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Etwas provokativ – aber wir klären in dieser Episode was Cushing genau ist und warum es diese Erkrankung beim Pferd garnicht gibt.
Diese Erkrankungen kommen beim Mensch und beim Hund vor!
Aufgrund von neuen wissenschaftlichen Studien wurde festgestellt, dass die Abläufe beim Pferd anders verlaufen, daher wurde das früher “Equine Cushing Syndrom” nach dem neuesten Wissenstand umbenannt in
PPID = Pituitary Pars Intermedia Dysfunction.
Pituitary = Hirnanhangsdrüse
Pars intermedia = Zwischenlappen der Hypophyse
Dysfunction = Funktion gestört
Beim Pferd spielt die Hirnanhangsdrüse mit dem ACTH eine Rolle, daher ist per Definition das Cushing Syndrom ausgeschlossen. Ähnlichkeiten zum Morbus Cushing liegen in der Überproduktion von ACTH oder besser der Freisetzung von mehreren POMC-Spaltprodukten aus der Hirnanhangsdrüse. Die Abgrenzung zum Morbus Cushing ist aber zum einem, dass der Zwischenlappen beim Pferd betroffen ist statt der Vorderlappen beim Hund und das ursächlich für die Überproduktion bei PPID beim Pferd eine altersbedingte Degeneration von Nervenzellen im Gehirn ist und nicht wie beim Hund ein Tumor der Hirnanhangsdrüse.
Zu Erkrankungen, die mit vorzeitigen sterben von Nervenzellen im Gehirn beim Menschen einhergehen, gehören die Parkinson-Erkrankung und verschiedene Demenzformen. Bei der Parkinson-Erkrankung sind beispielsweise nur Nervenzellen betroffen, die den Botenstoff Dopamin produzieren. Bei PPID beim Pferd ist das auch der Fall, Dopamin-prozierende Nervenzellen im Gehirn gehen altersbedingt zugrunde. Dopamin ist ein Botenstoff, der unter gesunden Umständen die Hirnanhangsdrüse hemmt, damit wenig ACTH ausgeschüttet wird. Dieser Botenstoff fehlt bei PPID-Patienten durch den Nervenzelluntergang und es kommt zur übermäßigen ACTH Ausschüttung und anderen Spaltprodukten, die dann im Körper die jeweiligen Symptome auslösen, wie zum Beispiel die Hufrehe bei unseren Pferden.
Mehr Informationen zur Hufrehe bekommst du in der Episode #27
-> hier geht zu der Episode #27 Hufrehe
Mehr zu Hufrehe mit einer schönen Infografik findest du bei dem Pferdeliebe Magazin
-> zur Seite
Insgesamt sind 3% der gesamten Pferdepopulation betroffen, bei Pferden über 15 Jahren sind es 20%, das ist statistisch gesehen jedes 5. Pferd über 15 Jahre. Es können Maßnahmen ergriffen werden, je nachdem in welcher Phase des 4-Phasen-Modells sich dein Pferd befindet.
PPID – Risikopatient (2. Phase)
Du solltest dein Pferd, wenn es älter als 15 Jahre alt ist, regelmäßig untersuchen auf klinische Hinweise:
– Fettpolster über den Augen,
– Verhaltensänderungen (Müdigkeit),
– verminderte Leistung beim Reiten
– Probleme im Fellwechsel
– regional lange Haare
– Muskelabbau, besonders an der Rückenlinie
Dieses 4-Phasen-Modell werden wir nun immer auf die verschiedenen Krankheiten anwenden, um dir einen Leitfaden zu geben und zu jeder Phase Massnahmen für dein Pferd erarbeiten.
-> Projekt: gesünderes Pferd!
By Fachtierärztin für Pferde Dr. Veronika Klein5
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Etwas provokativ – aber wir klären in dieser Episode was Cushing genau ist und warum es diese Erkrankung beim Pferd garnicht gibt.
Diese Erkrankungen kommen beim Mensch und beim Hund vor!
Aufgrund von neuen wissenschaftlichen Studien wurde festgestellt, dass die Abläufe beim Pferd anders verlaufen, daher wurde das früher “Equine Cushing Syndrom” nach dem neuesten Wissenstand umbenannt in
PPID = Pituitary Pars Intermedia Dysfunction.
Pituitary = Hirnanhangsdrüse
Pars intermedia = Zwischenlappen der Hypophyse
Dysfunction = Funktion gestört
Beim Pferd spielt die Hirnanhangsdrüse mit dem ACTH eine Rolle, daher ist per Definition das Cushing Syndrom ausgeschlossen. Ähnlichkeiten zum Morbus Cushing liegen in der Überproduktion von ACTH oder besser der Freisetzung von mehreren POMC-Spaltprodukten aus der Hirnanhangsdrüse. Die Abgrenzung zum Morbus Cushing ist aber zum einem, dass der Zwischenlappen beim Pferd betroffen ist statt der Vorderlappen beim Hund und das ursächlich für die Überproduktion bei PPID beim Pferd eine altersbedingte Degeneration von Nervenzellen im Gehirn ist und nicht wie beim Hund ein Tumor der Hirnanhangsdrüse.
Zu Erkrankungen, die mit vorzeitigen sterben von Nervenzellen im Gehirn beim Menschen einhergehen, gehören die Parkinson-Erkrankung und verschiedene Demenzformen. Bei der Parkinson-Erkrankung sind beispielsweise nur Nervenzellen betroffen, die den Botenstoff Dopamin produzieren. Bei PPID beim Pferd ist das auch der Fall, Dopamin-prozierende Nervenzellen im Gehirn gehen altersbedingt zugrunde. Dopamin ist ein Botenstoff, der unter gesunden Umständen die Hirnanhangsdrüse hemmt, damit wenig ACTH ausgeschüttet wird. Dieser Botenstoff fehlt bei PPID-Patienten durch den Nervenzelluntergang und es kommt zur übermäßigen ACTH Ausschüttung und anderen Spaltprodukten, die dann im Körper die jeweiligen Symptome auslösen, wie zum Beispiel die Hufrehe bei unseren Pferden.
Mehr Informationen zur Hufrehe bekommst du in der Episode #27
-> hier geht zu der Episode #27 Hufrehe
Mehr zu Hufrehe mit einer schönen Infografik findest du bei dem Pferdeliebe Magazin
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Insgesamt sind 3% der gesamten Pferdepopulation betroffen, bei Pferden über 15 Jahren sind es 20%, das ist statistisch gesehen jedes 5. Pferd über 15 Jahre. Es können Maßnahmen ergriffen werden, je nachdem in welcher Phase des 4-Phasen-Modells sich dein Pferd befindet.
PPID – Risikopatient (2. Phase)
Du solltest dein Pferd, wenn es älter als 15 Jahre alt ist, regelmäßig untersuchen auf klinische Hinweise:
– Fettpolster über den Augen,
– Verhaltensänderungen (Müdigkeit),
– verminderte Leistung beim Reiten
– Probleme im Fellwechsel
– regional lange Haare
– Muskelabbau, besonders an der Rückenlinie
Dieses 4-Phasen-Modell werden wir nun immer auf die verschiedenen Krankheiten anwenden, um dir einen Leitfaden zu geben und zu jeder Phase Massnahmen für dein Pferd erarbeiten.
-> Projekt: gesünderes Pferd!

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