Was ist der Unterschied zwischen Babyblues und postnataler Depression?
Fast jede Frau lernt wenige Tage nach der Geburt Gefühle des Babyblues kennen.
Hormone, die während der Schwangerschaft und vor allem während der Geburt ausgeschüttet wurden, also Östrogene, Progesterone und Endorphine, fallen auf ein Minimum zurück. Dies führt zu einem Hormonkarussell wie noch nie zuvor im Leben.
Oft bricht man unerwartet in Tränen aus, hat Angst vor der neuen Lebensaufgabe mit dem Baby. Diese „Heultage“ klingen aber nach ca. 1 Woche von alleine wieder ab.
Ganz anders ist dies bei einer postpartalen Depression, manchmal auch als „Wochenbettdepression“ bekannt. Geschätzte 10 Prozent aller Jungmamis sind betroffen, schildert OÄ Dr. Claudia Reiner-Lawugger, Fachärztin f Psychiatrie und Psychotherapeutin in Wien, aus ihrer Praxis. Besonders gefährdet sind Frauen, die bereits vor der Schwangerschaft und Geburt an psychischen Erkrankungen gelitten haben. Stark betroffen sind aber auch Frauen, die sehr leistungsorientiert sind, oft in starken Strukturen gearbeitet haben, eher spät Mutter werden und über ihren Perfektionismus stolpern, sobald sie im Babychaos ankommen. Reiner-Lawugger: „Durch den modernen Lifestyle lernen wir den Umgang mit kleinen Kindern nicht mehr anhand von Geschwistern, Cousins und Cousinen, sondern es gibt ganz viele Mütter, die mit dem eigenen Baby zum ersten Mal in ihrem Leben ein Baby in der Hand halten. Diese Frauen sind natürlich völlig verunsichert, weil ihnen das Bauchgefühl fehlt. Um ein Bauchgefühl haben zu können, muss man es einmal gefühlt haben.“
INFOS & Unterstützung f. Mütter und Väter in psychischen Krisen von der SW bis zum 1.Lj. des Kindes unter:
OÄ Dr. Claudia REINER-LAWUGGER
Lange Gasse 42, 1080 Wien & SPEZIALAMBULANZ F. PERIPARTALE PSYCHIATRIE
KLINIK OTTAKRING PAVILLON 13
TIPP: SELBSTTEST Wochenbettdepression