, die haben vielleicht nicht so diese große Vision so für
    0:28:27–0:28:29
    sich oder für was ganz, also,
    0:28:30–0:28:33
    oder vielleicht dann auch wieder im kleineren tatsächlich, das ist wieder spannend,
    0:28:33–0:28:35
    also so einfach ist es nicht, aber die, also ich hatte die Idee,
    0:28:36–0:28:38
    die wollen vor allen Dingen tatsächlich einen guten Job machen, so,
    0:28:38–0:28:42
    ja und das ist dieses so, ich gehe nicht so richtig, also nicht in dieses Risiko
    0:28:42–0:28:44
    so sehr zu gehen und nicht so auch dieses,
    0:28:44–0:28:47
    ich baue was auf, vielleicht agiere ich auch selber unternehmerisch,
    0:28:48–0:28:51
    sondern ich möchte jetzt bei diesem Permakultur, bei der spezifischen Quelle,
    0:28:51–0:28:55
    ich möchte dabei sein und ich möchte da jeden Tag vier Stunden quasi mit auf
    0:28:55–0:28:57
    dem Feld stehen und möchte das machen,
    0:28:57–0:29:02
    aber ich folge quasi ihm sehr und mache da halt gut mit.
    0:29:02–0:29:05
    Und das ist unendlich wichtig.
    0:29:06–0:29:09
    Das ist genau, worum es eben geht. Und da habe ich noch eine Frage.
    0:29:09–0:29:12
    Was ist vielleicht, wenn ein Konflikt in der Wahrnehmung entsteht?
    0:29:12–0:29:18
    Also wenn zum Beispiel eine Person oder die globale Quelle das Gespür hat,
    0:29:19–0:29:23
    hey, ich sehe dich eher als den Beitragenden, aber der Mensch sagt,
    0:29:23–0:29:25
    aber ich sehe mich doch als spezifische Quelle.
    0:29:25–0:29:27
    Grundsätzlich in dem Beispiel,
    0:29:28–0:29:32
    Würde ich an der Stelle nochmal die Vorstellung der globalen Quelle von Gemeinschaft
    0:29:32–0:29:35
    anschauen oder besprechen.
    0:29:35–0:29:43
    Also weil so eine Art Zuweisung oder so fühlt sich irgendwie sehr einordnend an.
    0:29:43–0:29:47
    Also im Idealfall ist ja die globale Quelle so einladend, dass da,
    0:29:47–0:29:49
    sage ich mal, klar ist, hey, da kannst du mitmachen.
    0:29:50–0:29:54
    Und weil manchmal, sage ich mal, kann ja Gemeinschaft auch heißen, ich sage dir was zu tun.
    0:29:54–0:29:57
    Das ist eine andere Form. Also Gemeinschaft ist ja nicht definiert,
    0:29:57–0:30:00
    gibt es ja kein Regelwerk für.
    0:30:00–0:30:05
    Das heißt, das wäre das, was auf Seite der globalen Quelle spannend wäre.
    0:30:05–0:30:11
    Und ich würde da versuchen, möglichst ehrlich einen Austauschrahmen zu finden
    0:30:11–0:30:17
    im Sinne von, was ist denn dein gefühltes Erleben hier?
    0:30:17–0:30:23
    Also eine Quelle hat meistens eben ein sehr starkes Gefühl oder Gespür für etwas.
    0:30:24–0:30:26
    Und es kann sehr wohl sein, dass wir das manchmal verwechseln.
    0:30:27–0:30:30
    Also zum Beispiel, ich mache viel Prozessbegleitung, ich mache viel Facilitation.
    0:30:31–0:30:35
    Komme in ganz viele Felder von globalen Quellen, entweder weil ich eingeladen
    0:30:35–0:30:41
    bin, um zu facilitieren oder aber weil ich auch einfach nur Gast in einer Veranstaltung bin.
    0:30:41–0:30:46
    Wenn ich da gleich meine ganze Geschichte als Facilitator und Prozessbegleiter
    0:30:46–0:30:50
    mit reinbringe und mich hinstelle und sage, Hallo, so kann man das aber gar nicht machen.
    0:30:50–0:30:52
    Du müsstest an der Stelle eigentlich so und so und ich bin spezifische Quelle
    0:30:52–0:30:54
    für Prozessbegleitung.
    0:30:55–0:30:59
    Kann das an der Stelle zum Beispiel unpassend sein, weil das vielleicht da gar
    0:30:59–0:31:03
    nicht passt, weil ich nur Teilnehmender auf der Veranstaltung gerade bin,
    0:31:03–0:31:08
    während an anderer Stelle das vielleicht tatsächlich gewünscht ist oder auch
    0:31:08–0:31:11
    hilfreich wäre und jetzt habe ich gesagt gewünscht ist,
    0:31:12–0:31:17
    vielleicht hat die globale Quelle noch nie was von guter Prozessbegleitung gehört.
    0:31:17–0:31:20
    Und dann komme ich um die Ecke und sage so Dinge, wie wir sollten mal gut miteinander sprechen.
    0:31:21–0:31:23
    Und dann sagt die globale Quelle, ja, aber du, ich habe doch eine E-Mail geschrieben,
    0:31:23–0:31:24
    ist doch alles gut, oder?
    0:31:24–0:31:31
    Also das heißt, spezifische Quellen treten in das Quellenfeld und bringen ja
    0:31:31–0:31:35
    auch eventuell etwas mit dazu, was total notwendig ist,
    0:31:35–0:31:40
    um gut voranzukommen, aber vielleicht der globalen Quelle überhaupt gar nicht bewusst ist.
    0:31:40–0:31:43
    Also das heißt, wenn wir in diesen Kreisen denken, bringe ich etwas dazu,
    0:31:44–0:31:47
    was total am Rand des Quellenfeldes liegt oder vielleicht sogar draußen.
