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Wer braucht einen? Was steht drin? Unterschied Schlachtpferd und Nicht-Schlachtpferd? Grün, Lila, Rot? In dieser Episode beantworten wir diese Fragen?
Die Antwort ist einfach – alle! Das bedeutet jeder Equide in der EU, dazu gehören Turnierpferde, Rentner, Shetty, Freizeitpferde und Zebras – falls du eins im Garten stehen hast 🙂
In der Praxis gibt es immer noch Pferde ohne Pferdepass – das führt zu einigen Verboten und Einschränkungen. Ein Pferd ohne Equidenpass darf nicht verkauft werden. Eine Turnierteilnahme ist untersagt und der Transport ist ebenfalls verboten. Ein Mythos der sich hartnäckig hält, ein Pferdepass dient des Besitznachweises. Das ist falsch, dazu benötigt man die Eigentumsurkunde und nicht wie oft angenommen den Pferdepass. Der Equidenpass muss bei Tod der TKB (Tierkörperbeseitigung) vorgelegt werden, wenn dies nicht möglich ist, können Strafen verhängt werden oder im schlimmsten Fall das Pferd liegen gelassen werden am Hof statt es abzutransportieren. Das ist auch der Grund warum auch für alte Pferde ein Pferdepass beantragt werden sollte, da sich sonst in der schon traurigen Situation noch mit Papierkram auseinandergesetzt werden muss. Oft höre ich “Das lohnt sich doch nicht mehr, der ist über 20 Jahre alt” – da ist es aus meiner Sicht gerade aus den genannten Gründen doch sehr wichtig und sinnvoll.
In Deutschland sieht man rote, grüne und lila färbende Pässe und die ausländischen Pässe sehen nochmal ganz anders aus. Was bedeutet denn nun die Farben?
Roter Pferdepass: Der Pass wurde vom Zuchtverband ausgestellt – ist aber damit nicht automatisch eine Zuchtbescheiningung – Vorsicht.
Lila Pferdepass: Das sind die FEI-Pässe, die sind notwendig, wenn dein Pferd auf internationale Turniere geht. Diese Pferde müssen gechipt sein.
Die Unterlagen werden bei der FN oder dem Zuchtverband bestellt – dann wird der Tierarzt verständigt, wenn die Unterlagen eingetroffen sind und nicht vorher. Immer wieder werden Termine ausgemacht mit der Tierarztpraxis und vor Ort wird festgestellt, es liegen keine Unterlagen vor. Der Tierarzt hat die nicht vorrätig dabei, sondern die müssen immer für das jeweilige Pferd beantragt werden durch den Pferdebesitzer.
Das Pferd wird dann gezeichnet durch den Tierarzt – das dient der genauen Identifikation. Ist das Pferd nach 2009 geboren, muss das Pferd ebenfalls durch den Tierarzt gechipt werden oder es wird beim Fohlenbrenntermin durchgeführt. Auch der Chip wird von der FN ausgeliefert und liegt nicht beim Tierarzt. Dann wird alles fertig ausgefüllt und zur FN zurück geschickt, einige Wochen später erhält man dann einen neuen Pferdepass.
Weitere Eintragungen sind der Besitzerwechsel, auch dafür muss der Pass zur FN geschickt werden. Ebenfalls muss der Lebensmittelstatus bei jedem Besitzerwechsel durch den neuen Besitzer bestätigt werden im Pass mit einer Unterschrift. Natürlich stehen hier auch alle Impfungen drin, sollten sie zumindestens – mehr Informationen zu Impfungen findest du in den ersten beiden Episoden im Podcast -> hier gehts zur Episode
Das ist hier die Frage?! Hat beides Vor- und Nachteile, die ich im folgendem besprechen möchte:
– Pflicht ein Bestandsbuch zu führen durch den Pferdehalter, dort müssen alle Medikamente eingetragen werden – dazu zählt zum Beispiel die Wurmkur
– Hier ist keine Eintragung von Medikamenten in den Pferdepass nötig
Der Pferdehalter ist verantwortlich, dass der Pass immer beim Pferd liegt, das Bestandsbuch ausgefüllt ist und ebenfalls vorliegt. Das ist heikel, denn der Pferdebesitzer ist NICHT immer der Pferdehalter! Als Beispiel ein großer Pensionsstall mit 100 Pferden, 100 Pferdebesitzer und 1 Pferdehalter, nämliche der Stallbesitzer – der ist also verantwortlich, wenn das Amt kommt und Pässe kontrollieren möchte, dass alle 100 Pässe unverzüglich vorliegen… sicher kein gelebter Alltag in den Reitställen, dass der Pferdehalter die Pässe vorliegen hat, sie also im Stall liegen. Ausnahme die Fahrt zur Pferdeklinik, Fohlen bei Fuss oder bei einem Ausritt muss der Pass nicht beim Pferd sein.
