Wenn du dieses “vorbeiziehen lassen” zu deiner zweiten Natur werden lassen willst (ohne Aufwand und Anstrengung), dann musst du zuerst erkennen, dass du der Beobachter bist, anstatt dein Eindruck zu erliegen, das wären deine Gedanken und Gefühle.

Wo wir das erste Mal innerlich “falsch” abbiegen ist, wenn wir dem Gedanken glauben, was da gerade passiert wäre mein emotionales Muster.

In Wahrheit hat es nichts mit dir zu tun - du erfährst es nur.

Viele Menschen sind mit ihrer Aufmerksamkeit etwas zu nah an dieser Stimme dran.

Manche Menschen sogar so nah, dass sie sich mit diesem Denker komplett verwechseln.

Sie meinen: “Ich bin dieser Denker - das ist meine Stimme.”

Genau an diesem Punkt wird das Leben anstrengender, als es sein muss. Denn wenn wir genau hinschauen, dann erzählt diese Stimme so einige Dinge, die nicht ganz wahr sind.

Viel Leid und Drama entsteht, wenn wir uns mit den Erfahrungen (Gedanken, Gefühle, Körperwahrnehmungen, Sinneseindrücke) verwechseln.

Denn diese Dinge können uns niemals in der Essenz ausmachen - denn sie sind immer im Wandel.

Doch leider verhalten sich andere Menschen selten genau so, wie du es dir vorstellst.

Auch läuft im Außen selten alles wirklich nach deinen Vorstellungen.

Das heißt im Klartext: Wenn wir warten, bis im Außen alles perfekt ist, um uns gut fühlen zu können - dann können wir lange warten.

“Da draußen” ist immer alles, wie es ist. Wir machen es dann mit unserem Denken zu dem, was es für uns ist.

Gefühle sind gerade einfach nur da, genauso wie die Lampe an der Decke gerade da ist oder das Kribbeln in deiner Fußsohle.

Es hat nichts mit dir zu tun - du nimmst es einfach nur wahr.

Positive Gefühle sind die natürliche Folge eines Lebens ohne Widerstand gegen das, was ist (ja, auch gegen Gefühle).

“Ja” zu allem sagen, was ist, fühlt sich gut an.

Sagen wir jedoch zu einem Großteil unserer Erfahrungen “Nein”, dann fühlt sich das negativ an. Widerstand erzeugt Leid.

Dieser endlose Strom an (teilweise zusammenhangslosen) Gedanken dient nur einem Zweck - uns von diesem, von uns als unangenehm wahrgenommenen Gefühl abzulenken.

Wir sind mit unserer kompletten Aufmerksamkeit in irgendeiner fiktiven Scheinwelt anstatt bei uns - im Moment.

Dieses harmlos wirkende Ablenken hat jedoch gravierende Folgen für das gesamte Leben: Es zieht sich dadurch nämlich ein unterschwelliges, subtiles Gefühl des Mangels durch alle Lebensbereiche.

Mit etwas Abstand von diesem Gedanken entsteht nur selten der Eindruck, dieser Gedanke wäre etwas wirklich beachtenswertes.

Es ist eher so ein Eindruck von: “Ohje, da hat der Denker heute aber wieder einen pessimistischen Tag” - während du weiterhin innerlich offen und entspannt mit dem Beobachter identifiziert bist.