Majestätsbeleidigung oder notwendige Prüfung?
Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.
In der Corona-Ausschusssitzung Nr. 13 von August 2020 wird das Thema "Mittelstand in der Krise, Staatsverschuldung, Pandemiegewinnler" (1) behandelt. Hier der erste Teil der Zusammenfassung mit der Befragung der Unternehmer Wagner und Reiser.
Karl-Hermann Wagner
Herr Wagner ist einer der ganz großen Krankenhausküchenbetreiber in Deutschland. Sein Unternehmen betreibt Catering für Heime und Krankenhäuser und beschäftigt über 2500 Menschen, manche nicht als Angestellte, sondern in anderen Vertragsverhältnissen.
Herr Wagner begann mit seiner Aussage, indem er erzählte, wie das Gerücht aufkam, dass ein schlimmes Virus, Corona, sich verbreiten würde. Und er hatte daraufhin gedacht, wenn das stimmt, dann muss er sich darauf vorbereiten, dass Mitarbeiter ausfallen, und er fühlte sich verantwortlich dafür, dass die Mitarbeiter und Patienten, die von ihm versorgt werden, auch dann noch versorgt werden können, wenn sich eine schlimme Pandemie breitmacht.
So hatte er begonnen sich Aushilfen einzustellen, um Krankheitsausfälle ausgleichen zu können, was zu dem Zeitpunkt schwierig war, weil in der Gastronomie große Nachfrage nach Mitarbeitern bestand. Außerdem stellte er sicher, dass ein Betriebsarzt mit Problemen des Immunsystems umgehen konnte. Er berichtete, dass er dann einen Arzt, der homöopathisch therapierte gesprochen hätte, ob er bereit wäre, zu helfen. Dieser erklärte dann, dass er das sicher tun würde, aber er hätte auch gesagt, dass sich Herr Wagner keine Gedanken machen solle, denn die WHO wäre schon lange betrügerisch. "Das wäre die nächste Nummer, die die machen".
Nun hatte er sich aber sicherheitshalber die Aushilfen gesichert, hatte sich ärztliche Hilfe besorgt und für mehrere Millionen Euro Fertigmahlzeiten gekauft, damit man "weniger Hände braucht, wenn es losgeht". Wenn die Hälfte seiner Köche ausfallen würden, wie man befürchten musste, war es notwendig, trotzdem mit Aushilfen Essen bereit zu stellen. Eigentlich wäre er berühmt dafür, gutes Krankenhausessen zu machen, aber er wollte für den Notfall vorbereitet sein. Und so hat er diese Fertiggerichte eingelagert, aber nie benötigt.
Dann veröffentlichte die FAZ ein Interview mit einem Chefarzt eines seiner Kunden, den er seit 30 Jahren belieferte. Der hatte in dem Interview gesagt, dass er gar nicht wisse, was los wäre, weil sein Krankenhaus nur zur Hälfte gefüllt war. Zu diesem Zeitpunkt begann der Glaube von Herrn Wagner, dass es eine Pandemie geben würde, zu erodieren. Das Krankenhaus müsse in 14 Tagen Konkurs anmelden, weil die Einnahmen weggebrochen wären, berichtete die FAZ.
Er erzählte, wie er in Krankenhäusern angerufen hatte, welche in der Nähe von Pandemie Hotspots lagen. Aber auch dort erklärte man ihm, dass die Belegung des Krankenhauses gering wäre. Wagner berichtet dann, wie er sich schließlich Gedanken darüber machte, das Gegenteil von dem zu organisieren, was er bei Ankündigung der Pandemie gemacht hatte.
Daraufhin meldete er Kurzarbeit an, was reibungslos abgelaufen wäre. Aber die Politik hätte dann beschlossen, das Insolvenzrecht dahingehend zu ändern, dass Insolvenzen nicht angemeldet werden mussten. Was in seinen Augen die größte wirtschaftliche Katastrophe gewesen wäre. Denn dadurch wurde der Lieferantenschutz ausgehebelt.
Daraufhin hatte er mit seinen Kunden vereinbart, dass diese die Essen im Voraus bezahlen. Wenn sie nicht bezahlten, kaufte er keine Lebensmittel ein. Wodurch er seine Firma davor schützte wegen der quasi staatliche verordneten Insolvenzverschleppung in Gefahr zu geraten.
Dann beschäftigte sich Herr Wagner mit dem Gedanken, dass die Hausbank in Konkurs gehen könnte. Daraufhin hatte er seine Gelder auf Konten in Bundesanleihen angelegt, und kurz vor Monatsende wieder verkauft, um die Löhne und Gehälter zu bezahlen.
Schließlich überlegte er,