Renault R15 und R17 – schnittige Formen, alte Technik
Optisch waren sie unverkennbar Brüder, von vielen Genen her ebenso – aber Zwillinge sind sie nicht, denn im Detail unterscheiden sich R15 und R17 von Renault durchaus. Basis für beide war zunächst mal der R12. Der zeichnete sich durch wenig moderne Technik aus: Einzelradaufhängung und Scheibenbremsen vorne, aber Starrachse und Trommelbremse hinten. Weil die Konkurrenz mit Ford Capri und Opel Manta Erfolge feierte, wollte auch Renault ein Kombi-Coupé auf den Markt bringen.
Aus Kostengründen griff man dafür ins Großserienregal. Bekannte Basis, neue, schöne Karosse drauf – und fertig waren R15 und R17 für die Markteinführung 1971. Der R15 bekam sogar noch den inzwischen deutlich veralteten Motor aus dem Renault Dauphine verpasst. Dem R17 erging es hier besser: Für ihn hielt man bereits das deutlich modernere Aggregat aus dem R16 bereit. Die Renaults gab es beide auch in flott, mit mehr als 100 PS.
Ihr Problem damals war allerdings der Preis: Rund 3000 Mark lagen die Autos über den Angeboten der Konkurrenz, was sich dann auch in einer eher geringen Stückzahl von nur knapp 300.000 Fahrzeugen niederschlug – für beide Baureihen zusammen wohlgemerkt. Heute ist das Problem dagegen eindeutig der Rost. Die braune Pest hat die schnittigen Coupés fast vollständig dahingerafft – wurden sie in den frühen 80ern noch im Straßenverkehr wahrgenommen, gehören sie selbst auf den großen Verkaufsplattformen heute zu den totalen Exoten.
Frederic und Ron finden die Renaults schön. Frederic will keinen haben, Ron schon. Aber dann natürlich einen R17 mit der stärksten Motorisierung und Faltdach.
Was das alles mit Rallyesport, der Normandie und den französischen Kolonien zu tun hat – das erfahrt ihr in diesem Podcast.