Janika Gelinek und Sonja Longolius, die das Li-Be, das Literarurhaus Berlin, leiten, und Felix Müller, der Chef des Kulturressorts der Berliner Morgenpost, unterhalten sich in der dritten Folge über:
Markus Gasser: Die Verschwörung der Krähen (C.H. Beck 238 Seiten, 23 Euro).
In seinem ersten Roman entführt der österreichische Literaturwissenschaftler Markus Gasser in das London um 1700 – ein seuchengeschüttelter Moloch, in dem das kriminelle Biotop in voller Blüte steht und am Hof der Königin Intrigen gesponnen werden. Daniel de Foe, der später durch seinen „Robinson Crusoe“ weltberühmt werden sollte, spielt die Hauptrolle in dieser spannenden Geschichte.
Berit Glanz: Automaton (Berlin Verlag, 288 S., 22 Euro).
Welche Folgen, welche Kosten hat die Digitalisierung unseres Lebens? Berit Glanz, die als Bloggerin und Newsletter-Autorin mit dem Netz bestens vertraut ist, erzählt in „Automaton“ die Geschichte einer Frau, die einen Job als Content-Cleanerin für ein soziales Netzwerk hinter sich hat – und aufgrund der grauenhaften Inhalte nun mit einer Angststörung kämpfen muss. Zusammen mit ihren Freundinnen kommt sie online einer merkwürdigen Sache auf die Spur: das digitale Prekariat ermittelt.
Beppe Fenoglio: Eine Privatsache (Wagenbach, 208 S., 20 Euro).
Der italienische Schriftsteller Beppe Fenoglio wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden. Fenoglio, der den Zweiten Weltkrieg als junger Widerstandskämpfer gegen den italienischen Faschismus überlebte und 1963 im Alter von nur 40 Jahren starb, schildert in diesem Roman das Schicksal eines Partisanen, den die Liebe immer tiefer in das Chaos des Krieges treibt.