Diesmal ist die Südtiroler Autorin Waltraut Mittich zu Gast. Sie lebt in Bruneck und schreibt vorwiegend belletristische Literatur und setzt sich in ihren Werken insbesondere mit ihrer eigenen Familie und Herkunft und der Südtiroler Geschichte auseinander. Sie hat erst spät angefangen sich nur dem Schreiben zu widmen, hat aber bereits einiges veröffentlicht bis heute und ihr letztes Werk, das im März 2025 veröffentlicht wurde, heißt "hierorts bleiben" und ist in der Edition Laurin erschienen. Ihre Lebensgeschichte und ihren Werdegang hören Sie hier im Gespräch mit Gertrud Prenn.

Herbert Quinz ist ein Südtiroler im Ausland. Der Herzchirurg arbeitet am Klinikum Nürnberg als Gesundheitsmanager. In Toblach aufgewachsen, studierte er in Padua, Barcelona und Berlin. Quinz hat drei Kinder und ist mit einer Kardiologin aus Katalonien verheiratet. Nach Südtirol kommt der 1979 geborene Quinz zwei bis drei Mal im Jahr. Bei einem Treffen der Südsterne wurde er von Sigrid Flenger ins Radio Wohnzimmer eingeladen. Südsterne ist eine Vereinigung der Südtiroler im Ausland.

Wenn es um die Südtirol Autonomie, um die Deutsche Schule in Südtirol oder um den Proporz geht, dann findet der Landeskommandant der Schützen Christoph Schmid klare Worte. Ganz generell nimmt sich der in Eppan Berg aufgewachsene Schmid kein Blatt vor dem Mund. Der 45jährige macht sich viele Gedanken um den Fortbestand der österreichischen Minderheit in Italien, was auch mit der Vergangenheit seines Vaters zu tun hat, der als Optantenkind in Jenbach geboren wurde und Ungerechtigkeiten erlebt habe. Schmid wohnt in Neumarkt und ist in der Baubranche tätig.

Wer wissen will, unter welchen Traminer Steinen sich Ringelnattern und Kreuzottern versteckt halten, der fragt am besten bei Wolfgang Dibiasi nach. Der studierte Biologe und Zoologe spürt schon seit seiner Kindheit Schlangen und Spinnen nach. Er hat sein Wissen darüber sogar zu seinem Beruf gemacht. Der 35jährige dreht Videos und informiert auf Youtube über das Verhalten der stoischen Tiere, die eine besondere Ausstrahlung haben: sie flössen Respekt ein. Diese für ihn faszinierende Eigenschaft der Schlangen und Spinnen hat Dibiasi für sich selbst auch erreicht, unter anderem durch hartes Training. Nur leider hinterließ der Kampfsport seine Spuren...

Dass sein Vater bei der Waffen-SS bei Folterungen dabei gestanden hat, steht für Thomas Casagrande außer Frage. Ob der Vater Hand anlegte, das lässt sich nicht belegen. In jedem Fall hatte der Vater Otto Casagrande bei der Waffen-SS Karriere gemacht. Sohn Thomas Casagrande hat dafür viele Belege gesammelt und sie im Buch "Schatten: unsere Väter in der Waffen-SS" zusammengefasst. Was der Vater gemacht hat, heißt er nicht gut, aber Casagrande sagt: "Ich verstehe es." Vielleicht sei er auch gerade für das Verstehen der Handlungen seines Vaters in eine linksradikale Gruppe eingetreten. Thomas Casagrande war bei Straßenschlachten dabei, habe aber selbst nur einmal etwas geworfen. Er verabscheut Gewalt, vielleicht weil er selbst Gewalt erlebt hat. Der Vater hatte ihn auch mit dem Lederriemen geschlagen.

Irene Schlechtleitner hat auf mehreren Fachgebieten Kenntnisse erworben, sie hat diverse Ausbildungen absolviert und abgeschlossen: Grafik, Geburtshilfe, Publizistik. "Ich hatte immer das Gefühl, dass das, was ich weiß, zu wenig ist." Weil ihre Eltern ein Kaffee in Meran betrieben, lag es nahe, dass sie die Hotelfachschule besucht. Danach ging sie nach Bologna, später zum Studium nach Wien. Sie spricht mehrere Sprachen, hat eine Jogalehrerinnenausbildung, ist Kraniosakraltherapeutin. Im Radio Wohnzimmer erzählt Irene Schlechtleitner von den Stationen ihres Lebens.

Rudolf Kerschbamer aus Lana liebt es im Garten zu sein, sammelt leidenschaftlich alte Apfelsorten, Chilischoten verschiedenster Schärfe und in seinem Garten wachsen auch über 350 Tomatensorten. Dass er aber eigentlich ein sehr erfolgreicher Wirtschaftsprofessor an der Uni in Innsbruck, das wissen vielleicht weniger Menschen in seiner Heimatgemeinde Lana. Und es war alles andere als klar damals, dass er in diese Richtung gehen würde. Seit 25 Jahren ist er jetzt Uni Professor an der Wirtschaftsfakultät in Innsbruck. Über sein vielseitiges Leben zwischen Garten und Universität erzählt er hier im Gespräch mit Gertrud Prenn.

Gianluca Iocolano macht sich einen Spaß daraus, sich als Walschen Südtiroler zu bezeichnen. Mehr noch: er beschreibt in Form von Bühnenmonologen das, was die italienischsprachigen an den deutschsprachigen Südtirolen kurios finden und umgekeht. Iokolano selbst gehört zur italienischen Volksgruppe, ist aber ab dem 12. Lebensjahr in Pinzagen bei Brixen unter deutschsprachigen Kindern aufgewachsen. Daher kennt er beide Kulturen und damals in Pinzagen staunte er, dass es bei fast allen Familien ein Zimmer aus Holz gab.

Auch wenn es die Feldenkrais Methode schon viele Jahre gibt, ist sie in der breiten Masse vielleicht noch nicht so bekannt. Es ist eine ganzheitliche Bewegungslehre. Sie wurde nach ihrem Entwickler Dr. Moshé Feldenkrais benannt. Es handelt sich nach seiner eigenen Aussage um eine Lernmethode. Marta Rott aus Bozen ist seit 24 Jahren eine Feldenkrais Lehrerin und weiß genau, wem „Feldenkrais“ gut tut oder gut tun kann.

Marta Rott kommt aus einer großen Familie in Völs am Schlern und hat schon früh mit Verlusten umgehen müssen. Wie sie das geprägt hat und wie ihr Lebensweg ausgesehen hat, das verrät sie hier im Radio Wohnzimmer bei Gertrud Prenn.