    0:31:48–0:31:52
    Und dann entsteht da im Idealfall ein wertschätzender Dialog im Sinne von,
    0:31:52–0:31:56
    was kannst und möchtest du hier als spezifische Quelle beitragen,
    0:31:56–0:32:00
    warum hat das mit meiner Vision der globalen Quelle zu tun und was erkenne ich
    0:32:00–0:32:02
    vielleicht einfach auch nicht und was würde mir helfen.
    0:32:03–0:32:07
    Und manchmal ist es dann auch wichtig zu erkennen, beispielsweise wenn ich als
    0:32:07–0:32:11
    Prozessbegleiter mit einer ganz, ganz gewissen Kulturvorstellung reinkomme und
    0:32:11–0:32:14
    einfach merke, das deckt sich nicht mit der Kultur der Initiative,
    0:32:14–0:32:15
    wo ich da gerade tätig bin.
    0:32:15–0:32:19
    Dann kann ich mich hinstellen und kann sagen, ich weiß es besser und ich müsste
    0:32:19–0:32:21
    das jetzt hier irgendwie so und so umsetzen.
    0:32:21–0:32:26
    Oder aber ich kann erkennen, dass hier meine spezifische Quelle keinen guten
    0:32:26–0:32:31
    Platz in diesem Quellenfeld findet, weil was die Quellenprinzipien nicht sagen,
    0:32:31–0:32:33
    ist wie die Kultur beschaffen ist.
    0:32:33–0:32:36
    Also das müssen wir auch an der Stelle einfach mal benennen.
    0:32:36–0:32:40
    Der Nationalsozialismus hat sehr gut nach den Quellenprinzipien funktioniert,
    0:32:41–0:32:48
    weil er eine autoritäre Struktur aufgebaut hat rund um eine sehr klare, ausgrenzende Kultur,
    0:32:48–0:32:52
    die wahnsinnig viele Leute in dieses Quellenfeld gezogen hat.
    0:32:52–0:32:55
    Das heißt, wir müssen super sensibel
    0:32:55–0:32:59
    sein, dass, wenn ich nach den Quellenprinzipien handle, heißt es nicht,
    0:33:00–0:33:06
    dass ich werteorientiert handle, heißt es nicht, dass ich menschenachtend handle
    0:33:06–0:33:12
    und also das ist deswegen, für mich ist es immer so ein bisschen so ein...
    0:33:13–0:33:19
    Gleich ein Schauen, wie passen wir da eigentlich zusammen und auch zu akzeptieren,
    0:33:19–0:33:23
    wirklich wenn die globale Quelle sagt, das kann ich nicht verstehen oder das
    0:33:23–0:33:27
    passt nicht dazu, weil dann wird die Zusammenarbeit einfach sehr, sehr hart sein.
    0:33:28–0:33:31
    Ja, das greife ich nochmal auf, weil wir das auch beim letzten Podcast schon
    0:33:31–0:33:35
    gesagt haben, dass dieses Konzept eine Brille ist,
    0:33:35–0:33:38
    die wir uns aufziehen können, um wirklich auch nochmal Bewusstsein zu schaffen,
    0:33:39–0:33:43
    okay, wie sind hier gerade unsere Dynamiken, Wie hat sich das Ganze auch entfaltet? Was ist hier da?
    0:33:44–0:33:48
    Und gleichzeitig das angefüttert werden darf, vor allem mit dieser Idee von
    0:33:48–0:33:53
    gelingender Zusammenarbeit und der Frage von, wie wollen wir eigentlich zusammenkommen?
    0:33:53–0:33:55
    Wie wollen wir miteinander arbeiten und miteinander umgehen?
    0:33:55–0:34:00
    Also dieser Kulturaspekt, den du gerade reingebracht hast und natürlich auch die Frage von, okay,
    0:34:01–0:34:07
    Werte, also die Frage nach Wertearbeit, nach was, also was liegt dem Ganzen
    0:34:07–0:34:11
    noch zugrunde, wie wichtig das ist und das versuchen wir auch in der Begleitung
    0:34:11–0:34:16
    tatsächlich sozusagen uns dazu bedienen aus diesen verschiedenen Systemen und Methoden.
    0:34:16–0:34:19
    Ich würde gerne noch was zum Thema Verantwortung dazu sagen,
    0:34:19–0:34:21
    weil das an der Stelle irgendwie gerade total gut passt.
    0:34:22–0:34:26
    Weil was ich manchmal in Gesprächen erlebe, ist, wenn wir das Quellenthema jetzt
    0:34:26–0:34:30
    so groß spannen, dass dann einige Quellen oder Menschen eben die Quellenverantwortung
    0:34:30–0:34:35
    eigentlich schon leben, sagen so, boah, das ist aber schon echt viel Verantwortung.
    0:34:35–0:34:38
    Und ich möchte da noch einfach kurz zwei Beispiele reinbringen,
    0:34:38–0:34:42
    die für mich das so ein bisschen klären oder eben auch schon ein bisschen die
    0:34:42–0:34:43
    Herausforderung zeigen.
    0:34:44–0:34:47
    Als eine Beispiel, was ich mir immer vorstelle, ist eine Party.
    0:34:48–0:34:51
    Wenn ich als Quelle eine Party organisiere und Menschen zusammenbringe.
    0:34:52–0:34:56
    Dann hat mich mal jemand in diesem Beispiel gefragt, was ist jetzt,
    0:34:56–0:34:59
    wenn auf dieser Party übergriffiges Verhalten passiert?
    0:34:59–0:35:02
    Und Johannes, du sagst immer, die Quelle ist für alles verantwortlich,
    0:35:02–0:35:03
    was im Quellenfeld geschieht.
    0:35:03–0:35:09
    Und dann wäre jetzt meine Antwort hier an der Stelle, es ist quasi schwierig
    0:35:09–0:35:13
    oder zu groß gegriffen, wenn ich jetzt sage, dass die Quelle quasi für das individuelle
    0:35:13–0:35:16
    Verhalten dieser Person die Verantwortung trägt.
