Extraleben #8 - Ich bin Gamer und das ist gut so. Zum gesellschaftlichen Stand von Videospielen.
Was macht die Faszination von Videospielen aus? Nicht nur wir, auch die Ausstellung extralife, die noch bis zum 22.11.2015 im K4 in Nürnberg zu sehen ist, widmet sich dieser Frage. Der Medienpädagoge Klaus Lutz erläutert uns Konzeption und Ziele der Ausstellung. Als pädagogischer Leiter des Medienzentrums Parabol hat er langjährige Erfahrung in er Medienarbeit mit Kindern und weiß auch von den Konflikten, die entstehen zwischen den spielenden Jugendlichen und häufig noch immer unverständigen Eltern und Lehrern. Computerspiele sind eben noch nicht wirklich in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Das Bild des vereinsamenden Nerd-Hobbys herrscht immer noch in vielen Köpfen vor. Videospiele sind zwecklose Zeitverschwendung ohne Lerneffekt - glauben besorgte Eltern.
Wir versuchen zu fassen, was die Faszination Computerspiel ausmacht. Warum gute Spiele eben doch einen Lerneffekt, einen Zweck haben können. Doch müssen sie das überhaupt haben? Zwecklosigkeit gehört zum Menschsein. Alles, was man gemeinhin als Kunst und Kultur ansieht, ist seinem Wesen nach zwecklos. Auch Computerspielen kann solch wertvolle Zwecklosigkeit innewohnen. Wir überlegen, wie man Außenstehenden Videospiele nahebringen oder zumindest die Faszination vermitteln kann. Dabei sprechen wir nicht nur überjugendliche Spieler, sondern auch über die erwachsene Videospielkultur. Welchen Stellenwert haben Spiele für uns, wenn potenzielle Spielzeit mit Arbeit, Studium, Beziehungen und anderen Aktivitäten konkurriert? Was sagt das Geschlechterverhältnis in der Videospiel-Community über allgemeine gesellschaftliche Rollenbilder und dem noch immer nicht abgeschlossenen Emanzipationsprojekt?
Zuletzt stellt Julian die Gretchenfrage: Was macht eigentlich ein gutes Spiel aus? Oder frei nach Schiller: Warum und zu welchem Zweck spielen wir?
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Jetzt seid ihr gefragt. Wie steht ihr zu den genannten Punkten. Welchen Stellenwert haben Spiele für euch? Beobachtet ihr selbst diesen Generationenkonflikt? Sind Spiele ein wertvolles kulturelles Erzeugnis, Kunst?
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Link:
net:works15 - Kultur zwischen Analog und Digital
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Medienzentrum Parabol in Nürnberg