Bei uns in der Altstadt gibt es ältere Häuser, die richtig schönen Dachschmuck aufweisen. Auffällig sind dabei die Dachrinnen, welche dort, wo das gesammelte Wasser herausfliesst, oft einen Tier- oder Fabelwesenkopf haben. Früher machte man dies, um damit Böses abzuwenden. Heute in unserer angeblich so aufgeklärten Welt, ist das kaum mehr möglich. Zum einen hat niemand den Glauben, dass das wirken würde und zum anderen würde dafür vermutlich niemand dafür bezahlen. Schade eigentlich. Die Schönheit und Kunst im Alltag geht so infolge des überdominierenden Verstandes verloren. Das Spielerische stirbt dabei. Dabei ist es gerade das oft Unnötige, Spielerische oder Verspielte, das uns guttut und einen wichtigen Gegenpol zur Dekonstruktion unseres Lebenswandels leistet. Ich ermutige Dich heute, diese spielerischen Formen im Alltag zu sehen, zu schätzen und zu geniessen. Sei es eine spontane Kinderzeichnung, ein gelungenes Werbeplakat oder ein spontanes Lächeln auf der Strasse.