    0:35:17–0:35:20
    Aber die Quelle trägt sehr wohl Verantwortung dafür, dass das eine Party ist
    0:35:20–0:35:26
    und dass auf Partys beispielsweise durch Situationen übergriffiges Verhalten geschieht.
    0:35:26–0:35:29
    Und das heißt, ich kann mich nicht rausreden und sagen, ah ja,
    0:35:29–0:35:31
    da war halt irgendjemand blöd und hat sich daneben benommen,
    0:35:32–0:35:37
    sondern nein, ich muss mir darüber Gedanken machen, dass Partys als Räume nicht immer sicher sind.
    0:35:37–0:35:40
    Und ich kann mir dann zum Beispiel Gedanken über ein Awareness-Team machen.
    0:35:40–0:35:43
    Und aber auch da, ich kann mich dann nicht unbedingt hinstellen und sagen,
    0:35:43–0:35:47
    ja, Mai hat das Awareness-Team halt nicht aufgepasst oder war nicht da,
    0:35:47–0:35:52
    sondern es ist in meiner Verantwortung wahrzunehmen, dass solche Situationen
    0:35:52–0:35:57
    geschehen und wie kann ich damit umgehen,
    0:35:57–0:36:01
    dass das, sage ich mal, die ganze Vision und die ganzen Menschen dabei unterstützt
    0:36:01–0:36:04
    und dann eben auch beispielsweise Grenzen zieht.
    0:36:04–0:36:07
    Ein anderes Beispiel, was ich noch daneben legen möchte, Ich bin im Netzwerk
    0:36:07–0:36:12
    Immophilien, da sind viele gemeinschaftsgetragene Orte vernetzt und wir haben
    0:36:12–0:36:15
    dieses Jahr einen Workshop gehabt zum Thema rechte Raumnahme.
    0:36:15–0:36:18
    Und da wurde ganz viel auch aus Ostdeutschland berichtet, dass es manchmal für
    0:36:18–0:36:24
    Initiativen total herausfordernd ist, dann plötzlich sich gegen Rechtsextremismus zu positionieren.
    0:36:25–0:36:28
    Und das ist halt für mich an der Stelle auch ein Quellenthema,
    0:36:28–0:36:31
    dass es eine Klarheit von Seiten der Quelle braucht.
    0:36:31–0:36:35
    Das ist ein Verhalten und das sind Werte, die wir nicht teilen und an der Stelle
    0:36:35–0:36:37
    wollen wir uns abgrenzen.
    0:36:37–0:36:43
    Das ist aber total schwierig, wenn auf dem Ort steht, wir sind ein offener Treffpunkt.
    0:36:43–0:36:47
    Und das ist eben dann wirklich die Verantwortung der Quelle,
    0:36:47–0:36:49
    diese Vision gut zu schärfen.
    0:36:49–0:36:53
    Und beispielsweise eben aus diesem Workshop mit Initiativen aus Ostdeutschland
    0:36:53–0:36:56
    war dann ein großes Gespräch da, dass einige Orte gesagt haben,
    0:36:56–0:37:01
    wir verstehen uns eher als sicherer Ort für marginalisierte Gruppen,
    0:37:01–0:37:03
    für Menschen, die eben nicht überall sicher sind.
    0:37:04–0:37:08
    Das heißt, wir setzen aktiv Grenzen, positionieren uns und sagen auch,
    0:37:08–0:37:09
    es kann nicht jeder rein.
    0:37:10–0:37:14
    Und es gab andere Leute, die gesagt haben, nein, wir wollen diesen Dialograum
    0:37:14–0:37:19
    offen halten, wissen, dass wir dort auch eben mit zum Teil eben rechtsextremen
    0:37:19–0:37:24
    oder gesichert rechtsextremen Fällen in dem Kontext in Kontakt kommen.
    0:37:24–0:37:28
    Und wir machen uns aber Gedanken darüber, wie wir das Ganze machen.
    0:37:28–0:37:31
    Und es gab dann eben die Initiativen, wo ich das Gefühl hatte,
    0:37:31–0:37:34
    dass eben wirklich die Quellenverantwortung nicht komplett übernommen wurde,
    0:37:34–0:37:40
    weil dann aus dieser Vorstellung von Kollektiv kein Konsens in dem Fall gefunden
    0:37:40–0:37:44
    werden konnte, zu sagen, nein, wir positionieren uns hier gegen Rechtsextremismus.
    0:37:44–0:37:47
    Also das sind für mich so Beispiele, die das ganz deutlich machen,
    0:37:48–0:37:50
    was das Thema Verantwortung angeht.
    0:37:50–0:37:54
    Und im Idealfall hat man als globale Quelle dann einfach gute spezifische Quellen
    0:37:54–0:37:58
    um sich, die diesen Prozess total gut unterstützen oder vielleicht auch erstmal
    0:37:58–0:38:04
    kritische, schmerzhafte Fragen stellen, aber der Vision und der Sache dienlich sind.
    0:38:04–0:38:07
    Ja, ich mag da ein kleines Ding dazulegen. Das ist ja auch so.
    0:38:07–0:38:09
    Also wir sprechen viel über das kreative Feld und die Vision.
    0:38:10–0:38:12
    Und für mich ist das kreative Feld auch ein Wertraum.
    0:38:12–0:38:16
    Und dieser Wertraum wird tatsächlich geprägt von der Quelle tatsächlich.
    0:38:16–0:38:20
    Und bei Werteräumen und das ist auch die Idee tatsächlich von gemeinschaftsbasierten
    0:38:20–0:38:24
    Wirtschaften. Und das ist auch wieder ein Paradoxum, das wir auszuhalten haben.
    0:38:24–0:38:28
    Also wir wollen sehr inklusiv sein. Wir machen gemeinschaftsbasiertes Wirtschaften,
    0:38:28–0:38:31
    damit Preise kein ausschließendes Kriterium mehr sind für Menschen.
    0:38:31–0:38:35
    Und gleichzeitig hat eine Gemeinschaft einen drinnen und einen draußen.
