Wie Reifen und digitale Technologie zusammenkommen
Kennen Sie das? Der Bordcomputer Ihres Autos warnt vor Druckverlust an einem Reifen. Technik, die begeistert, oder? Auf jeden Fall kann Sie so ein Tire Pressure Management System (TPMS) warnen, bevor es ein echtes Reifen-Problem gibt. Seit 2014 ist TPMS in der EU für alle Neuwagen Pflicht.
"Für solche Reifendruck-Kontrollsysteme gibt es prinzipiell zwei Modelle: Das eine basiert auf Sensorik am Fahrzeug, das andere auf Sensoren direkt im Reifen", erklärt Dr. Christian Lerner in dieser vierten Folge des Continental Reifen-Podcasts. Der Physiker entwickelt seit mehr als 20 Jahren Reifen für Continental, seine offizielle Funktion lautet "Vice President Connected Tire – Technologies & Analytics". Ihm ist besonders wichtig, dass es nicht nur um Sensorik direkt am Reifen geht, sondern auch um die Integration in intelligente Systeme des Fahrzeugs, beispielsweise das ABS. "Beides brauchen wir für den smarten Reifen."
TPMS ist also längst Standard, welche smarten Reifen-Technologien und Services gibt es darüber hinaus? Da ist Christian Lerner in seinem Element. Er erklärt, was sich hinter einem intelligenten Reifenmanagement verbirgt und warum solche Services für große Fahrzeugflotten wichtig sind. Besonders deutlich wird das am Beispiel eines Entsorgungsunternehmens, in dessen Hallen Scherben, Splitter, Nägel und Schrauben auf dem Boden liegen. Die Reifenmanagementlösung ContiConnect (https://www.continental-reifen.de/bus-und-lkw/flottenloesungen/conticonnect) warnt den Flottenmanager etwa über Sensoren an jedem Reifen vor fallendem Fülldruck durch Einfahrschäden.
Solche datenbasierten Systeme tragen heute schon zu mehr Sicherheit und weniger Kraftstoffverbrauch bei. Und auch der optimale Zeitpunkt für eine Runderneuerung lässt sich über Sensoren ermitteln. "Bei Nutzfahrzeugreifen ist es inzwischen gang und gäbe, das tragende Gerüst wiederzuverwerten: Die Karkasse bleibt, das Gummi kommt neu." Smarte Reifen sind also auch ein Beitrag, um Mobilität nachhaltiger zu machen.
Christian Lerner sagt übrigens, er habe Physik studiert, weil er sich Dinge sehr schlecht merken könne. Das macht im Gespräch mit unserem Podcast-Host Oliver Forster aber einen ganz anderen Eindruck - hören Sie selbst!