Share Serienweise - Streaming-Serien bei Netflix, Disney+ und Co.
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By Ruediger Meyer
The podcast currently has 266 episodes available.
Mit der zweiten Staffel von "Silo" (5:25) bringt Apple TV+ einen der größten Hits des letzten Jahres (nicht nur) für Roland, Holger, Michael und Rüdiger zurück. Die Adaption der Romanreihe von Hugh Howey bot nicht nur nervenzerreißende Spannung, sie lieferte auch eines der faszinierendsten Mysterien der letzten Jahre. Das wurde zum großen Teil im Finale der ersten Staffel aufgedeckt. Was hat das nun für Auswirkungen auf die neuen Folgen? Kann die Serie mit Rebecca Ferguson trotzdem das hohe Niveau halten? Oder liefert die Öffnung der "Silo"-Welt nicht nur für ihre Hauptfigur sondern auch für das Publikum unüberwindbare Hindernisse? Auch mit der zweiten Staffel von "Bad Sisters" (42:13) knüpft Apple an einen Erfolg an, der zumindest für Michael und Holger zu den zehn besten Serien 2023 gehörte. Anders als die erste Staffel, die auf der belgischen Serie "Clan" basierte, hat die zweite Staffel nun allerdings keine Vorlage mehr. Was bedeutet das für die Qualität der schwarzen Komödie von und mit Sharon Horgan? Und schließlich schickt Wow mit "The Day of the Jackal" (1:07:33) eine Neuauflage von Frederick Forsyths Politthriller ins Rennen, die Eddie Redmayne als einen Profikiller zeigt, der in ganz Europa prominente Ziele ins Visier nimmt und gleichzeitig von Lashana Lynch gejagt wird. Wie funktioniert eine Geschichte, die vom versuchten Attentat auf Charles de Gaulle inspiriert wurde, wenn man sie in die Jetztzeit verlegt?
PS: Es geht wieder los! Wir suchen Eure besten Serien des Jahres 2024. Eure Top 10 könnt ihr wie immer einschicken an Serienweise (at) web.de. Einsendeschluss: 30.12.
PPS: Sorry für die krankheitsbedingt schwächere Tonqualität in dieser Woche.
Cold-Open-Frage: "Was war das trumpigste Serien-Reboot aller Zeiten?"
Mit "Achtsam Morden" (3:08) verfilmt Netflix einen internationalen Bestseller von Karsten Dusse. In der deutschen Krimikomödie spielt Tom Schilling einen Anwalt, der seine Tätigkeit als Fixer für einen Gangsterboss mit seiner Rolle als Ehemann und Vater in Einklang bringen muss und aus Achtsamkeit zum Mörder wird. Rüdiger spricht mit Holger und dem Achtsamkeits-Seminar geschulten Holger über den neuesten Netflix-Versuch, eine erfolgreiche deutsche Serie zu lancieren. Kann schwarzer Humor aus deutschen Landen funktionieren? Und hat Tom Schilling für die Hauptfigur das richtige Alter? Für die zweite Staffel von "The Old Man" (31:28) bei Disney+ wäre er auf jeden Fall zu jung, denn hier kreuzen die rüstigen Senioren Jeff Bridges und John Lithgow die Klinge, oder besser gesagt kreuzten, denn in den neuen Folgen sind sie gemeinsam unterwegs, um ihre (Zieh-)tochter aus Afghanistan zu retten. Schließen die neuen acht Folgen an den grandiosen Auftakt der ersten Staffel oder das eher schwächere Ende der Debütsaison an?
Cold-Open-Frage: "Was halten wir von Amazons neuem KI-Recap-Feature?"
Wer den neuen Netflix-Hit "Territory" (3:43) anschaut, kommt nicht drum herum, automatisch den Vergleich mit "Yellowstone" zu ziehen. Ob nun schamlose Kopie oder clevere Inspiration: die australische Outback-Serie mit Anna Torv spielt exakt auf der gleichen Klaviatur wie Taylor Sheridans Rancher-Saga mit Kevin Costner: teils Familiensaga, teils Seifenoper und teils Erbfolge-Drama. Reicht das, um in Kombination mit atemberaubenden Landschaftsaufnahmen aus dem Northern Territory "Yellowstone"-Fans und -Unbeleckte zu überzeugen? Überzeugt hat auf jeden Fall die erste Staffel von "Diplomatische Beziehungen" (27:36). Der Politthriller mit Keri Russell als US-Botschafterin in London war 2023 einer der größten Hits von Netflix - und endete abrupt. Die sechs neun Folgen schließen unmittelbar an den brutalen Cliffhanger an und bieten dieses Mal zumindest für Michael eine neue Geheimwaffe: Alison Janney als US-Vizepräsidentin. Hält die Serie davon abgesehen Spannung und Bingefaktor weiter hoch?