    0:38:36–0:38:40
    Und als sich im Franzwerk oder wir, Frank und ich, die Gemeinschaft aufgebaut
    0:38:40–0:38:43
    haben, da gab es auch ganz schnell dieses so, die Gemeinschaft braucht auch Schutz.
    0:38:45–0:38:48
    Wir können es nicht stemmen, es hätte uns total überfordert,
    0:38:48–0:38:53
    quasi alles zu integrieren, sondern da braucht es einen gewissen Werteraum.
    0:38:53–0:38:56
    Und wenn Menschen komplett gegen diesen Werteraum stehen, dann bleiben die zumindest
    0:38:56–0:39:01
    an der Stelle und von einigen privaten Initiativen draußen, weil die Aufgabe viel zu groß ist.
    0:39:01–0:39:05
    Da alles Mögliche mit zu verarbeiten. Und das ist ganz wichtig,
    0:39:06–0:39:13
    dass wir das irgendwie aushalten, diese Vision aus Willkommen, aber auch Begrenzung.
    0:39:13–0:39:19
    Und das ist eine ganz krasse Quellaufgabe, eine Systemgrenze tatsächlich zu
    0:39:19–0:39:21
    ziehen, auch auf Werte-Ebene.
    0:39:21–0:39:23
    Was ist hier da drin und was ist hier eben nicht drin?
    0:39:24–0:39:26
    Wir waren jetzt gerade ganz viel nochmal
    0:39:26–0:39:30
    auch bei den Quellen und bei der Verantwortung, die sie auch tragen.
    0:39:30–0:39:35
    Und gleichzeitig beobachten wir ja, wie wichtig das Loslassen ist auch für die Quellen.
    0:39:35–0:39:38
    Also auf der einen Seite die Verantwortung wirklich zu sich zu nehmen und da
    0:39:38–0:39:45
    was zu halten, auch diese übergeordnete Vision richtig zu tragen und gleichzeitig eben zu merken,
    0:39:46–0:39:50
    wie wichtig dieses eigene oder dieses innere Loslassen und sich darin zu üben
    0:39:50–0:39:55
    ist, damit die spezifischen Quellen so richtig in ihre Kraft kommen können und
    0:39:55–0:39:58
    wirklich neben der Quelle oder mit der Quelle eben so richtig gestalten und
    0:39:58–0:40:00
    dieses Feld für sich auch bespielen.
    0:40:01–0:40:06
    Und da nochmal eine Frage an dich, Johannes. Wie können wir uns in diesem Loslassen üben?
    0:40:06–0:40:10
    Wie können wir sowohl eben die Quellen darin vielleicht auch begleiten und auf
    0:40:10–0:40:14
    der anderen Seite vielleicht auch den spezifischen Quellen was mitgeben,
    0:40:14–0:40:19
    wenn sie merken, da hakt es irgendwie so ein bisschen bei uns im Projekt.
    0:40:20–0:40:24
    Vorneweg geschickt möchte ich nochmal wirklich diese quasi die Sympathie mit
    0:40:24–0:40:27
    den Quellen schicken oder besser Empathie.
    0:40:27–0:40:34
    Jemand bringt etwas in die Welt, was es so vorher noch nicht gibt und es liegt einem total am Herzen.
    0:40:34–0:40:40
    Und dann kommen Leute mit dazu, die alle im besten Sinne beitragen wollen und
    0:40:40–0:40:42
    die haben dann eventuell sogar noch mehr Ahnung als man selbst.
    0:40:44–0:40:48
    Also das heißt, dieses Loslassen, darüber sprechen wir immer so einfach.
    0:40:48–0:40:54
    Aber das wirklich aktiv zu üben ist, ist total schwierig, weil ich ja dann wirklich
    0:40:54–0:40:57
    anerkenne, die Person hat gerade wirklich mehr Kompetenz als ich in dem Bereich
    0:40:57–0:41:00
    oder ich kann es auch realistisch gar nicht machen.
    0:41:01–0:41:06
    Und das heißt, wir könnten super viel über das quasi eben, was loslassen bedeutet,
    0:41:06–0:41:09
    sprechen, aber ich würde gerne mehr eben über die Perspektive der Subquellen
    0:41:09–0:41:15
    sprechen und mein Vorschlag für das Ganze ist tatsächlich, sage ich mal,
    0:41:15–0:41:19
    wieder über Kulturarbeit zu gehen und an der Stelle würde ich empfehlen,
    0:41:19–0:41:21
    eine starke Feedback-Kultur aufzubauen,
    0:41:22–0:41:25
    weil es wird in diesen Kontexten einfach zu Situationen kommen,
    0:41:25–0:41:30
    dass ich als Subquelle gerade was Großartiges am entwickeln bin und mir die
    0:41:30–0:41:34
    globale Quelle total reingrätscht oder mir im Zweifelsfall sogar sagt,
    0:41:34–0:41:36
    ja, das habe ich schon gemacht, musst du gar nicht machen.
    0:41:38–0:41:45
    Und das heißt, wenn ich da nicht eine Gesprächskultur habe, dann ist die Gefahr
    0:41:45–0:41:49
    da, dass eben da ein totaler Groll, hast du auch schon vorher angesprochen,
    0:41:49–0:41:52
    Franka, entsteht, der das total blockiert.
    0:41:52–0:41:57
    Und eben über diese Feedbackkultur kann sich einfach total schärfen,
    0:41:57–0:42:01
    wer eigentlich wann mit welcher Klarheit irgendwie beiträgt.
    0:42:02–0:42:05
    Ja, also Feedback kann da an allen möglichen Stellen reinkommen.
    0:42:06–0:42:08
    In der Soziokratie gibt es eben die Auswertung von Beschlüssen,
    0:42:08–0:42:09
    dass man nochmal drüber spricht.
    0:42:10–0:42:12
    Aus der Softwareentwicklung kann man eine Retrospektive machen,
    0:42:12–0:42:16
    also ein Treffen, wo man nochmal zurückschaut auf einen gewissen Zeitraum und
    0:42:16–0:42:18
    sich fragt, war das eigentlich gut gelaufen?
