Die vielleicht sprichwörtlichste Passage aus dem Neuen Testament über ein Kamel ist die, in der Jesus darauf hinweist, dass es für ein Kamel leichter wäre, durch ein Nadelöhr, also das hintere Ende einer Nähnadel, zu gelangen, als für einen reichen Mann, in das Reich Gottes. Nun ist ja Reichtum ein relativer Begriff und die meisten unter uns können sich im Weltvergleich Bewohner einer reichen Region und viele auch als – naja – irgendwas zwischen wohlhabend und reich betrachten.
Trotzdem gefällt diese Bibelstelle vielen Gläubigen nicht, weil sie nämlich ihren erworbenen oder ererbten Wohlstand zu einem Risiko werden lässt, nämlich zu dem Risiko nicht in den Himmel zu kommen. In den letzten Jahrhunderten wurde daher auf verschiedene Weise versucht, dieses unangenehme Bild ins rechte Licht zu rücken.