Eigentlich wollte mein heutiger Gast Katrin Langensiepen einmal die Tagesschau im deutschen Fernsehen moderieren. Doch man sagte ihr: Mit einer offensichtlichen Behinderung geht das nicht! Sie sagt von sich selbst: Weder die Schule noch das Jobcenter hätten Sie ins EU-Parlament gebracht: Es sei die Wut gewesen, die sie angetrieben hat. Geboren wurde Katrin Langensiepen am 10. Oktober 1979 in Langenhagen in Niedersachsen. Aufgrund einer Erkrankung, des TAR-Syndroms, fehlen ihr die Speichen an den Unterarmen. Im Rahmen der „Zero-Conference“ war sie Ende Februar in Wien zu Gast. Das Thema der internationalen Konferenz war: „Politische Teilhabe von Menschen mit Behinderungen“ – wie gemacht für eine EU-Mandatarin. Bei unserem Gespräch, das wir in der UNO-City geführt haben, erzählt Katrin Langensiepen von ihrem Weg ins EU-Parlament und welche Hürden sie dabei überwunden hat. Langensiepen spricht davon in ihrem Leben mehrfach gescheitert zu sein – doch gerade dadurch habe sie viel über sich gelernt. Das Scheitern werde aber Menschen mit Behinderung oft nicht erlaubt, aus Angst sie zu überfordern. Zu Beginn des Gesprächs erinnert sich Katrin Langensiepen an Momente zurück, in denen es weniger darum ging, was sie werden möchte, als darum, was sich andere für sie vorstellen konnten.
Katrin Langensiepen, MdEP (katrin-langensiepen.eu)
Bild: Copyright: Pepo Schuster_austrofocus bei der Zero-Conference 2023 in der Wiener UNO-City
Auf dem Foto ist Katrin Langensiepen in der UNO-City abgebildet. Sie hat gewelltes Haar, trägt eine Brille, ein buntes T-Shirt und einen Rock.