    0:42:18–0:42:23
    Und eine Sache, die mir vor allem am Herzen liegt oder die mir sehr viel hilft,
    0:42:23–0:42:27
    ist von Brainy Brown, eine Forscherin, die sich sehr viel mit Verletzlichkeit
    0:42:27–0:42:28
    und Scham auseinandergesetzt hat.
    0:42:29–0:42:33
    Und ein Satz, den sie zum Thema Feedback empfiehlt, ist die Geschichte,
    0:42:33–0:42:35
    die ich mir zusammenreime, ist.
    0:42:35–0:42:42
    Das heißt, ich kann auf die Art und Weise Erfahrungen beschreiben und sie besprechbar
    0:42:42–0:42:44
    machen, ohne dass ich direkt in die Bewertung gehe.
    0:42:45–0:42:48
    Das heißt, ich kann sagen, ich habe das Gefühl, dass du mir als globale Quelle
    0:42:48–0:42:53
    nicht die Möglichkeiten zustehst, dass ich mich wirklich als spezifische Quelle entfalten könnte.
    0:42:53–0:42:57
    Was brauchen wir und was sollte sich verändern, dass es gut wirken kann?
    0:42:57–0:43:06
    Und dann kann sich diese Dynamik auflösen und ist nicht mehr so verhakt und
    0:43:06–0:43:08
    wir können dann mehr und mehr auch ins Fließen kommen.
    0:43:09–0:43:14
    Ich hoffe, dass unsere Hörerinnen und Hörer jetzt merken, was für eine Tiefe
    0:43:14–0:43:20
    in dieser Geschichte drinsteckt, in den Quellkonzepten und Prinzipien drinsteckt.
    0:43:20–0:43:23
    Weil wir auf der einen Seite natürlich ganz viel auch das Thema Kultur jetzt
    0:43:23–0:43:28
    bewegen und dazu auch immer wieder anklingt, das Thema Persönlichkeitsentwicklung
    0:43:28–0:43:29
    oder eben innere Arbeit.
    0:43:29–0:43:32
    Also wir hatten im letzten Podcast auch den Quellen mitgegeben,
    0:43:33–0:43:38
    dass eine der wichtigsten Aufgaben sein wird oder ist, sich beherzt mit sich
    0:43:38–0:43:39
    selbst auseinanderzusetzen.
    0:43:40–0:43:43
    Und das gilt natürlich nicht nur für die Quellen, sondern das gilt im besten
    0:43:43–0:43:45
    Fall eben für alle Leute auf diesem Feld.
    0:43:46–0:43:51
    Da vielleicht nochmal die Frage zu dir, Stefan, was bewegt dich da als Begleiter
    0:43:51–0:43:56
    zum Beispiel von unseren Projekten und Initiativen zum Thema innere Arbeit oder
    0:43:56–0:43:57
    Bewusstseinsarbeit? Auslandsarbeit?
    0:43:58–0:44:02
    Viel, eigentlich viel mehr, als wir tatsächlich aktuell schaffen,
    0:44:02–0:44:06
    im Rahmen unserer Begleitung auch zu machen und wo wir auch im Bezillium unsere
    0:44:06–0:44:08
    Angebote erweitern werden im nächsten Jahr,
    0:44:09–0:44:13
    weil einfach klar ist, dass diese innere Welt und die äußere Welt einfach komplett
    0:44:13–0:44:15
    miteinander verbunden und verschränkt ist.
    0:44:15–0:44:19
    Also wenn wir von Verbindungskultur reden oder anerkennen, dass wir in dieser
    0:44:19–0:44:22
    Welt wechselseitig verbunden sind und in einem großen, großen Netzwerk,
    0:44:22–0:44:23
    Beziehungsnetzwerk sind,
    0:44:23–0:44:27
    dann wird klar, dass jede Handlung, die ich tue, Auswirkungen auf das gesamte
    0:44:27–0:44:30
    Netz oder System hat. Es gibt keine, ich mache das nur für mich.
    0:44:31–0:44:36
    Und auch, dass wir im Außen nur das in die Welt bringen können, was in uns ist.
    0:44:36–0:44:41
    Also wir können nur manifestieren, was unserem inneren Seinszustand quasi entspricht.
    0:44:42–0:44:45
    Und wir manifestieren nicht nur unsere bewussten Seiten, sondern wir manifestieren
    0:44:45–0:44:50
    halt auch unsere unbewussten Anteile und Schatten und reproduzieren schlimmstenfalls.
    0:44:51–0:44:56
    Unbewusste Verletzungen und so weiter und bringen das dann gerade als Quellperson
    0:44:56–0:44:58
    oder auch als Quellperson in die Organisation.
    0:44:58–0:45:01
    Also die Kultur beginnt ja da. Und.
    0:45:02–0:45:05
    Einer der wichtigsten Themen da an der Stelle ist Verantwortung.
    0:45:06–0:45:07
    Und du hast Verantwortung vorhin auch genannt.
    0:45:08–0:45:11
    Also in dem Maß von einer hohen, hohen Selbstverantwortung zu erkennen.
    0:45:11–0:45:14
    So, hey, was ich gerade da fühle, was da gerade in mir los ist.
    0:45:15–0:45:18
    Ich bin erstmal selber dafür verantwortlich, was ich hier in mir erzeuge und was ich mache.
    0:45:19–0:45:24
    Und wir haben darüber gesprochen, dass die Quelle in ihrer Verantwortung stehen
    0:45:24–0:45:28
    soll und ich würde dazu sagen, sie ist es ja schon.
    0:45:28–0:45:33
    Also jede Initiative beginnt mit einer Person, das heißt, sie trägt de facto
    0:45:33–0:45:34
    100% der Verantwortung.
    0:45:35–0:45:39
    Und das ist erstmal hart, das muss man erstmal akzeptieren. Wenn ich mit etwas
    0:45:39–0:45:41
    beginne, bin ich zu 100% nicht ganz allein dafür verantwortlich.
