Vor 100 Jahren, am 24. Juni 1922, wurde der damalige deutsche Außenminister Walther Rathenau auf offener Straße in Berlin ermordet. Liberaler deutscher Politiker, Jude, Industrieller, Schriftsteller. Die Attentäter gehörten der nationalistisch und antisemitisch eingestellten paramilitärischen Organisation Consul an und wollten die Weimarer Demokratie destabilisieren. Wäre der charismatische Staatsmann, Sohn des AEG-Gründers Emil Rathenau, nicht ermordet worden, hätte die deutsche Geschichte womöglich einen anderen Verlauf genommen, mutmaßte der Historiker Sebastian Haffner. Die Veranstaltung nimmt den 100. Jahrestag der Ermordung Walther Rathenaus zum Anlass, um über dessen politisch-historische Bedeutung sowie den politischen Mord als Instrument demokratiefeindlichen Terrors zu reflektieren – in der Weimarer Republik wie auch in der Bundesrepublik Deutschland heute.