Du musst entscheiden!
Und das regelmäßig, zügig – und wenn möglich natürlich auch sachlich fundiert.
Und das ist gar nicht immer so einfach. Besonders dann, wenn viele Alternativen vorliegen und unterschiedliche Randbedingungen berücksichtigt werden müssen.
Warum das Treffen von Entscheidungen trotzdem so wichtig ist, obwohl Unsicherheiten im Projekt bestehen (die nicht zu vermeiden sind), kannst du in diesem Artikel noch einmal nachlesen.
Ein kleines Beispiel:
Beispiel Stell dir vor, in einem Unternehmen für Sportartikel soll ein neuer Laufschuh auf den Markt gebracht werden. Es gibt zwei Alternativen (wir haben Glück, es sind nur zwei!). Geschäftsführung und Marketingleitung sind sich uneinig: Konzipiert wurden die Laufschuhe „Flinke Füße“ und „Wie der Blitz“. Beide könnten dem Unternehmen große Erfolge bringen. Doch welcher soll es werden? Die Meinungen im Unternehmen sind gespalten.
Eine Pro- und Contra-Liste als Hilfsmittel?
Der Marketingleiter schlägt vor, eine Pro- und Contra-Liste zu erstellen. Es soll geprüft werden, welche Faktoren für und welche gegen die beiden Produkte sprechen.
Pro- und Contra-Listen sind eine tolle Sache. Sie führen zumindest dazu, dass ein Problem strukturiert betrachtet und dokumentiert wird. Doch sie haben ein Problem: Kennst du die Situation, in der die eine Seite der Liste deutlich länger als die andere ist, und die Entscheidung trotzdem nach Gefühl anders aussehen sollte?
Das liegt daran, dass die einzelnen Punkte zwar aufgelistet, aber nicht bewertet werden. Aber dafür gibt es eine Lösung!
Die Nutzwertanalyse
Die Nutzwertanalyse hilft bei der Auswahl von Alternativen! Sie eignet sich besonders zur Bewertung von verschiedenen Handlungsalternativen und dient somit als Entscheidungshilfe.
Die Methode kann immer dann eingesetzt werden, wenn die Bewertung von Alternativen nicht in erster Linie anhand von konkreten Zahlen und Fakten geschieht, sondern auch subjektive Einflüsse eine Rolle spielen.
Der Ablauf
Die Nutzwertanalyse wird in folgenden Schritten durchgeführt:
* Festlegung der Alternativen bzw. EntscheidungsvariantenDie verschiedenen Varianten, aus denen eine ausgewählt werden soll, werden gesammelt und festgehalten. Es ist hilfreich, wenn diese Liste nicht allzu lang wird, weil die Methode sonst sehr aufwändig wird.* Definition von BewertungskriterienEs werden die Kriterien festgelegt, anhand derer eine Entscheidung getroffen werden soll. Diese Kriterien sind häufig Anforderungen an das Produkt oder zu erreichende Ziele. Hier entsteht meist eine Liste von bis zu 10 Kriterien.* Gewichtung der BewertungskriterienJedem Kriterium wird ein Prozentsatz hinterlegt, der die Wichtigkeit des Kriteriums belegt. Die Summe der Einzelgewichtungen muss 100% ergeben.* Festlegung des BewertungsmaßstabesDie einzelnen Kriterien werden mit Punkten bewertet. Um hier eine Eindeutigkeit sicherzustellen, muss der Bewertungsmaßstab genau definiert werden, z.B. 5 Punkte = sehr gut, 1 Punkt = mangelhaft.* Bewertung der AlternativenHier erfolgt die eigentliche Bewertung: Pro Kriterium und Alternative werden nun Punkte vergeben und die gewichteten Punkte berechnet.* Summierung und AuswahlDurch Summierung der Einzelgewichtungen ergibt sich die gewichtete Punktzahl pro Alternative.