    0:45:42–0:45:46
    Und jetzt kommen andere Menschen auf mein Feld, die lade ich ein und die haben
    0:45:46–0:45:49
    die Chance, auch Verantwortung zu übernehmen. Und dann können Verantwortungsteile
    0:45:49–0:45:53
    von mir als Quelle quasi losgelassen werden, weil andere die Verantwortung übernehmen
    0:45:53–0:45:55
    und in die Verantwortung reinwachsen.
    0:45:55–0:45:58
    Das ist, glaube ich, so ein ganz wichtiger Prozess.
    0:45:59–0:46:03
    Und ja, da ist einfach vor allen Dingen die Verantwortung anzunehmen,
    0:46:03–0:46:07
    nicht nur im Außen die ganze Zeit in dieser Organisation zu arbeiten und Strukturen
    0:46:07–0:46:10
    aufzubauen und Geschäftsmodelle und so weiter aufzubauen, sondern vor allen
    0:46:10–0:46:12
    Dingen die Verantwortung, sich Räume zu schaffen und Räume zu halten,
    0:46:13–0:46:14
    um innere Arbeit zu machen.
    0:46:14–0:46:17
    Und die innere Arbeit kann vielleicht auch einfach sein, eine Stunde im Wald
    0:46:17–0:46:20
    unter dem Baum an seinem Sitzplatz zu sitzen und zu meditieren oder einfach
    0:46:20–0:46:22
    in Ruhe zu kommen. Das ist innere Arbeit.
    0:46:22–0:46:25
    Und gleichzeitig weiß ich, wie unendlich herausfordernd das ist,
    0:46:25–0:46:29
    wenn man in einer Position ist, wo man die ganze Zeit am Machen,
    0:46:29–0:46:33
    Machen, Machen ist und für vielleicht auch zu viele Dinge noch die strukturelle
    0:46:33–0:46:35
    und rechtliche Verantwortung trägt.
    0:46:36–0:46:40
    Aber wenn das dann zu viel ist, ich als Person, mir ist es viel zu viel,
    0:46:40–0:46:44
    was ich alles tun muss, dann kann ich jetzt wieder unverantwortlich darüber meckern.
    0:46:44–0:46:48
    Oder ich kann Verantwortung dafür übernehmen, diese Bereiche irgendwie abzubauen,
    0:46:48–0:46:50
    damit ich Zeit für mich habe, um meine Arbeit machen zu können.
    0:46:51–0:46:53
    Da wird es richtig spannend für mich.
    0:46:55–0:47:00
    Also ich habe auch über die Quellprinzipien wahnsinnig viel einfach über mich selber gelernt.
    0:47:01–0:47:05
    Also das heißt, wenn ich mir angeschaut habe, wie ich selbst in den Quellen agiert habe,
    0:47:05–0:47:11
    die ich gehabt habe und zum Teil eben auch vielleicht noch habe und da einfach
    0:47:11–0:47:15
    anzuerkennen, also meine Verantwortungskarriere, sage ich mal,
    0:47:15–0:47:17
    hat früh begonnen als Jugendleiter.
    0:47:17–0:47:22
    Und also mir würde es heute grauen, weil ich einfach super autoritär war und
    0:47:22–0:47:24
    halt den Kindern und Jugendlichen, mit denen ich unterwegs war,
    0:47:24–0:47:27
    halt einfach sehr direkt gesagt habe, was ich jetzt gerade für richtig halte,
    0:47:27–0:47:29
    würde ich heute so nicht mehr machen.
    0:47:29–0:47:33
    Da hat sich meine eigene Perspektive weiterentwickelt und das ist eben diese
    0:47:33–0:47:35
    Arbeit, von der du sprichst, Stefan.
    0:47:35–0:47:39
    Und gleichzeitig merke ich beispielsweise gerade immer noch.
    0:47:39–0:47:44
    Es ist dann so verführerisch, egal in welcher Quellenrolle oder wie,
    0:47:44–0:47:48
    in das Muster zu tappen von ich weiß ja jetzt schon, was jetzt hier richtig ist.
    0:47:48–0:47:52
    Und aber eigentlich beschreiben die Quellenprinzipien ja wirklich eine Form
    0:47:52–0:47:59
    der Zusammenarbeit, um kreativ schöpferisch zu sein, also etwas Neues zu schaffen.
    0:47:59–0:48:02
    Und ich merke, dass es total schöne Zusammenarbeiten gibt mit Leuten,
    0:48:02–0:48:06
    wo ich mich dann total fallen lassen kann und sehr wohl meine spezifische Quelle
    0:48:06–0:48:10
    oder Quellverantwortung haben kann, aber wirklich auch etwas Neues entstehen lassen kann.
    0:48:10–0:48:14
    Und in anderen Fällen klammer ich mich total an das, wo ich sage,
    0:48:14–0:48:15
    das muss aber genau so und so geschehen.
    0:48:15–0:48:22
    Also das ist einfach wirklich diese Wahrnehmung dessen, wie wir uns dann eigentlich
    0:48:22–0:48:28
    auch in diesem Feld bewegen, wenn wir im Unbekannten sind, wenn wir etwas Neues aufbauen.
    0:48:29–0:48:32
    Wir kommen auch langsam zum Ende von unserem Podcast und ich hoffe,
    0:48:33–0:48:35
    dass vor allem eines irgendwie nochmal so deutlich geworden ist,
    0:48:36–0:48:40
    dieses Thema lädt uns ein, zu reflektieren, auch die Frage nach dem Warum zu
    0:48:40–0:48:44
    stellen, also so rauszufinden, okay, was passiert hier, welche Dynamiken sind
    0:48:44–0:48:46
    bei mir oder bei uns am Start.