Cold-Open-Frage: "Welche zwei Serien aus der gleichen Stadt würden wir gerne in einem Crossover sehen?"
Mit der Verfilmung von Jilly Coopers "Rivals" (3:25) versucht Disney+ sein eigenes "Bridgerton" zu bekommen - zumindest was den freizügigen Sex angeht. Die Bestseller-Adaption erzählt vom England der 1980er, in dem die Protagonisten genauso freizügig sind wie das aufkommende Privatfernsehen, das den Rahmen für den (im übertragenen Sinne) Schwanzvergleich zwischen einem Senderchef (David Tennant), einem Investigativjournalisten (Aidan Turner) und dem Dr. Rainer Klimke Großbritanniens (Alex Hassell) bildet - allerdings in der Womanizer-Version. Holger, Michael und Rüdiger fragen sich: Kann das unterhaltsam sein? Die Frage stellt sich bei "The Devil's Hour" (32:47) nicht, schließlich war Amazons Antwort auf "Dark" in der ersten Staffel ein echt spannender Rätselspaß. In der zweiten Staffel ist die Katze allerdings aus dem Sack und eine bereits bestellte dritte Staffel macht die fünf neuen Folgen mit Peter Capaldi zu einem gefürchteten Mittelteil. Bevor Michael und Rüdiger beantworten ob die zweite Staffel funktioniert, müssen sie sich allerdings erst einmal klar werden, ob sie sie verstanden haben.
Cold-Open-Frage: "Wer sollte Mike Flanagas ,Carrie' werden?"
Zwei neue Apple-Serien sind in dieser Woche bei Holger und Rüdiger im Fokus. Zu Beginn geht es um die Bestseller-Verfilmung "Disclaimer" (3:16) mit der Alfonso Cuarón seine Hauptdarstellerin Cate Blanchett auf eine Entdeckungsreise schickt, wer ein Kapitel ihres Lebens zu einem Buch umfunktioniert hat und damit ihr Leben vernichten will. Aufgrund der komplizierten Struktur der Serie versuchen wir so gut wie möglich, spoilerfrei zu bleiben, was allerdings insofern schwierig ist, da die Serie in ihrem ganz eigenen Disclaimer ankündigt, dass noch etwas passieren wird und weil sowohl Holger als auch Rüdiger die Serie nach drei Folgen eigentlich gerne abgebrochen hätten, man aber nach Ende der sieben Folgen auf die ersten Episoden noch einmal ganz anders blickt. Ist das ein tragfertiges Serien-Konzept? Das war auf jeden Fall die erste Staffel von "Shrinking" (36:31), die jetzt in die zweite Runde geht. Die Psycho-Therapeutendramedy mit Jason Segel, Harrison Ford und Jessica Williams beschreitet für Rüdiger den exakt gleichen Weg, den auch "Ted Lasso" eingeschlagen hat -was nicht verwundern kann, weil die Showrunner die Gleichen sind und einer von ihnen, Brett Goldstein, in dieser zweiten Staffel auch wieder vor die Kamera wechselt. Kann er nach Roy Kent noch einmal eine neue Lieblingsfigur erschaffen?
Cold-Open-Frage: "Bei welcher Serie warten wir dringend auch auf eine Verlängerungs-Ankündigung?"
Mit "Informant - Angst über der Stadt" (2:53) wagt sich Das Erste an das Remake der BBC-Miniserie "Informer", in dem statt Paddy Considine jetzt Jürgen Vogel ein Terrorattentat verhindern soll - und zwar auf die Elbphilharmonie. Als Hamburger haben Holger und Rüdiger ein wenig Probleme mit der Nahverkehrsverbindung, die eine der Figuren wählt, aber funktioniert zumindest die Serie? Oder hat sich die ARD mit diesem Sechsteiler eine so unlösbare Aufgabe gelassen wie Garry Kasparow gegen IBMs Schachcomputer Deep Blue? Die Arte-Miniserie "Rematch" (30:07) erzählt das legendäre 1997er Duell der beiden Schachgiganten neu, benutzt aber den vermaledeiten Disclaimer, dass man sich einige Freiheiten bei dieser Geschichte genommen hat. Haben sich die Macher damit vielleicht selber Matt gesetzt? Und schließlich tauchen wir mit "The Last Days of the Space Age"(58:37) ein in die australische Geschichte der späten 1970er Jahre als in Perth der Absturz des Space Labs mit einem Miss-Universe-Wettbewerb und einer Familiengeschichte kollidiert. Wird der Achtteiler den Hoffnungen gerecht, die Rüdiger am Anfang des Jahres in ihn hatte?
Cold-Open-Frage: "Von welcher Serie hätten wir gerne ein Happy Meal?"
