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Wie soll man sich verhalten, wenn das Gegenüber im Rollstuhl sitzt, die Arme durch eine Spastik verkrampft sind oder ein Gespräch nicht möglich ist, weil er oder sie nicht sprechen kann oder will? Welche Ansprache ist angemessen, welche Frage geht zu weit?
Beim ersten Kontakt mit Menschen mit einer geistigen oder körperlichen Behinderung Berührungsängste zu haben, sei völlig normal, sagt Anna Siegert. Auch sie habe die anfangs gehabt: Nach der Realschule absolvierte Siegert ein Berufsorientierungsjahr und arbeitete Vollzeit in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Dass manche Beschäftigte sie zur Begrüßung gleich umarmt hätten, sei für sie zunächst befremdlich gewesen, erinnert sich die heute 24-Jährige. Doch gerade dieser offene und lockere Umgang miteinander habe schließlich dazu beigetragen, dass sie sich in dem Beruf wohlgefühlt habe.
Inzwischen arbeitet Anna Siegert seit sieben Jahren als Heilerziehungspflegerin. Erst war sie in einer Wohneinrichtung angestellt, wo sie die Bewohnerinnen und Bewohner beim Anziehen, Einkaufen und Kochen unterstützte. Jetzt leitet sie eine Gruppe in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung an: Sie strukturiert ihren Arbeitstag und hilft bei der Ausführung einzelner Arbeitsschritte.
Siegerts Beruf ist noch relativ jung: Im Jahr 1958 eröffnete der Pfarrer Ludwig Schlaich die erste Schule für Heilerziehungspflege. Mit "heil" ist allerdings nicht heilen gemeint. Das Wort stammt vom Griechischen "holos" und bedeutet "ganz" oder "umfassend". Der Mensch soll also nicht auf seine Behinderung reduziert, sondern ganzheitlich und an seinen Bedürfnissen orientiert betreut werden.
Wie setzt Anna Siegert diesen Anspruch in ihrer täglichen Arbeit um? Wie viel Unterstützung im Alltag ist angemessen, damit Menschen mit Behinderung zwar unterstützt, aber nicht bevormundet werden? Werden die Beschäftigten in Behindertenwerkstätten angemessen entlohnt? Und was hat Siegert durch ihre Arbeit über sich selbst gelernt?
Über diese und weitere Fragen haben wir mit ihr gesprochen.
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Wie soll man sich verhalten, wenn das Gegenüber im Rollstuhl sitzt, die Arme durch eine Spastik verkrampft sind oder ein Gespräch nicht möglich ist, weil er oder sie nicht sprechen kann oder will? Welche Ansprache ist angemessen, welche Frage geht zu weit?
Beim ersten Kontakt mit Menschen mit einer geistigen oder körperlichen Behinderung Berührungsängste zu haben, sei völlig normal, sagt Anna Siegert. Auch sie habe die anfangs gehabt: Nach der Realschule absolvierte Siegert ein Berufsorientierungsjahr und arbeitete Vollzeit in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Dass manche Beschäftigte sie zur Begrüßung gleich umarmt hätten, sei für sie zunächst befremdlich gewesen, erinnert sich die heute 24-Jährige. Doch gerade dieser offene und lockere Umgang miteinander habe schließlich dazu beigetragen, dass sie sich in dem Beruf wohlgefühlt habe.
Inzwischen arbeitet Anna Siegert seit sieben Jahren als Heilerziehungspflegerin. Erst war sie in einer Wohneinrichtung angestellt, wo sie die Bewohnerinnen und Bewohner beim Anziehen, Einkaufen und Kochen unterstützte. Jetzt leitet sie eine Gruppe in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung an: Sie strukturiert ihren Arbeitstag und hilft bei der Ausführung einzelner Arbeitsschritte.
Siegerts Beruf ist noch relativ jung: Im Jahr 1958 eröffnete der Pfarrer Ludwig Schlaich die erste Schule für Heilerziehungspflege. Mit "heil" ist allerdings nicht heilen gemeint. Das Wort stammt vom Griechischen "holos" und bedeutet "ganz" oder "umfassend". Der Mensch soll also nicht auf seine Behinderung reduziert, sondern ganzheitlich und an seinen Bedürfnissen orientiert betreut werden.
Wie setzt Anna Siegert diesen Anspruch in ihrer täglichen Arbeit um? Wie viel Unterstützung im Alltag ist angemessen, damit Menschen mit Behinderung zwar unterstützt, aber nicht bevormundet werden? Werden die Beschäftigten in Behindertenwerkstätten angemessen entlohnt? Und was hat Siegert durch ihre Arbeit über sich selbst gelernt?
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