Ein Kommentar von Franz Ruppert.
Das Virus
Bei einem Infektionsgeschehen gehören zwei Hauptfaktoren zusammen:
Ein infektiöser Keim (Bakterie, Pilz, Virus), den man als Krankheitserreger bezeichnet.
Ein Wirtskörper (z.B. ein lebendiger menschlicher Organismus), der von einem potentiellen Krankheitserreger besiedelt wird.
Was dabei an Infektionen, Krankheiten, Todesfällen herauskommt, hängt von der Art der Mikrobe und vom Immunsystem des Wirtskörpers ab, also von der Wechselwirkung zwischen den beiden.
Bei der Corona-Pandemie haben wir als potentiellen Krankheitserreger ein Coronavirus. Coronaviren sind in der Virologie seit langem bekannt. Sie mutieren wie alle Viren. Nun gab es anscheinend zu Ende des Jahres 2019 und zu Beginn des Jahres 2020 ein „neuartiges“ Coronavirus, dessen Neuartigkeit wohl darin bestand, etwas veränderte Enterhaken zu haben („Spike-Moleküle“), mit denen es sich Zugang zu den Zellen eines menschlichen Wirtskörpers verschaffen kann. Wenn es ihm gelingt, sich auf einem Wirtskörper anzusiedeln und sich dort zu vermehren, indem es in viele seiner Zellen eindringt, um diese zum Nachbau seiner genetischen Struktur zu veranlassen, dann kann es auch sein, dass die Wirtskörper diese neuen Viren ausscheiden, vor allem mit ihrer feuchten Atemluft. So kann dieser Typ von Corona-Virus von einem Wirtskörper zum nächsten gelangen.
Der Wirtskörper
Wenn wir den Wirtskörper betrachten gibt es dort also drei Möglichkeiten:
Eine oberflächliche Besiedelung des Wirtskörpers mit diesem Corona-Virus.
Ein Eindringen dieses Virus in Zellen des Wirtskörpers.
Eine Replikation dieses Virus durch die Zellen des Wirtskörpers in großer Anzahl.
Was davon stattfindet, hängt von der Reaktion des Immunsystems des Wirtskörpers ab:
Das Coronavirus bleibt nur auf der Körperoberfläche, wenn die B-Zellen des Immunsystems in ausreichender Anzahl Antikörper produzieren, die verhindern, dass das Virus mit seinen Spikes in die Zellen eindringen kann.
Dem Virus gelingt es, in Körperzellen einzudringen, aber die Zellen werden durch die sogenannten Helferzellen des Immunsystems so gestärkt, dass sie es von alleine schaffen, den Eindringling in Schach zu halten, ohne selbst dabei zugrunde zu gehen.
Dem Virus gelingt es, Wirtszellen in großer Zahl zu entern, sie zur Replikation zu zwingen, so dass sich diese aus eigener Kraft nicht mehr dagegen wehren können. Dann treten die T-Killerzellen des Immunsystems des Wirtskörpers auf den Plan und töten diese vom Corona-Virus infizierten Zellen.
Nehmen diese Infektionen von Zellen durch den Virus überhand und kommen die T-Killerzellen mit dem Abtöten der infizierten Zellen nicht mehr hinterher, dann tritt noch eine vierte Stufe der Immunabwehr in Kraft, die Fresszellen. Diese zerstören nun sowohl die infizierten, wie auch gesunde Zellen am Infektionsherd, z.B. im Rachenraum oder in der Lunge. Das ist eine ultima ratio in der Absicht, durch lokale Zerstörung von Körpergewebe den Gesamtorganismus vor seinem Unterganz zu retten. Das gelingt auch oft und der Wirtskörper braucht danach Zeit, sich von seinen Wunden zu erholen. Es können dabei auch Narben zurückbleiben.
Das Verhältnis zwischen Erregern und Immunantwort
Weil es also um ein Verhältnis zwischen einem Virus und einem Wirtskörper geht, macht es keinen Sinn, einen Virus per se als „neuartig“, „hochinfektiös“ oder gar „tödlich“ zu bezeichnen. Das Corona-Virus, wegen dem die Pandemie ausgerufen wurde, wurde gleich zu Beginn als Erreger einer schweren Atemwegs-Erkrankung definiert: SARS = „Severe Acute Respiratory Syndrom“. Das ist insofern irreführend, weil damit die Vorstellung entsteht, dieser Erreger könne und werde immer und überall schwere Atemwegs-Erkrankungen hervorrufen. Das ist aber nur unter der Voraussetzung der Fall,