Finale Oho oder Finale Oh No? Das ist die große Frage, die über "Schatten und Flammen" schwebt, dem Staffelfinale der zweiten Staffel von "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht". In einer extralangen Folge rekapitulieren Holger und Rüdiger, was in Khazad-Dûm, Numenor, Rhûn und Eregion (RIP) passiert ist und diskutieren welche Schauplätze besser funktioniert haben und welche weniger, und welche Hinweise die Showrunner in Interviews gegeben haben - u.a. über die Identität des Dark Wizards. Im Staffelfaziti kritisieren wir die Tendenz wichtige Ereignisse einfach außerhalb der Kamera geschehen zu lassen und den ärgerlichen Umgang mit einigen Figuren. Aber es ist auch Zeit, unvergessliche Bilder und herausragende schauspielerische Leistungen zu loben. Da es aber nur ein Staffel- und kein Serienfinale ist, gilt es aber auch zu orakeln, welche Aufgaben sich die Showrunner für die drei weiteren geplanten Staffeln gelassen haben und was wann wie geleistet werden muss.
Nachdem sie es letzte Woche auf den letzten Drücker in Michaels Quartalsliste geschafft hat, hat jetzt auch Rüdiger "Nobody wants this" (4:28) gesehen, weshalb die beiden noch einmal ausführlich über den Netflix-Rom-Com-Hit sprechen, schließlich sind Kristen Bell und Adam Brody zwei der wichtigsten Serien-Stars aus Rüdigers später Jugend. Was macht die Serie so besonders? Anschließend widmen wir uns dem ersten Versuch von Apple TV+ das deutsche Seriengeschäft zu beleben. "Where's Wanda?" (28:21) mit Heike Makatsch und Axel Stein will eine Art schwarze Krimikomödie sein - und zeigt, dass auch Tim Cooks Streamingdienst nicht über Nacht deutsche Serienschaffende inspirieren kann. Zum Abschluss holen wir mit neun Monaten Verspätung noch "Steeltown Murders" (45:21) nach, die nach ihrem Januar-Start bei Magenta TV jetzt in der Arte-Mediathek zu sehen ist. Die wahre Geschichte um den ersten walisischen Serienmörder, der erst nach 30 Jahren über drei Ecken durch DNA-Analyse überführt werden konnte, ist der krasse Gegenentwurf zu den beiden True-Crime-Serien aus der letzten Woche. Ist er damit auch besser?
Cold-Open-Frage: "Wer sollte bei MGM+ der neue ,Robin Hood' werden?"
Die Schlacht um Eregion hat begonnen. Wie versprochen liefert "Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" mit der siebten Folge der zweiten Staffel die bisher größte Actionsequenz mit Elben, Uruks, einem Troll, Katapulten, einem Mittelerde-Rammbock, doch ohne Zwerge. Aufgrund der dieses Mal relativ linearen Handlung gehen Holger und Rüdiger die Folge "Ewig dem Tode verfallen" in dieser Woche chronologisch durch und sprechen über die Highlights und Lowlights der Schlachtenplatte, die Toten (oder vielleicht doch nicht so Toten) der Schlacht, warum wir nur die FSK-12-Version der Folge gesehen haben und die bislang vermutlich beste schauspielerische Leistung aller 15 Episoden von "Die Ringe der Macht". Und natürlich gibt es am Ende auch noch Spekulationen darüber, was das Finale in der nächsten Woche leisten muss und warum die kommende Folge eigentlich 120 Minuten lang sein müsste, um alle Schauplätze noch einmal einzufangen und die offenen Fragen zu beantworten.
Bevor Michael und Rüdiger ihre besten Serien des dritten Quartals 2024 küren (47:42) und dabei feststellen, dass Juli bis September eher ein schwacher Zeitraum für Serien war, stellen sie noch zwei neue Miniserien vor, die garantiert viele Fans finden und für nur mehr Wirbel sorgen werden, aber weit davon entfernt waren, auf ihren Bestenlisten zu landen. Dabei stellen sie fest, dass Ryan Murphys "Dahmer"-Nachfolger bei Netflix, "Monster: Die Geschichte von Lyle und Erik Menendez" (4:28), und das ARD-Biopic "Herrhausen - Der Herr des Geldes" (28:27) Brüder im Geiste sind. Beides sind True-Crime-Miniserien, die an den gleichen Problemen kranken und in der Inszenierung der Verbrechen ähnlich fragwürdig vorgehen. Darf man bei der Verfilmung von realen Verbrechen das Publikum mit Andeutungen von Vergewaltigungen oder Bombenattentaten kitzeln, als würde man sich in einem Slasher-Film befinden? Darüber gibt es sicherlich unterschiedliche Auffassungen, Michael und Rüdiger sind sich hier aber ausnahmsweise einig. Ganz anders bei den fünf besten Serien der letzten drei Monaten, bei denen sie nur auf eine Überschneidung kommen.
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