Opfer, die in Deutschland regelmäßig "vergessen" werden.
Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.
Zum Tag der Folteropfer am Freitag, den 26.06.2020, sind in den deutschen Medien wieder zahlreiche Beispiele von Opfern in den Ländern medial aufbereitet worden, mit denen Deutschland im Wirtschafts- oder Schießkrieg stehen. Wir werden zum Beispiel über Syrien, den Iran oder Venezuela hören und lesen, sicher aber nicht über Opfer in den USA oder (...) Israel. Dabei ist gerade Israel eines der Länder das sogar ganz offiziell, mit richterlicher Genehmigung und systematisch foltert. Allerdings niemals jüdische Bürger, ausschließlich Palästinenser. Daher hier einige Berichte, welche man in Deutschland sonst nicht wahrnimmt.
Eine Fernsehdokumentation, die verstört
Am 2. September 2019 berichtete Global Research über eine Fernsehdokumentation, die in Australien gezeigt worden war, und die Folterung palästinensischer Kinder zum Thema hat. Der Titel lautete: »Vom israelischen Staat gesponserte Folter von jungen nichtjüdischen Kindern«:
»Dieser Dokumentarfilm legt offen, was die israelischen Unterstützungsmedien immer wieder zu vertuschen versuchen. Es gibt viele aufwühlende Szenen in diesem Film, daher wird dem Zuschauer empfohlen, den Film mit Vorsicht anzuschauen« i.
Das Video wurde mit Altersbegrenzung veröffentlicht ii. Es dauert 45 Minuten und zeigt ein Bild der Besatzung und seiner Unterdrückung der palästinensischen Bevölkerung, insbesondere der Kinder. Bilder wie Siedler auf Jugendliche schießen, während die Armee zuschaut, und viele andere Ungeheuerlichkeiten, die in unseren Medien niemals erwähnt werden. Auch mit Aussagen von jüdischen Aktivisten, die verzweifelt gegen die Gewalt kämpfen. Auch jüdische Opfer von Gewalt, die es natürlich auch gibt, werden erwähnt. Wobei allerdings nicht ausgeführt wird, dass die Siedler und die israelische Besatzungsarmee längst das Land hätte verlassen sollen. Außerdem, darauf weist der Bericht hin, werden »Steinewerfen« oft als Vorwand genommen, um Jugendliche oder Kinder mit der Besatzungsjustiz zu verfolgen.
Der Bericht beschreibt die Foltermethoden, mit denen Geständnisse von den Jugendlichen und Kindern erpresst werden. Und das sind nicht nur Methoden der psychischen, sondern auch physischen Folter. Und der Bericht beschreibt auch Gerichtsverfahren im Sekundentakt.
Mindestens die Praxis, Kinder in Käfigen im Freien während der kalten Jahreszeit der Kälte als Strafe auszusetzen, hätte dem Bericht zufolge Israel nach Berichten von Menschenrechtsgruppen beendet.
Dafür gäbe es aber eine neue Strategie, in der die Kinder systematisch gezwungen würden, als israelischer Spion in ihren Nachbarschaften zu arbeiten. Soldaten erstellen ein systematisches Netz von Kinderspionen, indem sie nachts in die Häuser gehen, aufschreiben, in welchem Bett sie liegen, die Daten und Fotos aufnehmen und daraus das Muster des Netzwerkes festlegen.
Dass Generationen von Kindern und Jugendlichen traumatisiert werden, dürfte kaum zu Frieden führen. Eher zu Verzweiflung, Hass und Gewalt, als zu gegenseitigem Verständnis.
Nebenbei erklärt das Video, dass die Siedleraktivitäten, mindestens seit Sharon, immer mit dem Ziel vorangetrieben worden waren, um einen palästinensischen Staat zu verhindern, was eine prominente Siedleraktivistin offen zugibt.
Bis zum Tode foltern
Am 1. Oktober veröffentlichte der Middle East Monitor einen Beitrag von Ramona Wadi, welche die internationale Gemeinschaft beschuldigt, Komplize bei der Folterung von Palästinensern durch Israel zu sein.
»Die Folterungen, die der palästinensische Gefangene Samer Arabeed durch die israelischen Shin-Bet-Vernehmer erlitten hat, hat einmal mehr bewiesen, dass das Verbot einer solchen Behandlung, wie es in der Vierten Genfer Konvention, dem Römischen Statut und der UN-Konvention gegen Folter verankert ist,