    0:48:46–0:48:51
    Und diese Quellbrille ist im besten Fall eben aufschlussreich und irgendwie
    0:48:51–0:48:56
    dienlich, dass wir vor allem mit so einer, Johannes, du hast es mal gesagt,
    0:48:56–0:49:00
    mit so einer ständigen Vibration an Quellimpulsen überhaupt umgehen können.
    0:49:01–0:49:06
    Also dass die wirklich aufs Feld fließen können. Und da eben es um diese,
    0:49:06–0:49:10
    ja, gemeinsam etwas erschaffen, dass das da dem Ganzen irgendwie wirklich dienlich ist.
    0:49:10–0:49:15
    Und wir hatten im letzten Podcast eine spannende Forschungsfrage nochmal aufgeworfen,
    0:49:15–0:49:17
    und die ich noch einmal zu dir rüberspielen will.
    0:49:18–0:49:21
    Da hatten wir uns gefragt und uns auch mit Nichtwissen gezeigt.
    0:49:21–0:49:24
    Wir haben gesagt, wir nehmen das mit und wir sind ja auch, wie gesagt,
    0:49:24–0:49:27
    als Forschende da gerade unterwegs und wir wissen es nicht genau.
    0:49:27–0:49:32
    Wie ist das eigentlich mit Quellübergaben? Du hast damit auch vorher eingeleitet,
    0:49:32–0:49:34
    Quellen können übergeben werden.
    0:49:35–0:49:40
    Unsere große Frage beim letzten Podcast war, können Quellen übergeben werden an ein Kollektiv?
    0:49:41–0:49:44
    Und ich hätte richtig Lust, dich dazu noch einmal zu hören. und gleichzeitig
    0:49:44–0:49:49
    schon anzukündigen, dass wir uns ja eben um dieses Thema auch nochmal bei der
    0:49:49–0:49:52
    nächsten Folge nochmal so richtig widmen werden.
    0:49:52–0:49:57
    Aber vielleicht hast du Lust, da so einen kleinen Spoiler mit einer kleinen Antwort zu geben.
    0:49:58–0:50:01
    Also wen wir noch nicht erwähnt haben, ist derjenige, der das Ganze initiiert
    0:50:01–0:50:03
    hat, eigentlich die Quellenprinzipien Peter König.
    0:50:03–0:50:07
    Und die Antwort von Peter König auf die Frage ist sehr klar. Nein, das geht nicht.
    0:50:07–0:50:10
    Man kann eine Quelle nicht an ein Kollektiv übergeben.
    0:50:11–0:50:16
    Ich habe jetzt nochmal sehr viel überlegt, so wie könnte man das dann am besten
    0:50:16–0:50:21
    eigentlich erklären, weil der Kontext ist der, dass ja als Quelle lässt man
    0:50:21–0:50:24
    etwas entstehen aus der eigenen Wirklichkeit, in der man ist.
    0:50:25–0:50:28
    Und das heißt, wenn man jetzt zum Beispiel auf eineiige Zwillinge schaut,
    0:50:28–0:50:32
    dann könnte man ja sagen, die sind quasi wirklich identisch,
    0:50:32–0:50:35
    leben im gleichen Umfeld und so. Und es gibt viele Studien, die eben zeigen,
    0:50:35–0:50:37
    die entwickeln sich total unterschiedlich.
    0:50:37–0:50:43
    Das heißt, wenn wir als Menschen in quasi einer wirklich geteilten Wirklichkeit
    0:50:43–0:50:47
    leben würden, dann könnte wahrscheinlich ein solches Kollektiv das weitertragen.
    0:50:47–0:50:52
    Aber nachdem wir, sage ich mal, wirklich eben stark in unseren eigenen Wirklichkeiten
    0:50:52–0:50:59
    leben, ist das erstmal was, was so in dieser Vorstellung nicht direkt möglich ist.
    0:50:59–0:51:03
    Die die Quellimpulse aus unseren verschiedenen Wirklichkeiten,
    0:51:03–0:51:09
    die wir erleben, heraus entwickeln, ist es, sag ich mal, quasi unmöglich,
    0:51:09–0:51:13
    diese Kohärenz, die eigentlich eine Quelle erzeugen kann, als Kollektiv auch aufrechtzuerhalten.
    0:51:13–0:51:18
    Das heißt, ich habe schon von vielen Geschichten gehört, wo an ein Kollektiv
    0:51:18–0:51:22
    übergeben wurde und was meistens über die Zeit geschieht, ist, dass,
    0:51:23–0:51:28
    die Leute eben unterschiedliche Wirklichkeiten für sich leben und dann eben
    0:51:28–0:51:30
    auch sich auseinanderentwickeln.
    0:51:31–0:51:34
    Das heißt beispielsweise, wenn es dann drei Leute gibt, die eine Person ist
    0:51:34–0:51:37
    für die Finanzen zuständig, die andere Person ist für die Prozesse zuständig,
    0:51:37–0:51:39
    die andere Person macht die Community.
    0:51:40–0:51:44
    Dann ist es sehr wahrscheinlich, dass nach mehreren Jahren da vielleicht drei
    0:51:44–0:51:48
    separate Säulen stehen, aber die Verbindung und die Kohärenz nicht mehr da ist,
    0:51:48–0:51:50
    die die Quelle halt ursprünglich eben in ihrer Verantwortung hat.
    0:51:51–0:51:54
    Auch die Frage ist immer, wer nimmt diese Verantwortung? wirklich so wahr als
    0:51:54–0:51:56
    Kohärenz, das zu schaffen.
    0:51:56–0:51:59
    Und dann kommt vielleicht noch jemand dazu und sagt, ich habe eine ganz neue Idee.
    0:52:00–0:52:05
    Und dann ist die Frage, irgendwo und wie kann das sich einfügen und wie kann das wirklich werden?
    0:52:06–0:52:10
    Und ich habe beispielsweise eben mit einer Organisation neulich gesprochen,
    0:52:10–0:52:14
    wo die Gründungsperson rausgegangen ist, dass es jetzt zwei Vorstände gibt.