By Fachtierärztin für Pferde Dr. Veronika Klein5
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Wer braucht einen? Was steht drin? Unterschied Schlachtpferd und Nicht-Schlachtpferd? Grün, Lila, Rot? In dieser Episode beantworten wir diese Fragen?
Die Antwort ist einfach – alle! Das bedeutet jeder Equide in der EU, dazu gehören Turnierpferde, Rentner, Shetty, Freizeitpferde und Zebras – falls du eins im Garten stehen hast 🙂
In der Praxis gibt es immer noch Pferde ohne Pferdepass – das führt zu einigen Verboten und Einschränkungen. Ein Pferd ohne Equidenpass darf nicht verkauft werden. Eine Turnierteilnahme ist untersagt und der Transport ist ebenfalls verboten. Ein Mythos der sich hartnäckig hält, ein Pferdepass dient des Besitznachweises. Das ist falsch, dazu benötigt man die Eigentumsurkunde und nicht wie oft angenommen den Pferdepass. Der Equidenpass muss bei Tod der TKB (Tierkörperbeseitigung) vorgelegt werden, wenn dies nicht möglich ist, können Strafen verhängt werden oder im schlimmsten Fall das Pferd liegen gelassen werden am Hof statt es abzutransportieren. Das ist auch der Grund warum auch für alte Pferde ein Pferdepass beantragt werden sollte, da sich sonst in der schon traurigen Situation noch mit Papierkram auseinandergesetzt werden muss. Oft höre ich “Das lohnt sich doch nicht mehr, der ist über 20 Jahre alt” – da ist es aus meiner Sicht gerade aus den genannten Gründen doch sehr wichtig und sinnvoll.
In Deutschland sieht man rote, grüne und lila färbende Pässe und die ausländischen Pässe sehen nochmal ganz anders aus. Was bedeutet denn nun die Farben?
Roter Pferdepass: Der Pass wurde vom Zuchtverband ausgestellt – ist aber damit nicht automatisch eine Zuchtbescheiningung – Vorsicht.
Lila Pferdepass: Das sind die FEI-Pässe, die sind notwendig, wenn dein Pferd auf internationale Turniere geht. Diese Pferde müssen gechipt sein.
Die Unterlagen werden bei der FN oder dem Zuchtverband bestellt – dann wird der Tierarzt verständigt, wenn die Unterlagen eingetroffen sind und nicht vorher. Immer wieder werden Termine ausgemacht mit der Tierarztpraxis und vor Ort wird festgestellt, es liegen keine Unterlagen vor. Der Tierarzt hat die nicht vorrätig dabei, sondern die müssen immer für das jeweilige Pferd beantragt werden durch den Pferdebesitzer.
Das Pferd wird dann gezeichnet durch den Tierarzt – das dient der genauen Identifikation. Ist das Pferd nach 2009 geboren, muss das Pferd ebenfalls durch den Tierarzt gechipt werden oder es wird beim Fohlenbrenntermin durchgeführt. Auch der Chip wird von der FN ausgeliefert und liegt nicht beim Tierarzt. Dann wird alles fertig ausgefüllt und zur FN zurück geschickt, einige Wochen später erhält man dann einen neuen Pferdepass.
Weitere Eintragungen sind der Besitzerwechsel, auch dafür muss der Pass zur FN geschickt werden. Ebenfalls muss der Lebensmittelstatus bei jedem Besitzerwechsel durch den neuen Besitzer bestätigt werden im Pass mit einer Unterschrift. Natürlich stehen hier auch alle Impfungen drin, sollten sie zumindestens – mehr Informationen zu Impfungen findest du in den ersten beiden Episoden im Podcast -> hier gehts zur Episode
Das ist hier die Frage?! Hat beides Vor- und Nachteile, die ich im folgendem besprechen möchte:
– Pflicht ein Bestandsbuch zu führen durch den Pferdehalter, dort müssen alle Medikamente eingetragen werden – dazu zählt zum Beispiel die Wurmkur
– Hier ist keine Eintragung von Medikamenten in den Pferdepass nötig
Der Pferdehalter ist verantwortlich, dass der Pass immer beim Pferd liegt, das Bestandsbuch ausgefüllt ist und ebenfalls vorliegt. Das ist heikel, denn der Pferdebesitzer ist NICHT immer der Pferdehalter! Als Beispiel ein großer Pensionsstall mit 100 Pferden, 100 Pferdebesitzer und 1 Pferdehalter, nämliche der Stallbesitzer – der ist also verantwortlich, wenn das Amt kommt und Pässe kontrollieren möchte, dass alle 100 Pässe unverzüglich vorliegen… sicher kein gelebter Alltag in den Reitställen, dass der Pferdehalter die Pässe vorliegen hat, sie also im Stall liegen. Ausnahme die Fahrt zur Pferdeklinik, Fohlen bei Fuss oder bei einem Ausritt muss der Pass nicht beim Pferd sein.

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