Ref.: Katharina Anna Fuchs, Psychologie-Dozentin an der Päpstlichen Universität Gregoriana, Rom, Italien und Christina Zumdieck, Therapeutin und Missbrauchsopfer
Seit einigen Jahren ist neben sexuellem Missbrauch immer wieder auch von geistlichem Missbrauch in der Kirche die Rede. Allerdings ist diese Form von Missbrauch viel schwerer zu greifen - auch wenn die seelischen Folgen ähnlich verheerend sein können. Was macht geistlichen Missbrauch aus? Wo kommt er vor und wie kann man ihn unterscheiden? Darüber sprechen wir im Standpunkt mit der Psychologin Dr. Katharina Anna Fuchs von der päpstlichen Universität Gregoriana in Rom, wo sie mehreren internationalen und kirchlichen Beratungsgremien zur Missbrauchsprävention angehört. Mit dabei ist auch die Therapeutin Christina Zumdieck, die als Kind von einem Priester sowohl sexuell als auch geistlich missbraucht worden ist. Anhand ihrer Geschichte versuchen wir, Alarmsignale für Missbrauch und mögliche Auswege zu erkennen. Dabei fragen wir auch nach der Abgrenzung von missbräuchlichem Verhalten und gesunder geistlichen Begleitung mit einem Gemeinschaftsleben, das den Menschen im Glauben wachsen lässt.