    0:52:15–0:52:18
    Und ich habe gefragt, hat da eigentlich eine Übergabe stattgefunden?
    0:52:18–0:52:20
    Und an der Stelle ist es sogar so, da hat gar keine Übergabe stattgefunden.
    0:52:21–0:52:22
    Die Person ist nicht mehr Teil der Organisation.
    0:52:23–0:52:26
    Und jetzt sind die beiden quasi plötzlich als Kollektiv unterwegs und es gibt
    0:52:26–0:52:28
    an einigen Stellen nicht mehr die Kohärenz.
    0:52:29–0:52:33
    Und durch dieses Gespräch war jetzt eins der Anliegen, mal hinzuschauen,
    0:52:33–0:52:35
    machen wir wirklich eine Übergabe?
    0:52:35–0:52:39
    Wollen wir das wirklich wieder zusammenführen? und am Anfang habe ich ja gesagt,
    0:52:39–0:52:41
    die Quellenprinzipien sind Erfolgsmuster.
    0:52:41–0:52:46
    Es kann einfach sein, dass über die Zeit sehr wohl die Arbeit weitergeführt
    0:52:46–0:52:51
    wird, aber der Erfolg, also diese Qualität, dieses besondere Zusammenarbeiten
    0:52:51–0:52:55
    und dieses Weiterentwickeln der Vision nicht mehr so aufrechterhalten werden kann, sondern eben,
    0:52:56–0:53:01
    Müder wird, so ein bisschen mehr. Wir machen halt das, was wir immer gemacht haben und ist doch gut.
    0:53:02–0:53:05
    Und dann eben das Potenzial für Spannungen sehr groß ist.
    0:53:05–0:53:09
    Mega. Das werden wir beim nächsten Mal aufnehmen, weil ja auch unser Mithilium
    0:53:09–0:53:13
    immer mehr die Nachfolgeprozesse beschäftigen und auch zu uns kommen.
    0:53:14–0:53:18
    Und diese große Frage von genau, wie können Unternehmungen fortgeführt werden?
    0:53:18–0:53:19
    Wie kann das eigentlich gelingen?
    0:53:19–0:53:23
    Was braucht es dafür? Dazu laden wir dich dann zum nächsten Mal nochmal ein.
    0:53:23–0:53:26
    Ich hatte noch eine Abschlussfrage an dich.
    0:53:26–0:53:30
    Ich weiß, dass du das Thema Quelle auch nochmal weiter bewegen willst,
    0:53:30–0:53:32
    auch so richtig mit Forschung.
    0:53:32–0:53:37
    Du möchtest eine Forschung initiieren, um eine Mustersprache eigentlich zu entwickeln,
    0:53:37–0:53:42
    um herauszufinden, was sind eigentlich die Erfolgsmuster genau?
    0:53:42–0:53:44
    Wie können wir auch dem Ganzen Sprache geben?
    0:53:45–0:53:48
    Magst du uns da nochmal ein kleines bisschen von erzählen, was du da so vorhast?
    0:53:49–0:53:53
    Genau, das ist gerade ganz am Frisch Entstehen in auch Vernetzung von verschiedenen
    0:53:53–0:53:56
    Initiativen, also mit euch im Mycelium und auch anderen.
    0:53:57–0:54:01
    Mein Anliegen ist eben zum einen einen gewissen Austauschraum für Quellen zu
    0:54:01–0:54:06
    schaffen und aber auch die Geschichten und die Erfahrungen wirklich mal nochmal zusammen.
    0:54:06–0:54:10
    Und eine Mustersprache formalisiert das eben ein bisschen, was wir jetzt schon
    0:54:10–0:54:12
    als Erfolgsmuster benannt haben.
    0:54:12–0:54:16
    Und ich kann mir beispielsweise vorstellen, dass die Anerkennung der Quelle
    0:54:16–0:54:20
    ein gewisses Muster sein wird, aber das Spannende wäre eben,
    0:54:20–0:54:24
    das wirklich nochmal feiner auszuarbeiten und anzuschauen, was unterstützt denn
    0:54:24–0:54:27
    da, was bedeutet das denn, wie hängt das mit den Subquellen zusammen und dann
    0:54:27–0:54:31
    so eine Sammlung zu haben eben von Geschichten, aber eben auch verschiedenen Mustern,
    0:54:32–0:54:38
    dass im Idealfall einfach auch noch mehr Organisationen quasi die Quellenprinzipien
    0:54:38–0:54:41
    nach vorne, also in die aktive Anwendung leben können.
    0:54:42–0:54:44
    Ja, weil da glaube ich steckt irre viel Potenzial drin.
    0:54:45–0:54:50
    Schön, da werden wir sicher auch zusammenarbeiten und gemeinsam etwas erschaffen.
    0:54:51–0:54:54
    Ich möchte mich ganz herzlich bei euch beiden bedanken, dass ihr heute da wart
    0:54:54–0:54:59
    und wir diesen Podcast aufnehmen konnten und ich möchte mich noch einmal an
    0:54:59–0:55:02
    unsere Hörerinnen und Hörer wenden. Wenn euch dieser Podcast gefallen hat,
    0:55:02–0:55:05
    dann werdet doch ganz einfach Fördermitglied im Mycelium Ökosystem e.V.
    0:55:06–0:55:09
    Der Verein macht nämlich möglich, dass wir diese Arbeit hier gerade tun.
    0:55:09–0:55:13
    Und wenn euch das gefällt, dann unterstützt uns doch gerne und macht bei uns mit.
    0:55:14–0:55:18
    Vielen Dank an euch alle fürs Zuhören und fürs Dasein und bis zum nächsten Mal
    0:55:18–0:55:19
    zum Thema Nachfolgeprozesse.
    0:55:21–0:55:23
    Ich danke auch und ade.
    0:55:23–0:55:24
    Ciao.
    0:55:26–0:55:30
    Du möchtest diesen Podcast und den Wandel auch finanziell unterstützen?
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    0:55:35–0:55:41
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    0:55:48–0:55:52
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